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Zeithistorische Forschung Potsdam e.V.

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Kathrin Kollmeier

Begriffsgeschichte und Historische Semantik

Version: 2.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 29.10.2012
https://docupedia.de//zg/Begriffsgeschichte_und_Historische_Semantik_Version_2.0_Kathrin_Kollmeier

DOI: https://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.2.257.v2

Artikelbild: Begriffsgeschichte und Historische Semantik

Installation im Pariser Stadtteil Belleville von Benjamin Vautier. Foto: Ploupi.

Die klassische Begriffsgeschichte hat als Historische Semantik eine Renaissance erfahren. Kathrin Kollmeier widmet sich zunächst der lexikografischen Begriffsgeschichte, insbesondere den „Geschichtlichen Grundbegriffen“ und ihren theoretischen und methodischen Voraussetzungen. Ansätze hingegen, die unter dem Oberbegriff Historische Semantik firmieren, beschränken sich nicht mehr allein auf die Analyse der Historizität von Begriffen, sondern untersuchen den Bedeutungsgehalt und -wandel von Worten, Begriffen, Sprachen und Diskursen sowie kultureller Codes wie Bilder, Rituale, Habitus und Performativa. Zudem verweist der Artikel darauf, dass eine Historische Semantik des 20. Jahrhunderts sich sowohl dem semantischen Wandel im Zuge von politischen, sozialen und kulturellen Brüchen und Diskontinuitäten als auch den relativ stabil bleibenden Bedeutungen „langer Dauer” im gesamten 20. Jahrhundert widmen sollte.
Begriffsgeschichte und Historische Semantik

von Kathrin Kollmeier

Der Umgang mit sprachlichen Zeugnissen gehört zu den Grundvoraussetzungen analytischer Quellenarbeit seit der Herausbildung der historisch-kritischen Methode. Forschungsansätze, die unter dem Oberbegriff der Historischen Semantik gefasst werden können und unter denen die Begriffsgeschichte eine besondere Rolle spielt, nehmen diese Selbstverständlichkeit zum Ausgangspunkt, um die Quellensprache selbst auf ihre Geschichtlichkeit hin zu befragen und ihre Rolle im und für den historischen Wandel zu bestimmen.

Historische Semantik untersucht den Bedeutungsgehalt und -wandel kultureller, insbesondere sprachlicher Äußerungen auf ihre Historizität. Als geschichtswissenschaftlicher Ansatz werden mit dieser Forschungsperspektive die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen und Voraussetzungen dessen, wie zu einer bestimmten Zeit Sinn zugewiesen und artikuliert wurde, erforscht und interpretiert. Der spezifische Zugriff der Begriffsgeschichte wählt dazu isolierte, verdichtende Stichwörter, denen eine Schlüsselstellung zugesprochen wird, um sprachförmige Konzeptualisierungen zu erfassen und zu kontextualisieren. Untersucht wird nicht der historische Sprachwandel, der Gegenstand des gleichnamigen Arbeitsfeldes der Linguistik ist.[1] Anders als die die Wortherkunft aufschlüsselnde Etymologie zielen Begriffsgeschichte und Historische Semantik auch nicht primär auf eine sprachwissenschaftliche Analyse der Entwicklungsgeschichte von Wörtern und Begriffen, sondern darauf, Geschichtlichkeit im Medium von Sprache und Begriffen zu erschließen.

Im Sinne einer Bedeutungsgeschichte eignet sich die Historische Semantik nicht nur zur Analyse von Worten, Begriffen, Sprachen und Diskursen. Das methodische Arsenal kann in einem breiteren Verständnis auch zur Untersuchung weiterer kultureller Äußerungen wie Bilder, Rituale, Habitus und Performativa (wie z.B. Mimik und Gestik) im Wandel ihrer Bedeutungen eingesetzt werden. Eine auf die Semantik konzentrierte historische Analyse misst die kommunikativen Spielräume einer Zeit aus; sie spürt dem nach, was in einer Epoche artikulierbar, „sagbar” war.[2] Hier überschneidet sie sich mit der Diskursgeschichte, deren analytisches Verfahren in besonderem Maße die Sagbarkeitsregeln einer Zeit identifiziert und historisiert, als nichthermeneutische Wissensgeschichte jedoch von einem anderen Sprachverständnis ausgeht. Mit der besonderen Aufmerksamkeit für die sprachliche Verfasstheit historischer Zeiten, die zum eigenen Analysegegenstand wird,[3] und in der Historisierung von kulturellem Wissen und Deutungen sind diese Ansätze eng miteinander verbunden. Gemeinsam trugen sie zum sprachphilosophischen und sprachgeschichtlichen Aufbruch auch in den Geschichtswissenschaften im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts bei, der mit dem Schlagwort des linguistic turn verbunden ist.[4]

Der interdisziplinäre Ansatz richtet sich also auf die Sinnerzeugung vergangener Gesellschaften mithilfe von Sprache, Texten und Bildern. In der Analyse semantischer, bereits Welt deutender Überreste werden Interpretationen zweiter Ordnung betrieben,[5] indem anhand der Konzepte und Konzeptualisierungen der jeweiligen Zeitgenossen der Denkhintergrund und die Wahrnehmungs- und Deutungshorizonte einer vergangenen Zeit rekonstruiert werden. In diesem Gegenstandsbereich liegt die nahe Verwandtschaft zur Ideen- und Mentalitätsgeschichte. Ansätze der Historischen Semantik zielen demgegenüber stärker auf die Rekonstruktion vergangener Kommunikation, lösen diese Kontextualisierung jedoch in unterschiedlichem Grad ein. Wo klassische Begriffsgeschichte die Neuartigkeit einer Prägung als entscheidendes Moment sieht, das einen Begriff historisch auffällig und als Index geschichtlichen Wandels nutzbar macht, setzen breitere Perspektiven Historischer Semantik stärker auf dessen Umstrittenheit und Konflikthaftigkeit. Jenseits der linguistischen Ebene bestimmen sie die Verhandlung von Konzepten, Begriffen oder Argumenten in politischen und gesellschaftlichen Kommunikationssituationen funktional und spezifizieren sie hinsichtlich der jeweils Sprechenden, des politischen Regimes und weiterer sozialer und historischer Bedingungen zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitraum.[6]

In der deutschsprachigen Forschung ist das Feld vor allem durch die kollektive Großforschung der lexikografischen Begriffsgeschichte geprägt worden. Als wirkungsmächtiger Klassiker, der bis heute produktive Auseinandersetzungen stimuliert, bilden dieGeschichtlichen Grundbegriffe in diesem Beitrag einen Schwerpunkt, um Möglichkeiten und Probleme des Zugriffs zu verdeutlichen. Aus der Kritik an dieser wort-isolierenden Herangehensweise der historischen Arbeit am Begriff, deren Historisierung jüngst begonnen hat,[7] entstanden konzeptionelle Weiterentwicklungen Historischer Semantik, unter denen abschließend vor allem transnationale Perspektiven auf die Zeitgeschichte betrachtet werden.

Lexikalische Begriffsgeschichte als Grundlagenforschung

Die Geschichtlichen Grundbegriffe[8], herausgegeben von Otto Brunner, Werner Conze und Reinhart Koselleck und zwischen 1972 und 1997 in sieben umfangreichen inhaltlichen Bänden erschienen, bilden in ihrer maßgeblich von Reinhart Koselleck (1923-2006) entwickelten Konzeption das Standardwerk historiografisch-lexikalischer Begriffsgeschichte, das mit Kosellecks Erkenntnisinteresse an einer spezifisch modernen Selbstreflexion der Sprache zum Paradigma der Begriffsgeschichte wurde.[9]

Die Begriffsgeschichte konnte sowohl an ältere philosophische als auch geschichtliche Lexika[10] anschließen wie an Begriffsforschungen der 1920/30er-Jahre in verschiedenen Disziplinen, etwa von Erich Rothacker (Philosophiegeschichte), Werner Jäger (Altphilologie), Johannes Kühn (Geistesgeschichte), Carl Schmitt (Religionsgeschichte), Walter Schlesinger und Otto Brunner (Mediävistik).[11] In der französischen Geschichtswissenschaft verknüpfte Lucien Febvre seit 1930 in einer lexikologischen Rubrik der Zeitschrift „Annales” die Bedeutungsgeschichten neugeprägter Schlüsselwörter und Sachen.[12]

Mit Blick auf die „Entstehung der modernen Welt” in der „Sattelzeit” von 1750-1850 kontextualisieren die Geschichtlichen Grundbegriffe die historischen Erfahrungen und Erwartungen anhand der Veränderung grundlegender Schlüsselbegriffe der politisch-sozialen Sprache.[13] Als Zugriff auf Vorstellungswelten und Deutungskonflikte nutzt der Ansatz die Komplexität von „Begriffen” als Begriffswort einerseits und als abstraktes, interpretationsbedürftiges Konzept andererseits, in dem sich eine Fülle von Wortbedeutungen abgelagert haben.[14] Das Konzept – die mit einer Wortbedeutung verbundene Vorstellung –beinhaltet bereits eine perspektivierte Deutungsleistung und bietet vielfältige Anschlussfähigkeit nicht nur an die Geschichte von Ideen, sondern darüber hinaus an politische, soziale und kulturelle Wandlungsprozesse.

Aufgrund dieser Doppelfigur repräsentieren Begriffe historische Problemfelder in verdichteter Form, gleichsam in Chiffren – ein für die Forschungspraxis ebenso stimulierender wie theoretisch problematischer Punkt.[15] Bedeutungswandel und Begriffsneubildungen werden gleichermaßen als Faktoren wie Indikatoren geschichtlichen Wandels verstanden.[16] Dem liegt die Vorstellung zugrunde, dass begriffliche Innovationen und Neuprägungen historisch innovative Momente anzeigen: „Mit dem neuen Begriff zeigt sich ein neuer Sachverhalt.”[17] Begriffsbildungen und der sich wandelnde Wortgebrauch werden als sprachförmig kondensierte Antworten auf spezifische historische Herausforderungen begriffen. Das Erkenntnisinteresse zielt damit auf die Beziehungen zwischen dem Wortgebrauch eines Begriffs, den durch diesen ausgedrückten Konzepten und Vorstellungen sowie der „Sachgeschichte” politischer und sozialer Verhältnisse, die im Selbstverständnis der klassischen Begriffsgeschichte im Koselleckschen Sinn mit anderen historischen Methoden, insbesondere der Historischen Sozialwissenschaft, rekonstruiert wird.

Methodisch verknüpft die Begriffsgeschichte die historisch-kritische Text- und Kontextanalyse – sie identifiziert epochenspezifische Bedeutungsgehalte, fragt nach Autor, Adressat, cui bono, In- und Exklusion, sozialer Reichweite – mit sach- und geistesgeschichtlichen Fragestellungen und der Linguistik entlehnten semasiologischen (vom Wort auf seine Bedeutungen schließende) und onomasiologischen (von Bedeutungen auf den Wortgebrauch schließende) Analysen. Der Gegenstandsbereich ist zeitlich auf die Jahre von „1700 bis an die Schwelle unserer Gegenwart”[18] mit dem als „Schwellen-” oder „Sattelzeit” verstandenen Kernzeitraum von 1750-1850 begrenzt. Der Blick richtet sich auf Begriffsbildungen des deutschen Sprachraums (lateinische, französische und englische Parallelbegriffe punktuell einbeziehend) und thematisch auf die politisch-soziale Welt der Neuzeit.

Die Geschichte eines Begriffs setzt sich aus diachronen, punktuellen Einzelanalysen zu einer linearen Erzählung zusammen und identifiziert seismografisch die Momente – „innovative Wende- und Knotenpunkte”[19] – der Begriffsbildung, in denen moderne Bedeutungen sich zu etablieren begannen, ältere verblassten und unverständlich wurden. Auf die Erfassung langer Dauer angelegt, präsentieren die Einzelartikel der Geschichtlichen Grundbegriffe ihre begriffsgeschichtlichen Funde zunächst in Schlaglichtern bezogen auf die antike Vorgeschichte und das Mittelalter, um sich in Analysen kleinerer Epochenschritte zu verdichten, bevor in der Mitte des 19. Jahrhunderts viele der Beiträge abbrechen, gegebenenfalls noch einen Ausblick wagen. Nur in einzelnen Beiträgen wie der monografiestarken Studie zum Begriffsset „Volk, Nation, Nationalismus, Masse” wird die Verlaufsgeschichte über die Zeit des Nationalsozialismus und als Parallelgeschichte von Bundesrepublik und DDR bis 1990 vorangetrieben.[20]

Deutlich liegt die Perspektive auf dem Anfang – orientiert auf die Genese, den Erstbeleg eines Begriffs oder die erste Exposition eines Problemzusammenhangs. In der Summe des durch alphabetische Anordnung neutralisierten Wörterbuchs setzt sich – so der Anspruch –ein Vokabular des politisch-sozialen Sprachgebrauchs der Moderne zusammen, als dessen Gründungsepoche die Periode der Sattelzeit erscheint. Im Ausmessen der Übereinstimmung und Unterscheidung älterer Begriffe und heutiger Erkenntniskategorien wird die Begriffsgeschichte für Koselleck zum „Propädeutikum für eine Wissenschaftstheorie der Geschichte”.[21] Hier wird der heuristische Wert der lexikalischen Begriffsgeschichte deutlich, die sich nicht nur als historische, sondern auch als historiografische Grundlagenforschung versteht.

Begriffsgeschichten – Umsetzungen und Kritik

Entwickelt für den sozialen und politischen Wandel in der Umbruchzeit zur Moderne, messen die lexikalischen Begriffsgeschichten vor allem diesen Epochenwechsel aus. Schon für das 19. Jahrhundert nimmt die Belegdichte der Geschichtlichen Grundbegriffe ab. Die Konzentration auf diese Übergangszeit zur Moderne schlägt sich in den theoretisch-methodischen Positionierungen nieder. Mit den vier strukturierenden Vorannahmen einer Demokratisierung – der sozialen Ausdehnung des Anwendungsbereichs vieler Begriffe –, einer Verzeitlichung der Bedeutungsgehalte durch Aufladungen mit spezifischen Erwartungen und Zielen, ihrer Ideologisierbarkeit sowie schließlich ihrer Politisierung durch die Vervielfältigung der Standortbezogenheit des Wortgebrauchs entsprechend der gesellschaftlichen Pluralisierung zielen die einzelnen begriffsgeschichtlichen Studien darauf, den Zusammenhang einer Transformationsepoche im Medium der politisch-sozialen Sprache zu erfassen.

Das Begriffsinventar verzeichnet 122 bisweilen zu Kleinmonografien angewachsene Artikel.[22] Belegt werden die breit zitierten Befunde vorrangig aus Wörterbüchern, Lexika und Enzyklopädien, Klassikern repräsentativer – theoretischer und, seltener, dichtender – Schriftsteller und Denker aus den politisch relevanten Disziplinen Philosophie, Ökonomie, Staatsrecht, Theologie und in geringerem Umfang aus Periodika und Pamphleten, Akten, Briefen und Tagebüchern. Die konzeptionell auf drei Ebenen angelegte Quellenauswahl sollte auf Grundlage einer Wörterbuchauswertung von Konversationslexika der „gelehrten” und „gebildeten Welt”, durch klassische große Texte nach oben und alltagsnähere Textsorten auch nach unten vertieft werden.[23] Die beabsichtigte Streuweite „weit in den Alltag hinein”[24]weisen jedoch die wenigsten Einträge auf.

Aus der Konzeption der Geschichtlichen Grundbegriffe, in den 1960/70er-Jahren in Auseinandersetzung mit der in Westdeutschland dominierenden Sozialgeschichte entwickelt, ergeben sich notwendig Auslassungen. Die theoretisch zwar beabsichtigte,[25] in der Praxis aber oft begrenzte sozialhistorische Unterfütterung der Begriffsgeschichte, deren Textbelege eine sozial und medial enge Auswahl von Sprechenden privilegieren und so weitgehend auf die politisch-soziale Semantik der Bildungsschichten beschränkt sind, war anfangs ein methodischer Hauptkritikpunkt.[26] Tatsächlich blieben unter der einseitigen Betonung kanonischer Autoren und sogenannter Höhenkamm-Texte die weniger prominent in gedruckten Schriftquellen aufzuspürenden Niederungen der Alltagssprache ausgeklammert – auch wenn Koselleck ein alltagssprachlich sensibles „Ohr” für sich in Anspruch nahm.[27]

Die Forderung, ideengeschichtliche Gipfelwanderungen zugunsten sozialer Repräsentativität aufzugeben,[28] setzte das parallele Handbuchprojekt für die politisch-soziale Sprache Frankreichs um, das 20 Bände vorgelegt hat. Das Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680-1820 fokussiert den Grundwortschatz der französischen Geschichte in ihrer prägenden Umbruchphase zeitlich wie geografisch auf das gesellschaftliche Umfeld Frankreichs zwischen Ancien Régime und Restauration. Die leitende Fragestellung thematisiert den Sprach- und Bedeutungswandel, der dem Epochenereignis der Französischen Revolution vorausging, von ihr bewirkt und beschleunigt wurde. Der Anspruch, auf einem „Mittelweg” zwischen computergestützter lexikometrischer Wortfrequenzanalyse und Begriffsgeschichte eine „sozialhistorische Semantik” zu erschließen, zielt auf breiter Materialbasis darauf, den Wandel von Wortbedeutungen zu erfassen.[29] Die Materialauswahl schließt u.a. literarische Quellen, Zeitschriften und Flugschriften ein, vor allem aber – um die Semantik der nichtalphabetisierten Mehrheiten nicht zu ignorieren – auch das populäre Liedgut und die kollektive Bildwelt, insbesondere anhand von Flugblattgrafiken. Diese materielle Erweiterung wird aktuell in einem Lexikon zur Ikonografie der Französischen Revolution weitergeführt, das Bildsemantiken erschließt.[30]

Gegenüber dem begriffsgeschichtlichen Fokus auf Einzelkonzepte wird in der Intellectual History und den alsCambridge School zusammengefassten, zeitgleich für die englische Geschichte entwickelten Ansätzen von Quentin Skinner und John G. A. Pocock eine ausgeweitete Sprachbasis untersucht und vor allem ideengeschichtlich kontextualisiert. In Anknüpfung an die Sprechakt-Theorie identifizieren sie spezifische historisch-politische Sprachen der Neuzeit, indem sie diese „languages of political discourse” auch jenseits ihres Vokabulars – einschließlich ihrer Grammatik und Rhetorik – erschließen.[31]

Aus der theoretischen Vorannahme, dass Geschichte sich in bestimmten Begriffen niederschlage und die in ihnen gespeicherte historische Erfahrung analysierbar sei, und aus der Beschränkung auf historisch überlieferte, durchgesetzte Begrifflichkeiten folgt eine systematische doppelte Fehlstelle: Einerseits wird Wissen ausgeblendet, das ohne Verwendung einschlägiger Begrifflichkeiten (oder Gegenbegriffe) artikuliert wurde, andererseits Wissen, das sprachlich alternativ artikuliert wurde. Dieser Zugriff hat der Begriffsgeschichte die grundlegende theoretische Kritik eingetragen, sie unterschätze die Gestaltungskraft von Ideen einerseits und von Sprache und ihrer performativen Bedeutung andererseits, zumal sie Sprache weitgehend als Faktor und Reflex einer außersprachlichen Wirklichkeit begreife.[32]

Ganz anders waren Kritiken gelagert, die bemängelten, die Begriffsgeschichte überschätze die Wirkmacht begrifflich abgelagerter Bedeutung als Agenten historischen Wandels.[33] In der Konzentration auf semantische Verlaufsstudien und Belegsammlungen ist die Begriffsgeschichte der Geschichtlichen Grundbegriffe für Kritiker daher nach wie vor eine Form der traditionellen Ideengeschichte, die sie eigentlich überwinden wollte.[34] Diese vielfach geforderte stärkere Berücksichtigung des je spezifischen (sozialen, politischen, zeitlichen) Kommunikationsraums und seiner Kontexte hatten die Grundbegriffe aus forschungs- und vor allem darstellungspragmatischen Gründen nicht aufgenommen,[35] sodass heute eine Bilanz von vierzig Jahren begriffsgeschichtlicher Forschung vor allem die deskriptive Leistung für Prozesse semantischen Wandels würdigen kann, auch wenn zur Erklärung dieser Veränderungen das verwendete Instrumentarium letztlich zu begrenzt erscheint.[36]

Neue Perspektiven der Begriffsgeschichte

Als Conceptual History agiert auch die klassische Begriffsgeschichte längst internationalisiert, mit herausragenden Zentren u.a. in Finnland, den Niederlanden und im hispanischen Raum.[37] Die Lebendigkeit dieses Feldes demonstriert Iberconceptos, ein Forschungsnetzwerk, welches sich einer transatlantisch-verflochtenen Begriffsgeschichte und Historischen Semantik der spanisch- und portugiesischsprachigen Welt widmet.[38] Auf der Basis eines nationalen spanischen sozial-politischen Begriffslexikons – das auch dem 19. und 20. Jahrhundert als Einheit je einen Einzelband widmet[39] – wurde das Netzwerkprojekt mit mehr als hundert Forscher/innen in zwölf Ländern auf die transatlantische Kultur in der begriffsgeschichtlichen Schlüsselzeit (Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts) überregional ausgeweitet und verknüpft lokale, nationale und globale Perspektiven. Um die Projektion eines westlichen Modernekonzepts auf den amerikanischen Raum zu vermeiden, stehen nicht die Produktion und Zirkulation von Ideen und Begriffen im Mittelpunkt, sondern Prozesse der (Wieder-)Aneignung und Neuerfindung. Der Historisierung von Kernkonzepten im Rahmen einer flexiblen Anwendung methodischer Instrumente der Begriffsgeschichte sowie der Cambridge School sollen in einem späteren Projektschritt Studien über semantische Felder etwa ethnischer Klassifizierungen und sozialer Identitäten folgen.

Transnationale oder globale Perspektiven stellen eine besondere Herausforderung für die Historische Semantik dar. Wo vergleichende oder transfergeschichtliche Begriffsgeschichten in unterschiedlichen Sprachen und Kulturen nicht auf bereits erschlossene Begriffsgeschichten für Länder und Sprachräume aufbauen können, begegnen sie ihren Schwierigkeiten bereits im Ansatz.[40]Anstatt die Verwandtschaft von Äquivalenzbegriffen vorauszusetzen und diese „nominalistisch” zu vergleichen, fragen funktionale Vergleiche daher zunächst nach äquivalenten historischen Erfahrungen, die in ihren jeweiligen Sprachen auf den Begriff gebracht werden.[41] Andererseits gehören kulturelle Einfluss- und Übersetzungsprozesse eng zu semantischen Untersuchungen, die anhand von Übergängen und Übernahmen aus den klassischen Schriftsprachen in die Volkssprachen stets kulturelle Transfer- und semantische Interaktionsprozesse betrachten.[42]Mit der Untersuchung von Wortimporten, Innovationen oder Übersetzungen zielen sie ohnehin auf die Überschreitung von Kommunikationsräumen und rekonstruieren, wie Akteure transnationale Kontexte über den sprachlichen und begrifflichen Austausch konstituierten.

Daher liegt die Forderung nahe, die Verflechtungs- und Beziehungsgeschichte zwischen unterschiedlichen Sprachräumen nicht nur zu beschreiben, sondern zum Analysegegenstand zu machen.[43] Dem Wagnis, sich einer solchen globalhistorischen Semantik anzunähern, stellen sich komplexe, interregional angelegte Verbundprojekte, die hohe sprachliche, kulturelle und historische Sensibilität und Expertise erfordern.[44] Das Erkenntnispotenzial transkultureller Bedeutungsgeschichten ist insbesondere in den Differenzen, aber auch Konvergenzen zwischen westlichen, europäischen und außereuropäischen Konzeptionen und Begriffen zu sehen, die immer auch die Rolle von politischen Machtverhältnissen auf dieser kulturellen Ebene beschreiben. Indem diese Studien ihren Fokus auf Kommunikationsprozesse, Transfers und Übersetzungen richten, können subtile und unsichtbare Hierarchien, Vorannahmen und Vorverständnisse in den Beziehungen und Austauschprozessen thematisiert und analysiert werden.

Einen weiteren Schwerpunkt begriffsgeschichtlicher Forschung bilden derzeit Studien zur interdisziplinären Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, welche die Nähe zu diskursanalytischen Untersuchungen von Wissensordnungen spiegeln.[45] Die Analyse kultureller Prägungen und politischer Kontexte naturwissenschaftlicher Kategorien und Begriffe sowie der dieses Wissen strukturierenden Semantiken trägt nicht zuletzt zu der kritischen Historisierung ihres Objektivitätsanspruchs bei. Dieser wissensgeschichtliche Ansatz hat in denÄsthetischen Grundbegriffen auch lexikalische Gestalt gewonnen. Das jüngste der deutschsprachigen begriffsgeschichtlichen Wörterbücher nahm in seinem Konzept viele Kritikpunkte an der Begriffsgeschichte auf. Das 2000 bis 2005 publizierte, noch in der Akademie der Wissenschaften der DDR konzipierte Sammelwerk benennt die Gegenwart offensiv als Fluchtpunkt historischer Begriffsarbeit und begreift alle Begriffsgeschichte als „Vorgeschichte gegenwärtiger Begriffsverwendung”.[46] Trotz enzyklopädischer Anlage wird die Offenheit und Unabgeschlossenheit der Wissensbestände betont. Neben einem historistischen Objektivitätsideal wurde auch die prospektive begriffsgeschichtliche Erzählung Koselleckscher Redaktionsvorgaben verabschiedet, da diese dazu führe, eine chronologische Entwicklungslinie zu konstruieren, die Invarianzen ausgrenze und zeitgebundene Motivationen nicht ausreichend reflektiere. Programmatisch sollten deshalb die „Bedingungen der ästhetischen Moderne, die eher auf Differenzen als auf Identitäten setzt”, auch die historische Arbeit leiten.[47]

Historische Semantik

Als undogmatische Sammelbezeichnung für die Erforschung semantischer Veränderungsprozesse, aber durchaus mit systematischem Anspruch hat sich mittlerweile der Terminus Historische Semantik interdisziplinär etabliert.[48]Kulturwissenschaftliche und sprachgeschichtliche Impulse öffnen die begriffsgeschichtliche Methodik sowohl hinsichtlich des untersuchten Kommunikationsprozesses wie der historischen Analyse. Um die isolierte Betrachtung von Einzelbegriffen zu überwinden, weiteten sie vor allem die analytische Sonde aus, von einzelnen Termini auf Begriffscluster, semantische Netze, Felder und Argumentationen.[49] Anstatt der Setzung von Begriffen, denen der Status eines hochaggregierten Grundbegriffs unterstellt (und damit konstituiert) wird, besteht der erste Schritt in der Identifikation prominenter Themen, Begriffe, Topoi und Figuren, Chiffren oder ganzer „Sprachen” (mit je eigenem Vokabular, eigener Grammatik und Rhetorik) in einem Zeit- und Sprachraum. Diese organisieren Diskurse, gehen aber unter Umständen nicht „nominalistisch” in der historischen Verwendung des einschlägigen Vokabulars auf.[50]

Auf das soziale Wissen, das nicht oder nicht nur in einem Schlüsselbegriff kondensiert oder sich aktualisiert, zielen weiter ausgreifende, diskursgeschichtliche Analysen von semantischen Beziehungsnetzen, ganzen Argumentationsmustern oder Topoi, die auch implizite Phänomene erfassen.[51] In zeitlicher Öffnung soll die vor-begriffliche Epoche einer Bedeutung, die Begriffsgeschichte vor dem „Sprung auf die Bühne des Wissens” (Michel Foucault) erschlossen werden; schließlich gehe die fachwissenschaftliche Adelung eines Begriffs mitunter mit dessen diskursivem Bedeutungsverlust einher.[52] Ein vom Indikatorbegriff emanzipierter Zugang ermöglicht zudem, „blinde Flecken” von Begriffsdurchsetzungsgeschichten zu erschließen, die als Semantiken des Vergessenen und Verdrängten historisch ebenso relevant sind[53] – ein zumal für das 20. Jahrhundert entscheidender Aspekt, wenn man etwa an die Nachkriegsgeschichten verdrängter Schuld- oder Gewalterfahrung denkt. Und schließlich erlaubt er, die Geschichte einer Begriffsdurchsetzung stärker prozessual zu rekonstruieren. Mit der eigenen Terminologie wird so auch der analytische Ansatzpunkt der wortbezogenen Begriffsgeschichte reflektiert. Demnach müsste die Historische Semantik eine bewusste, reflektierte Beschreibung von Strukturen und Voraussetzungen gesellschaftlichen Wissens anhand von politisch-sozialen Sprachen und Grammatiken, Bedeutungen und im spezifischen Sinn dann auch von Begriffen, Mode- und Schlagwörtern vorantreiben.[54]

Neben größeren semantischen Worteinheiten wird in der Historischen Semantik zudem die Sprachpragmatik einbezogen, um in der Beobachtung sprachlicher Interaktion in kürzeren Zeit- und konkreten Handlungsräumen „Situationen des Wortgebrauchs”, mikrodiachrones sprachliches Handeln – „Umschreibungen, Metaphern, Visualisierungen und symbolisches Handeln” – zu erfassen.[55] Weniger erprobt als theoretisch vorformuliert ist noch die Analyse der performativen Bedeutungsebenen von Kommunikationssituationen.[56] Zu den fruchtbaren, noch stark ausbaufähigen methodischen Erweiterungen Historischer Semantik zählt auch die Aufmerksamkeit für Bildsprachen und bildliche Quellen, deren Präsenz und ikonografische Aufladung zumal für das 20. Jahrhundert besonders relevant scheinen.[57]

Wie, durch welche Medien und mit welcher Reflexion ein Problem zu bestimmten Zeitpunkten vergegenwärtigt wird – ob sprachlich durch abstrakte bzw. alltagssprachliche Begriffe und Sprachen oder nichtsprachlich in Bildern, Gesten, performativen Praktiken –, ist Teil der Fragen einer umfassend verstandenen Historischen Semantik.[58] Die Untersuchung verlagert sich also von der Geschichte von Begriffen auf identifizierbare Konstellationen von Kommunikation, deren Bedingungen und Kontexte, Akteure und Medien ihrerseits genau situiert werden. Im Vergleich zur überblicksartigen Begriffsgeschichte konzentrieren sich Untersuchungen Historischer Semantik stärker auf exemplarische Fallstudien kennzeichnender Umbruchsituationen. Ihr Mehrwert liegt in einem differenzierten Bild verdichteter Kommunikationssituationen, in denen politische und gesellschaftliche Machtverhältnisse analysiert werden. Diese Präzisierung wird besonders augenfällig bei der Diktaturanalyse, wenn etwa die Vielschichtigkeit vermeintlich simpler Propagandastrategien oder schlicht die reale Bedeutung sprachlicher Gewalt expliziert werden können.[59] Eine ähnliche Perspektive eröffnen auch Forschungen des Anthropologen Alexei Yurchak, der die ritualisierte und standardisierte offizielle Politsprache im sowjetischen Spätsozialismus als eine „hypernormalisierte” Sprache beschrieben hat – eine sprach- und formsensible Analyse, die sich auch auf aktuelle Entwicklungen des postmodernen Liberalismus anwenden lässt.[60]

Mit Blick auf Bedeutungsartikulationen und die Zirkulation und Fixierung von Bedeutungen, auf ihre Aneignung und Re-Kreation wird die grundsätzliche Offenheit und Komplexität kommunikativer Situationen wie die Unabgeschlossenheit der Bedeutungsgeschichte betont. Dies ermöglicht, Kontingenz wie Konkurrenz historischer Bedeutungsproduktionen herauszustellen sowie unterschiedliche Lesarten, Interpretationen, Auslegungen und Perspektiven breit aufzufächern. Eine hermeneutisch reflektierte Bedeutungsgeschichte versteht der Philosoph Ralf Konersmann daher als stets „kontributiv und rhapsodisch, nicht als ultimativ”.[61] Andererseits schärft diese Herangehensweise den Blick auf kommunikative Strategien und die ihnen zugrundeliegenden Machtverhältnisse, indem der Prozess der Bedeutungsaushandlung und der Ausbildungen fester oder zumindest dominanter Bedeutungen selbst zum Thema wird. Damit trägt die Historische Semantik zu einer sprachlich reflektierten Kulturgeschichte des Politischen bei, in der stärker als in der Begriffsgeschichte auch die Bedingungen der Möglichkeiten von Aussagen in spezifischen Diskursen in den Blick geraten können. Als Sammelbegriff erlaubt Historische Semantik eine Pluralität der Zugriffe und Schwerpunktsetzungen. Dies mag die Definition erschweren. Eine solche Offenheit erscheint aber nicht zuletzt angemessen, um sich der unübersichtlichen Moderne des 20. Jahrhunderts zu nähern und die Spezifika ihrer politisch-sozialen Sprachen und Sprechweisen differenziert zu betrachten.

Begriffsgeschichte und Historische Semantik der Zeitgeschichte

Aufgrund der traditionellen Konzentration semantischer Studien auf die Sattelzeit der sich herausbildenden Moderne ist der Ansatz für die Hochmoderne und das gesamte 20. Jahrhundert weit weniger entwickelt und erprobt. Erschließen die empirischen Befunde der Geschichtlichen Grundbegriffe bereits weite Teile des 19. Jahrhunderts nicht, ist das vergangene Jahrhundert bisher kaum Gegenstand ihrer Analyse geworden, auch wenn einige Hypothesen bis in das 20. Jahrhundert hinein empirisch tragen und ihre „Fortschreibung” wünschenswert machen.[62]

Die ereignis- und mentalitätsgeschichtlich umwälzende Epoche der Hochmoderne (hier verstanden als Zeitraum von 1890 bis 1970) ist nicht nur in Europa durch einen radikalen Wandel der Kommunikationsvoraussetzungen und -möglichkeiten gekennzeichnet. Prägende Faktoren sind die Ausbildung der modernen Massenmedien, das gewandelte Verständnis von Politik und die Radikalisierung des politischen Sprechens im „Zeitalter der Extreme” sowie die Diktaturerfahrungen mit der besonderen Rolle gesteuerter, kontrollierter und subversiver Kommunikation, schließlich ihre Verarbeitung und der Aufstieg neuer sprachkritischer Debatten, etwa anhand des Begriffs der „Political Correctness”.[63] Schließlich zählen auch die Emanzipation von Frauen und gesellschaftlichen Gruppen zu den neuen Bedingungen politischen Sprechens und politischer Sprachen in der Moderne. Historiografisch wurde die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts vielfach in den Begriffen beschrieben, in denen es wahrgenommen wurde.[64] Angesichts der Internationalisierung und zunehmenden Verflechtung der politischen Kommunikationsräume, der breiten sozialen Ausweitung der Sprecherkreise in den Massengesellschaften, der zeitlichen Nähe zum Gegenstand und der Fülle verfügbaren Quellenmaterials sind eine Historische Semantik wie eine Begriffsgeschichte des 20. Jahrhunderts mit den für die Zeitgeschichte charakteristischen Herausforderungen konfrontiert. Die methodisch-theoretische und perspektivische Ausdifferenzierung kulturgeschichtlicher Ansätze bietet zugleich neue Impulse gerade für eine Geschichtsschreibung sprachlichen und kulturellen Bedeutungswandels. Neben transkulturellen Reflexionen markiert die geschlechterspezifische Perspektive eine besonders auffällige Leerstelle der primär ideen- und sozialgeschichtlich ausgerichteten Begriffsgeschichte. Techniken digitaler Erfassung und Auswertung von Schriftquellen erweitern zudem die Möglichkeiten, durch Verlaufskurven von Begriffen ihre Konjunkturen quantitativ zu bestimmen oder zumindest zu illustrieren.[65]

In den letzten Jahren wurde vor allem in sprachhistorischer Perspektive verschiedentlich versucht, Segmente des Sprachhaushalts insbesondere der zweiten Jahrhunderthälfte zu erschließen. So wurden „kontroverse Begriffe” und „brisante Wörter”[66] des öffentlichen politischen Sprachgebrauchs in ihrer Funktion als „Schlagwörter im politisch-kulturellen Kontext”[67] verortet thematisch, medien- oder zeitspezifische „diskurshistorische Wörterbücher” zusammengestellt.[68] DieGrundbegriffe scheinen vielfach als Folie auf. So richtet sich der Fokus auf „politische Leitvokabeln” der Regierungsepoche der Adenauerära als „Sattelzeit der Bundesrepublik”[69] oder auf Grundbegriffe eines strukturprägenden historischen Phänomens.[70]

Diese Untersuchung zeitgeschichtlicher Fragen vornehmlich in den Sprach- und Literaturwissenschaften ist aus geschichtswissenschaftlicher Sicht häufig mit methodischen Einschränkungen verbunden: Der Quellenkorpus ist oft auf die Auswertung von zugänglicher Publizistik und Presse konzentriert, auf kurze Zeitabschnitte beschränkt, oder ein dezidiertes sprachhistorisches Interesse an Phänomenen des Sprachwandels leitet die Untersuchung. Begriffsgeschichtliche Studien liegen erst zu einzelnen politischen Kernbegriffen und -vorstellungen (Demokratie, Autorität, Restauration, Fortschritt) in der Umbruchszeit nach dem Zweiten Weltkrieg vor, als belastete und verbrauchte Begrifflichkeiten unter zeitgenössischem „Bearbeitungsdruck” zur Orientierung im Demokratieaufbau umgeformt wurden.[71] Ausgehend von der Erfahrung unterschiedlichster Akteure in konkreten Kontexten, erprobt ein Sammelband in kulturgeschichtlichen Fallstudien pragmatisch epochenspezifische Charakteristika. Als Vorgriff auf eine transnationale, synchron wie diachron vergleichend zu schreibende Geschichte politischer Sprachen im 20. Jahrhundert wird dieses Jahrhundert vor allem als Epoche wachsenden Sprachbewusstseins befragt.[72]

Für eine systematische historische Untersuchung des Begriffsarsenals mit übergeordneten, auf den epochalen Zusammenhang zielenden Thesen plädierte 2010 Christian Geulen.[73] Sein Programmartikel forderte eine „Geschichte der Grundbegriffe des 20. Jahrhunderts” in den Fußstapfen der Geschichtlichen Grundbegriffe, also eine Historisierung des politisch-sozialen Sprachhaushalts und der Erfahrungsdeutung des 20. Jahrhunderts anhand zentraler, strukturierender Begriffe, die als Teil der allgemeinen Zeitgeschichte zu schreiben sei. Ausgehend von der Hypothese eines neuerlichen semantischen Strukturwandels in der Moderne, der durch ein neues Verhältnis von Erfahrungs- und Erwartungsgehalt und durch die vier übergreifenden Strukturen von „Verwissenschaftlichung”, „Popularisierung”, „Verräumlichung”, „Verflüssigung” (als Öffnung ihres semantischen Gehalts) charakterisiert sei, plädiert er für eine Identifikation und Historisierung zentraler Begriffe der politisch-sozialen Sprache des 20. Jahrhunderts.

Dieser Vorschlag, die Kosellecksche Hypothesenstruktur für das vergangene Jahrhundert zu adaptieren, wird derzeit methodisch und theoretisch lebhaft diskutiert.[74] Willibald Steinmetz schlägt neben der Reflexivität politischen Sprechens zumal in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch dessen Anglisierung als neue Kategorie vor, um spezifische zeitgeschichtliche Entwicklungen zu untersuchen.[75] Er unterstreicht auch die Gültigkeit der heuristischen Bewegungsbegriffe einer „Politisierung” und „Ideologisierbarkeit” der Sprache bis ins beginnende 21. Jahrhundert hinein und fordert, die gegenläufigen Prozesse der Ent-Politisierung und Ent-Ideologisierung seit den 1970er-Jahren einzubeziehen. Diese Erweiterung trägt nicht nur dem letzten Jahrhundertdrittel Rechnung, sondern öffnet die unterschwellige Modernisierungsthese des Koselleckschen Projekts und ihrer lineare Prozesse suggerierenden Verlaufskategorien für ambivalente Entwicklungen, wie sie die ungleichzeitige Spätmoderne gerade kennzeichnen. Zumal für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erlauben heuristische Gegenbegriffe eher als einfache Prozesskategorien, auch gegenläufige oder multiple, nebeneinander laufende Veränderungen politischer Kommunikation als Pole zu fassen.

Insgesamt zeigt sich nach dem Abschluss wichtiger lexikalischer Standardwerke der Begriffsgeschichte weiterhin ein vielfältiges Interesse an zeitgeschichtlichen Semantiken und Bedeutungsgeschichten in den Geschichtswissenschaften. Von der Integration semantischer Exkurse in thematischen Einzelstudien bis hin zu einer Vision „Geschichtlicher Grundbegriffe 2.0”, wie man sie sowohl hinter Christian Geulens theoretischen Überlegungen, wikibasierten begriffsgeschichtlichen Portalen[76] oder auch dem Internetkompendium Docupedia-Zeitgeschichte erahnen mag – die die Zeitgeschichte prägenden Bedeutungssysteme werden zunehmend kritisch reflektiert. Diese Analysen können auf unterschiedliche theoretische, methodische und formale Angebote aus mehr als vierzig Jahren bedeutungsgeschichtlicher Forschung zurückgreifen. Bei diesen Studien sollte auch deutlich werden, welche zentralen politischen Begriffe des vergangenen Jahrhunderts analytisch überholt sind, wie dies etwa Anson Rabinbach für den Totalitarismusbegriff expliziert hat.[77]

So erscheint es an der Zeit, die Geschichte politischer Sprachen, Begriffe und des politischen Sprechens des vergangenen Jahrhunderts als der Epoche ausgeweiteter Kommunikationsräume, ihrer Akteure und Medien und ihrer Reflexion zu schreiben. Ob das Jahrhundert im Zusammenhang – in kurzer politischer Periodisierung oder langen sozialen Zäsuren – in dieser Hinsicht als eigene Epoche begriffen werden kann, ist zunächst zu prüfen.[78] Während vieles dafür spricht, dass die vielfältigen politischen, sozialen und kulturellen Brüche und Diskontinuitäten im 20. Jahrhundert maßgeblich zum semantischen Wandel beigetragen haben, sollten andererseits die stabil bleibenden Bedeutungen „langer Dauer” nicht unterschätzt werden. Als wesentlicher Teil von Sprach- und Wissensreflexion wie eines geisteswissenschaftlichen Weltdeutungsanspruchs in Hochmoderne und Postmoderne bildet schließlich der sprachgeschichtliche Aufbruch selbst einen vorzüglichen Gegenstand der Zeitgeschichte, der auf eine Historisierung wartet.

Empfohlene Literatur zum Thema

Karlheinz Barck, Martin Fontius, Dieter Schlenstedt (Hrsg.), Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch, 7 Bde., Metzler, Stuttgart 2000 - 2005, ISBN 9783476023537.

Hans Erich Bödeker (Hrsg.), Begriffsgeschichte, Diskursgeschichte, Metapherngeschichte, Wallstein, Göttingen 2002, ISBN 9783892444701.

Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, 8 Bde., Klett-Cotta, Stuttgart 1972 - 1992, ISBN 9783608915006.

Carsten Dutt (Hrsg.), Herausforderungen der Begriffsgeschichte, C. Winter Universitätsverlag, Heidelberg 2003, ISBN 9783825310479.

Christian Geulen, Plädoyer für eine Geschichte der Grundbegriffe des 20. Jahrhunderts, in: Zeithistorische Forschungen. 7, Nr. 1, 2010, ISSN 1612-6033, S. 79-97 (online).

Ian Hampsher-Monk, Karin Tilmans, Frank van Vree (Hrsg.), History of Concepts: Comparative Perspectives, Amsterdam University Press, Amsterdam 1998, ISBN 9789053563069.

Hans Joas, Peter Vogt (Hrsg.), Begriffene Geschichte. Materialien zum Werk Reinhart Kosellecks, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2010, ISBN 9783518295274.

Kathrin Kollmeier, Stefan-Ludwig Hoffmann (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe Reloaded? Writing the Conceptual History of the Twentieth Century. Roundtable Discussion, in: Contributions to the History of Concepts. Vol. 7, Nr. 2, Berghahn Books, New York / Oxford 2012, S. 78-128.

Kathrin Kollmeier, Stefan-Ludwig Hoffmann (Hrsg.), Debatte. Zeitgeschichte der Begriffe? Perspektiven einer Historischen Semantik des 20. Jahrhunderts (Kernbeitrag von Christian Geulen und Kommentare von Paul Nolte, Martin Sabrow, Theresa Wobbe), in: Zeithistorische Forschungen. 7, Nr. 1, 2010, ISSN 1612-6033, S. 75-114 (online).

Ralf Konersmann, Der Schleier des Timanthes. Perspektiven der historischen Semantik, in: Zeithistorische Forschungen. 2. Auflage. Parerga, Frankfurt a. M. 2004, ISBN 9783937262024.

Reinhart Koselleck, Begriffsgeschichten. Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen Sprache, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2006, ISBN 9783518584637.

Niklas Olsen, History in the Plural: An Introduction to the Work of Reinhart Koselleck, Berghahn Books, New York 2011, ISBN 978-0857452955.

Willibald Steinmetz (Hrsg.), Political Languages in the Age of Extremes, Oxford University Press, Oxford 2011, ISBN 9780199602964.

Javier Fernandéz Sébastián (Hrsg.), Political Concepts and Time. New Approaches to Conceptual History, Cantabria University Press, Santander 2011, ISBN 978-8-481-02609-2.

Zitation

Kathrin Kollmeier, Begriffsgeschichte und Historische Semantik, Version: 2.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 29.10.2012, URL: http://docupedia.de/zg/Begriffsgeschichte_und_Historische_Semantik_Version_2.0_Kathrin_Kollmeier

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Anmerkungen

    1. Vgl. dazu einführend etwa Gerd Fritz, Historische Semantik, 2. Auf., Stuttgart 2006 (zuerst1998).
    2. Vgl. Willibald Steinmetz, Das Sagbare und das Machbare. Zum Wandel politischer Handlungsspielräume. England 1780-1867, Stuttgart 1993. 
    3. Vgl. Rüdiger Graf, Zeit und Zeitkonzeptionen in der Zeitgeschichte, Version: 2.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 22.10.2012, online unter https://docupedia.de/zg/Zeit_und_Zeitkonzeptionen_Version_2.0_R%C3%BCdiger_Graf.
    4. Als einführender Überblick: Lutz Raphael, Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München 2003, S. 156-172.
    5. Ralf Konersmann, Zur Sache der historischen Semantik, in: ders., Der Schleier des Timanthes. Perspektiven der historischen Semantik, 2. Aufl., Frankfurt a.M. 2004 (zuerst 1994), S. 9-55, hier S. 47.
    6. Vgl. Melvin Richter, Conceptualizing the Contestable: „Begriffsgeschichte“ and Political Concepts, in: Gunter Scholz (Hrsg.), Die Interdisziplinarität der Begriffsgeschichte (= Archiv für Begriffsgeschichte; Sonderheft), Hamburg 2000, S. 135-143.
    7. Vgl. u.a. Hans Joas/Peter Vogt (Hrsg.), Begriffene Geschichte. Materialien zum Werk Reinhart Kosellecks, Frankfurt a.M. 2011; Kari Palonen, Die Entzauberung der Begriffe. Das Umschreiben der politischen Begriffe bei Quentin Skinner und Reinhart Koselleck, Münster 2004; als kritische Selbsthistorisierung: Hans Ulrich Gumbrecht, Pyramiden des Geistes. Über den schnellen Aufstieg, die unsichtbaren Dimensionen und das plötzliche Abebben der begriffsgeschichtlichen Bewegung, in: ders., Dimensionen und Grenzen der Begriffsgeschichte, München 2006, S. 7-36; hingegen die Forschungsbilanz: Willibald Steinmetz, Vierzig Jahre Begriffsgeschichte – The State of the Art, in: Heidrun Kämper/Ludwig M. Eichinger (Hrsg.), Sprache, Kognition, Kultur. Sprache zwischen mentaler Struktur und kultureller Prägung. Berlin 2008, S. 174-189.
    8. Otto Brunner/Werner Conze/Reinhart Koselleck (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, hrsg. im Auftrag des Arbeitskreises für moderne Sozialgeschichte e.V., 8 Bde., Stuttgart 1972-1997.
    9. Zur Selbstreflexivität vgl. Reinhart Koselleck, Sozialgeschichte und Begriffsgeschichte, in: ders., Begriffsgeschichten. Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen Sprache; Frankfurt a.M. 2006 (zuerst 1986), S. 9-31, hier S. 21.
    10. Vgl. etwa Rudolf Eucken, Die Grundbegriffe der Gegenwart. Historisch und kritisch entwickelt, Leipzig 21893 (zuerst erschienen unter dem Titel „Geschichte und Kritik der Grundbegriffe der Gegenwart“, Leipzig 1878). Eucken verstand Grundbegriffe als „Spiegel der Zeit“, S. 1f. Siehe auch Rudolf Eisler, Wörterbuch der philosophischen Begriffe und Ausdrücke, Berlin 1899; Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Historisch quellenmäßig bearbeitet von Rudolf Eisler, 3 Bde., Berlin 1910.
    11. Vgl. die Hinweise von Reinhart Koselleck, Einleitung, in: ders. (Hrsg.), Historische Semantik und Begriffsgeschichte (= Sprache und Geschichte; 1), Stuttgart 1979, S. 9-16, hier S. 9.
    12. Lucien Febvre, Les mots et les choses en histoire économique, in: Annales d’histoire économique et sociale 2 (1930), H. 6, S. 231-234. Die gleichnamige Zeitschriftenrubrik zitierte explizit die kultur- und sprachgeschichtliche Heidelberger Zeitschrift „Wörter und Sachen“ (1909-1943/44). 1966 machte Foucault die Formulierung als Titel seiner „Archäologie des Geistes“ sprichwörtlich (dt.: Die Ordnung der Dinge).
    13. Vgl. zu den beiden für Koselleck zentralen Kategorien des „Erfahrungsraums“ und des „Erwartungsraums“: Reinhart Koselleck, „Erfahrungsraum“ und „Erwartungshorizont“ – zwei historische Kategorien, in: ders., Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, Frankfurt a.M. 1989, S. 349-375. Zitate hier und im Folgenden aus den frühen Programmtexten: Reinhart Koselleck, Richtlinien für das Lexikon politisch-sozialer Begriffe der Neuzeit, in: Archiv für Begriffgeschichte 11 (1967), S. 81-99, hier S. 81f.; ders., Einleitung, in: Brunner/Conze/ders. (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 1, Stuttgart 1972, S. XIII-XXVII.
    14. Vgl. Koselleck, Einleitung (1972), S. XXIIf.
    15. Vgl. Clemens Knobloch, Überlegungen zur Theorie der Begriffsgeschichte aus sprach- und kommunikationswissenschaftlicher Sicht, in: Archiv für Begriffsgeschichte 35 (1992), S. 7-24, hier S. 23.
    16. Koselleck, Einleitung (1972), S. XIV. 
    17. Reinhart Koselleck, Preußen zwischen Reform und Revolution. Allgemeines Landrecht, Verwaltung und soziale Bewegung von 1791 bis 1848. Stuttgart21975 (11967), S. 55.
    18. Koselleck, Einleitung (1972), S. XIV.
    19. Reinhart Koselleck, Vorwort, in: Brunner/Conze/ders. (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 7, Stuttgart 1992, S. V-VIII, hier S. VI.
    20. Reinhart Koselleck/Fritz Gschnitzner/Karl Ferdinand Werner/Bernd Schönemann, Volk, Nation, Nationalismus, Masse, in: Brunner/Conze/ders. (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 7, Stuttgart 1992, S. 141-431.
    21. Koselleck, „Erfahrungsraum“ und „Erwartungshorizont“, S. 350.
    22. Unternimmt man den Versuch einer Gliederung, so lassen sich politische Ordnungs- und Verfassungsbegriffe (Verfassung, Demokratie, Diktatur, Grundrechte, Ausnahmezustand), Schlüsselworte und Grundkategorien der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Organisation (Aufklärung, Fortschritt; Herrschaft, Macht; Revolution; Ehre), Konzeptualisierungen historischer Großprozesse (Säkularisierung), übergreifende Konzeptbegriffe (wie Interesse, Vertrag; Gesellschaft, Öffentlichkeit), Selbstbenennungen von Wissenschaften, die sich diesen politisch-sozialen Phänomenen widmen (Geschichte, Pädagogik, Soziologie), Leitbegriffe politischer Bewegungen und deren Schlagworte (Arbeit, Freiheit, Gleichheit, Emanzipation), Bezeichnungen sozialer Schichtung (Adel, Angestellte, Bürger, Unternehmer) sowie theoretisch anspruchsvolle Kernbegriffe auch der Ideologien, die den politischen Handlungsraum und die Arbeitswelt auslegen und ,auf den Begriff bringen’ (Friede, Imperialismus, Rasse) unterscheiden. Schwerpunktartikel erfassen zusammengehörige Wortgruppen und Begriffsnetze wie „Revolution, Rebellion, Aufruhr und Bürgerkrieg“ oder „Volk, Nation, Nationalismus, Masse“.
    23. Koselleck, Richtlinien, S. 97.
    24. Koselleck, Einleitung (1972), S. XXIV.
    25. Koselleck, Sozialgeschichte und Begriffsgeschichte, S. 9-31.
    26. Für eine bilanzierende Kritik vgl. Rolf Reichardt, Historische Semantik zwischen lexicométrieund New Cultural History. Einführende Bemerkungen zur Standortbestimmung, in: ders. (Hrsg.), Aufklärung und Historische Semantik. Interdisziplinäre Beiträge zur westeuropäischen Kulturgeschichte (Zeitschrift für Historische Forschung, Beiheft 21), Berlin 1998, S. 7-28, hier insb. S. 7-22.
    27. Koselleck, Vorwort (1992), S. V.
    28. Vgl. z.B. James J. Sheehan, Begriffsgeschichte. Theory and Practice, in: Journal of Modern History 50 (1978), S. 312-319, hier S. 318; Knobloch, Überlegungen, hier S. 10-12. 
    29. Rolf Reichardt, Einleitung, in: ders., Eberhard Schmitt (Hrsg.), Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680-1820, Heft 1/2, München 1985, S. 39-148, hier S. 22-26.
    30. Wolfgang Cilleßen/Rolf Reichardt/Martin Miersch (Hrsg.), Lexikon der Revolutions-Ikonographie in der europäischen Druckgraphik 1789-1889, online unter https://www.uni-giessen.de/fbz/fb04/institute/geschichte/fruehe_neuzeit/forschung3/forschung-reichardt/lexikon-revolutions-ikonographie; sowie Rolf Reichardt, Wortfelder – Bilder – Semantische Netze. Beispiele interdisziplinärer Quellen und Methoden in der Historischen Semantik, in: Gunther Scholtz (Hrsg.), Die Interdisziplinarität der Begriffsgeschichte, Hamburg 2000, S. 111-134.
    31. John G. A. Pocock, Concepts and Discourses: A Difference in Culture? Comment on a Paper by Melvin Richter, in: Hartmut Lehmann/Melvin Richter (Hrsg.), The Meaning of Historical Terms and Concepts. New Studies on „Begriffsgeschichte“ (= German Historical Institute Washington, Occasional Paper 15), Washington 1996, S. 47-58, hier S. 58. Vgl. dazu konzise: Jörn Leonhard, Grundbegriffe und Sattelzeiten – Languages and Discourses: Europäische und anglo-amerikanische Deutungen des Verhältnisses von Sprache und Geschichte, in: Rebekka Habermas/Rebekka von Mallinckrodt (Hrsg.), Interkultureller Transfer und nationaler Eigensinn. Europäische und anglo-amerikanische Positionen der Kulturwissenschaften, Göttingen 2004, S. 71-86, bes. S. 79-85.
    32. Vgl. exemplarisch Knobloch, Überlegungen.
    33. Als Kritik von Kosellecks „Historie einer belebten, animierten, dynamischen Begriffswelt“ vgl. Dietrich Busse, Begriffsgeschichte oder Diskursgeschichte? Zu theoretischen Grundlagen und Methodenfragen einer historisch-semantischen Epistomologie, in: Carsten Dutt (Hrsg.), Herausforderungen der Begriffsgeschichte (= Beiträge zur Philosophie; Neue Folge), Heidelberg 2003, S. 17-38, hier S. 22. 
    34. Dietrich Busse, Historische Semantik. Analyse eines Programms, Stuttgart 1987, S. 50-60 sowie 71-76, der den Mangel eines sprachtheoretisch reflektierten Begriffs von „Begriff“ beklagt, sowie zusammenfassend Reichardt, Historische Semantik, S. 13; zum begriffsgeschichtlichen Anspruch vgl. Koselleck, Einleitung (1972), S. XIX ff.
    35. Koselleck, Einleitung, in: ders. (Hrsg.), Historische Semantik und Begriffsgeschichte, S. 9.
    36. Steinmetz, Vierzig Jahre Begriffsgeschichte, S. 183.
    37. Vgl. z.B. die internationalen Forschungsforen History of Political and Social Concepts Group (HPSCG), online unter https://wiser.directory/organization/hpscg-history-of-political-and-social-concepts-group/; Concepta, International Research School in Conceptual History and Political Thought, online unter http://www.concepta-net.org; sowie die neueren Fachzeitschriften „Redescriptions. Yearbook of Political Thought and Conceptual History” (seit 1997, bis 2002 unter dem Titel „Finnish Yearbook of Political Thought”), und „Contributions to the History of Concepts” (seit 2005). 
    38. Iberconceptos. Proyecto y Red de Investigación en Historia Conceptual Comparada del Mundo Iberoamericano, www.iberconceptos.net. Zur Konzeption vgl. Noemí Goldman, Un dictionnaire de concepts transnationaux: Le projet „Iberconceptos“, in: Hermès 49 (2007), S. 77-82; Javier Fernández Sebastián/Juan Francisco Fuentes, Von der Geistesgeschichte zur historischen Semantik des politischen Wortschatzes. Ein spanischer Versuch in der Begriffsgeschichte, in: Archiv für Begriffsgeschichte 46 (2004), S. 225-239, sowie Gabriel Entin/Jeanne Moisand, The Iberian-American Alphabet of Political Modernity. Interview with Javier Fernández Sebastián, in: Books & Ideas, 10 June 2011, online unter http://www.booksandideas.net/The-Iberian-American-Alphabet-of.html.
    39. Javier Fernández Sebastián/Juan Francisco Fuentes (Hrsg.), Diccionario político y social del siglo XIX español, Madrid 2002; dies. (Hrsg.), Diccionario político y social del siglo XX español, Madrid 2008; Javier Fernández Sebastián/Crisóbal Aljovín de Losada (Hrsg.), Diccionario político y social del mundo iberoamericano, Madrid 2009.
    40. Willibald Steinmetz begreift solche begriffsgeschichtlichen Studien für einzelne Länder und Sprachräume als Voraussetzung für transfergeschichtliche Arbeiten: Steinmetz, Vierzig Jahre Begriffsgeschichte, S. 190, 193.
    41. Margrit Pernau, Gab es eine indische Zivilgesellschaft im 19. Jahrhundert? Überlegungen zum Verhältnis von Globalgeschichte und historischer Semantik, in: Traverse 3 (2007), S. 51-66. Zur Kritik der Übersetzungsfalle „semantischer Nominalismus“: Jörn Leonhard, Von der Wortimitation zur semantischen Integration. Übersetzung als Kulturtransfer, in: Werkstatt Geschichte 48 (2008), S. 45-63, hier S. 45.
    42. Vgl. z.B. den Konzeptwandel hinter den Eindeutschungen der mittelalterlichen lateinischen Begriffe publicus zu einer Öffentlichkeit oder von „gens/regnum/populus“ zu einem „Volk“. 
    43. Vgl. Jani Marjanen, Undermining Methodological Nationalism. Histoire croisée of Concepts as Transnational History, in: Mathias Albert/Gesa Bluhm/Jan Helmig/Andreas Leutzsch/Jochen Walter (Hrsg.), Transnational Political Spaces. Agents – Structures – Encounters (= History of Political Communication; Vol. 18), Frankfurt a.M. 2009, S. 239-263, hier S. 240.
    44. Vgl. z.B. die laufenden Kooperationsprojekte zur Aneignung von Konzepten des Sozialen und Ökonomischen im europäischen und asiatischen Raum „Civility, Virtue and Emotions in Europe and Asia. History of Concepts as Entangled History“, des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (Margrit Pernau) und der Universität Oslo (Helge Jordheim), sowie Hagen Schulz-Forberg/Morakot Jewachinda-Meyer (Hrsg.), Appropriating the Social and the Economic. Asian Translations, Conceptualizations and Mobilisations of European Key Concepts from the 1860s to the 1940s . Zur begriffsgeschichtlichen Verflechtungsgeschichte demnächst Margrit Pernau, Whither Conceptual History? From National to Entangled History, in: Contributions to the History of Concepts 7 (2012), H. 1.
    45. Vgl. zuletzt das Themenheft „Interdisziplinäre Begriffsgeschichten“, Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung 12 (2012), Nr. 24; Lutz Danneberg/Carlos Spoerhase/Dirk Werle (Hrsg.), Begriffe, Metaphern und Imaginationen in Philosophie und Wissenschaftsgeschichte, Wiesbaden 2009; Michael Eggers/Matthias Rothe (Hrsg.), Wissenschaftsgeschichte als Begriffsgeschichte. Terminologische Umbrüche im Entstehungsprozess der modernen Wissenschaften, Bielefeld 2009; Ernst Müller/Falko Schmieder (Hrsg.), Begriffsgeschichte der Naturwissenschaften: Zur historischen und kulturellen Dimension naturwissenschaftlicher Konzepte, Berlin 2008; Ekkehard Felder (Hrsg.), Semantische Kämpfe. Macht und Sprache in den Wissenschaften, Berlin 2006.
    46. Karlheinz Barck/Martin Fontius/Dieter Schlenstedt/Burkhart Steinwachs/Friedrich Wolfzettel, Vorwort, in: dies. (Hrsg.), Ästhetische Grundbegriffe (ÄGB). Historisches Wörterbuch in 7 Bänden, Stuttgart 2000-2005, Bd. 1, Stuttgart 2000, S. VII-XIII, hier S. VIII.
    47. Barck u.a., Vorwort, S. VIII. 
    48. Vgl. aus philosophischer Perspektive: Ralf Konersmann, Wörter und Sachen. Zur Deutungsarbeit der Historischen Semantik, in: Ernst Müller (Hrsg.), Begriffsgeschichte im Umbruch?, Hamburg 2005, S. 21-32, hier S. 25; aus linguistischer Perspektive: Busse, Begriffsgeschichte oder Diskursgeschichte?, S. 22f. 
    49. Vgl. das frühe Plädoyer für eine Argumentationsgeschichte: Heiner Schultz, Begriffsgeschichte und Argumentationsgeschichte, in: Koselleck (Hrsg.), Historische Semantik und Begriffsgeschichte, S. 43-74, bes. S. 67-74.
    50. Als Kritik einer „nominalistischen“ Vorgehensweise vgl. Willibald Steinmetz, Neue Wege einer Historischen Semantik des Politischen, in: ders. (Hrsg.), „Politik“. Situationen eines Wortgebrauchs im Europa der Neuzeit (= Historische Politikforschung; 14), Frankfurt a.M./New York 2007, S. 9-40, hier S. 15.
    51. Martin Wengeler, Tiefensemantik – Argumentationsmuster – soziales Wissen: Erweiterung oder Abkehr von begriffsgeschichtlicher Forschung?, in: Müller (Hrsg.), Begriffsgeschichte im Umbruch?, S. 131-146, hier S. 131. Für Beispiele vgl. Dietrich Busse/Fritz Hermanns/Wolfgang Teubert (Hrsg.), Begriffsgeschichte und Diskursgeschichte. Methodenfragen und Forschungsergebnisse der historischen Semantik, Opladen 1994, sowie bereits die kritische Koselleck-Aneignung in Richtung einer linguistisch fundierten Epistemologie bei Busse, Historische Semantik.
    52. Ernst Müller, Einleitung. Bemerkungen zu einer Begriffsgeschichte aus kulturwissenschaftlicher Perspektive, in: ders. (Hrsg.), Begriffsgeschichte im Umbruch?, S. 9-20, hier S. 16.
    53. Ebd., sowie die Überlegungen von Lucian Hölscher, Hermeneutik des Nichtverstehens, in: ders., Semantik der Leere. Grenzfragen der Geschichtswissenschaft, Göttingen 2009, S. 226-239. 
    54. Dietrich Busse, Architektur des Wissens. Zum Verhältnis von Semantik und Epistomologie, in: Müller, Begriffsgeschichte im Umbruch?, S. 43-57, hier S. 56.
    55. Steinmetz, Neue Wege einer Historischen Semantik, S. 15f.
    56. Vgl. anschaulich Angelika Linke, Politics as Lingustic Performance: Function and ,magic’ of Communicative Practises“, in: Willibald Steinmetz (Hrsg.), Political Languages in the Age of Extremes (= Studies of the German Historical Institute London), Oxford 2011, S. 53-66.
    57. Vgl. z.B. Judith Devlin, Visualizing Political Language in the Stalin Cult: The Georgian Art Exhibition at the Tretyakov Gallery, in: Steinmetz (Hrsg.), Political Languages in the Age of Extremes, S. 83-102, sowie Bettina Brandt, Politik im Bild? Überlegungen zum Verhältnis von Begriff und Bild, in: Steinmetz (Hrsg.), „Politik, S. 41-73.
    58. Steinmetz, Neue Wege einer Historischen Semantik, S. 24. Zur Berücksichtigung der Medialität vgl. demnächst Alf Lüdtke, History of Concepts, New Edition – Suitable for a Better Understanding of Modern Times?, in: Contributions to the History of Concepts 7 (2012), H. 2.
    59. Vgl. exemplarisch Devlin, Visualizing Political Language; sowie Thomas Pegelow Kaplan, The Language of Nazi Genocide. Linguistic Violence and the Struggle of Germans of Jewish Ancestry, Cambridge 2009.
    60. Vgl. Alexei Yurchak, Everything was Forever until it was no More. The Last Soviet Generation, Princeton 2006, hier S. 50, sowie Dominic Boyer/Alexei Yurchak, American Stiob. Or, what Late Socialist Aesthetics of Parody Reveal about Contemporary Political Culture in the West, in: Cultural Anthropology 25 (2010), H. 2, S. 179-221.
    61. Konersmann, Schleier des Timanthes, hier S. 19.
    62. Vgl. Kathrin Kollmeier/Stefan-Ludwig Hoffmann, Einleitung zur Debatte: Zeitgeschichte der Begriffe? Perspektiven einer Historischen Semantik des 20. Jahrhunderts, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 7 (2010), H. 1, S. 75-78, online unter http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Kollmeier-Hoffmann-1-2010, und hier insb. die Beiträge von Paul Nolte, Vom Fortschreiben und Umschreiben der Begriffe. Kommentar zu Christian Geulen, in: Zeithistorische Forschungen 7 (2010), H. 1, S. 98-103, hier S. 101, online unter http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Nolte-1-2010; sowie Theresa Wobbe, Für eine Historische Semantik des 19. und 20. Jahrhunderts. Kommentar zu Christian Geulen, in: Zeithistorische Forschungen 7 (2010), H. 1, S. 104-109, hier S. 105, online unter http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Wobbe-1-2010.
    63. Vgl. für Deutschland etwa Lucian Hölscher (Hrsg.), Political Correctness. Der sprachpolitische Streit um die nationalsozialistischen Verbrechen, Göttingen 2008; Caroline Mayer, Öffentlicher Sprachgebrauch und Political Correctness: Eine Analyse sprachreflexiver Argumente im politischen Wortstreit, Hamburg 2002; Jens Kapitzky, Sprachkritik und Political Correctness in der Bundesrepublik, Aachen 2000.
    64. Anson Rabinbach, Begriffe aus dem Kalten Krieg: Totalitarismus, Antifaschismus, Genozid, Göttingen 2009, hier S. 73.
    65. Vgl. z.B. das von der Firma Google angebotene Internettool Ngram Viewer, das den Korpus der von Google Books erfassten Schriftquellen nach Stichwörtern in verschiedenen Sprachen durchsucht und deren Häufigkeit im zeitlichen Verlauf grafisch darstellt (http://books.google.com/ngrams/); siehe dazu auch Peter Haber, Zeitgeschichte und Digital Humanities, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 24.09.2012, online unter https://docupedia.de/zg/Digital_Humanities.
    66. Georg Stötzel/Martin Wengeler (Hrsg.), Kontroverse Begriffe: Geschichte des öffentlichen Sprachgebrauchs in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1995; Gerhard Strauß/Ulrike Haß/Gisela Harras, Brisante Wörter von Agitation bis Zeitgeist. Ein Lexikon zum öffentlichen Sprachgebrauch (= Schriften des Instituts für Deutsche Sprache; 2), Berlin 1989.
    67. Thomas Niehr, Schlagwörter im politisch-kulturellen Kontext. Zum öffentlichen Diskurs in der BRD von 1966 bis 1974, Wiesbaden 1993.
    68. Matthias Jung/Thomas Niehr/Karin Böke, Ausländer und Migranten im Spiegel der Presse. Ein diskurshistorisches Wörterbuch zur Einwanderung seit 1945, Wiesbaden 2000; Heidrun Kämper, Opfer – Täter – Nichttäter. Ein Wörterbuch zum Schulddiskurs 1945-1955, Berlin 2007; dies., Der Schulddiskurs in der frühen Nachkriegszeit. Ein Beitrag zur Geschichte des sprachlichen Umbruchs nach 1945, Berlin 2005; vgl. auch Georg Stötzel/Thorsten Eitz (Hrsg.), Zeitgeschichtliches Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache, Hildesheim 2002; vgl. Dieter Herberg/Doris Steffens/Elke Tellenbach, Schlüsselwörter der Wendezeit. Wörter-Buch zum öffentlichen Sprachgebrauch 1989/90 (= Schriften des Instituts für Deutsche Sprache; 6), Berlin 1997. 
    69. Karin Boeke/Frank Liedtke/Martin Wengeler, Politische Leitvokabeln in der Adenauer-Ära, Berlin 1996. 
    70. Stephan Lessenich, Wohlfahrtsstaatliche Grundbegriffe. Historische und aktuelle Diskurse, Frankfurt a.M. 2003. 
    71. Vgl. diverse Studien in: Carsten Dutt (Hrsg.), Herausforderungen der Begriffsgeschichte, Heidelberg 2003. Zitat aus dem Vorwort des Herausgebers, S. VII.
    72. Willibald Steinmetz, New Perspectives on the Study of Language and Power in the Short Twentieth Century, in: ders. (Hrsg.), Political Languages, S. 3-51, hier S. 3, 50.
    73. Christian Geulen, Plädoyer für eine Geschichte der Grundbegriffe des 20. Jahrhunderts, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 7 (2010), H. 1, S. 79-97, online unter http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Geulen-1-2010. Vgl. auch demnächst seine Replik auf Kritik in: Contributions to the History of Concepts 7 (2012), H. 2.
    74. Vgl. demnächst: Stefan-Ludwig Hoffmann/Kathrin Kollmeier, Geschichtliche GrundbegriffeReloaded? Writing the Conceptual History of the Twentieth Century. Roundtable Discussion, in: Contributions to the History of Concepts 7 (2012), H. 2; u.a. mit Kommentaren aus diskursgeschichtlicher Warte von Philipp Sarasin sowie einer medien- und akteursgeschichtlichen Kritik von Alf Lüdtke. 
    75. Willibald Steinmetz, Some Thoughts on a History of Twentieth-Century German Basic Concepts, ebd.
    76. Vgl. z.B. das im Aufbau befindliche „Historische Wörterbuch interdisziplinärer Begriffe“ am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin, online unterhttp://www.begriffsgeschichte.de/doku.php.
    77. Rabinbach, Begriffe, S. 74.
    78. Vgl. auch Steinmetz, New Perspectives, S. 8.