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Wolfgang Hardtwig

Verlust der Geschichte – oder wie unterhaltsam ist die Vergangenheit?

Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 17.06.2011
https://docupedia.de//zg/Diskussion_Angewandte_Geschichte_-_Co-Artikel

DOI: https://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.2.288.v1

Artikelbild: Verlust der Geschichte – oder wie unterhaltsam ist die Vergangenheit?

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Dieser Text ist Teil der Buchpublikation: Wolfgang Hardtwig, Verlust der Geschichte – oder wie unterhaltsam ist die Vergangenheit? Berlin 2010, erschienen im Vergangenheitsverlag. Wir danken dem Verlag für die kostenfreie Teilpublikation.

Kommentar: Verlust der Geschichte – oder wie unterhaltsam ist die Vergangenheit?

von Wolfgang Hardtwig


Am Dienstag, den 7.7.2009 machte die Geschichte Pause. In den öffentlichen und den meisten privaten Fernsehsendern gab es keine Abendnachrichten: keine Unruhen im Iran oder in China, keine Finanzkrise, kein Auftritt Obamas – nichts. Stattdessen: drei Stunden Übertragung der Trauerfeierlichkeiten, d.h. einer Unterhaltungsshow, zum Tod des ‚King of Pop’, Michael Jackson. Ein Teilnehmer äußerte später im Interview: „Es war großartig, es war einmalig, das ist Geschichte.”

Das mag ein extremes Beispiel sein, aber dass Unterhaltung Geschichte wird und Geschichte ausdrücklich unterhaltsam sein soll – das erleben wir immer öfter. In wenigen Jahren ist ein breiter und differenzierter Markt für Geschichte entstanden, auf dem gelernte Historiker mit unterschiedlichen Studienwegen und Ausbildungsintensitäten sehr gute Chancen haben. Eine neuerdings boomende private Kulturwirtschaft braucht Kulturunternehmer, vom Organisator oder Mitwirkenden an ‚Living-History-Events’ über das Angebot von Recherche- oder Erzähldienstleistungen für Unternehmen bis zum Reiseleiter oder ‚Destinationsmanager’ im Kulturtourismus. Chancen haben vor allem breit ausgebildete Historiker, solche, die auch von Antike und Mittelalter eine Ahnung haben, und solche Historiker, die es verstehen, eine aktuelle Nachfrage zu bedienen oder gar neue Bedürfnisse zu wecken.[1] Pars pro toto sei aus einer Werbeanzeige in der „FAZ” zitiert: „Braunschweig lädt ein zum ‚Kaiserjahr’. Die Löwenstadt feiert das 800-jährige Krönungsjubiläum Kaiser Ottos IV […]. Für einen vergnüglichen Rundgang durch die Stadt steht Besuchern […] ein Zeitgenosse Ottos zur Seite: Per Audioguide begleitet Gunzelin von Wolfenbüttel, der Truchsess des Kaisers, Individualtouristen als virtuelle, jedoch historisch verbürgte Figur […]. In den Monaten Juli und Oktober […] steht die Kaiserstadt ganz im Zeichen der alten Kunst des Minnesangs. Unter dem Motto ‚Herr keiser, sit ir willekomen’ rufen Sänger nach mittelalterlichem Vorbild […] zum Wettstreit nach Braunschweig […]. Mit spannenden Schaukämpfen, historischen Kostümen und mehr als dreihundert Akteuren lädt das ‚Große Braunschweiger Ritterturnier’ Jung und Alt an einen geschichtsträchtigen Ort ein. Am Kloster Ridaggshausen am Stadtrand der Kaiserstadt können Sie Schwertkämpfe zu Fuß und mit Pferden erleben […]” usw.[2] Hier tut sich ein neues Berufsfeld für Historiker auf. In der deutschen Öffentlichkeit scheint sich ein noch vor wenigen Jahren unvorstellbares allgemeines Interesse an der Vergangenheit durchgesetzt zu haben. Handelt es sich um ein artikuliertes Geschichtsbewusstsein oder um ein etwas naives Bedürfnis, sich selbst in ein positives Verhältnis zum eigenen Herkommen zu setzen – und das auch nicht nur, soweit die eigene Lebensgeschichte direkt betroffen ist, sondern mit langem Atem und jahrhunderteweit in die Vergangenheit zurückreichend? Oder ist hier ein ganz anderes Bedürfnis am Werk, in diversen Mischungsverhältnissen mit den zuvor genannten Faktoren? Noch vor 30 Jahren grämten sich die Historiker über das, was sie ‚Verlust der Geschichte’ nannten und wozu Große des Fachs von Hermann Heimpel[3] über Alfred Heuss[4] bis zu Reinhart Koselleck[5] und Thomas Nipperdey[6] bedeutende Aufsätze schrieben. Heute dagegen wird ein ‚Overkill an Erinnerung’ kritisiert und der vielfach diagnostizierte Geschichtsboom kritisch beäugt. Demnach kann also von einem ‚Verlust der Geschichte’ nicht mehr die Rede sein – oder etwa doch?

Zweifellos hat die Stadt Braunschweig für die Planung und Ausgestaltung ihrer Festivitäten eine der zahlreichen neugegründeten, kommerziell arbeitenden Agenturen beauftragt, der gelernte Historiker angehören. Es sind vielfach Freiberufler, die so die Geschichte verkaufen. Der Doppelsinn dieser Formulierung ist nicht unbedingt polemisch gemeint, er soll nur auf die Marktförmigkeit dieser Art des Umgangs mit Geschichte hinweisen. Verkaufen lässt sich ein Produkt umso besser, je attraktiver es für die Kunden ist. Und Kunde ist auf diesem neuen Geschichtsmarkt potenziell jeder, der sich ein historisches Kostümfest oder eine historische Doku-Soap anschaut. Attraktiv für ein breites Publikum wiederum – so viel kann man ohne große Bedenken behaupten – wird Geschichte in dem Maße, wie sie unterhaltsam ist. Diese Dimension – der Unterhaltsamkeit von Geschichte – soll im Folgenden etwas genauer untersucht werden.

Fangen wir mit dem altmodischen Medium Buch an, so registrieren wir seit den 1980er-Jahren eine Vielzahl von seriösen, durchaus wissenschaftlichen Büchern, meist Synthesen, mit erstaunlichen Auflagenziffern.[7] Hinzu kommen Bestseller wie Daniel Goldhagens ‚Hitlers willige Vollstrecker’[8] oder ‚Der Brand’ des erklärten Geschichtsrevisionisten[9] Jörg Friedrich mit der Schilderung des alliierten Bombenkrieges gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg[10] – Darstellungen, die auf dem Markt auch von einer gewissen ‚emotionalen Schleusenöffnung’ profitierten. Solche vielgekauften Bücher bilden indessen nur ein Segment im Gesamtangebot an Geschichtsvermittlung. Dem traditionellen Kulturangebot am nächsten kommen noch die inzwischen zahllosen Museen, von den alten Tempeln der Hochkultur über Industriemuseen und Freilichtmuseen aus Bauernhäusern bis hin zu städtischen oder privatwirtschaftlich betriebenen Einrichtungen wie etwa dem Mammut-Museum im oberbayrischen Siegsdorf oder dem DDR-Museum im Zentrum Berlins. Museumsbesuch an sich ist gut und schön, aber der allein tut es immer weniger. Viele deutsche Museen schließen sich jetzt einem vor allem andernorts schon lange florierenden Trend zur Eventisierung ihrer Themen in Gestalt von ‚Living-History’-Aufführungen an. Kostümierte Interpreten stellen an restaurierten oder rekonstruierten ‚Original’-Schauplätzen das Leben in bestimmten Epochen dar.[11] Dem Trend zur Eventisierung kann derzeit kaum ein Tätigkeitsfeld entgehen, selbst das extrem trockene der Wissenschaft nicht, wie wir spätestens seit Einführung der ‚Langen Nacht der Wissenschaft’ in Berlin 2001 wissen. Hinzu kommt das entweder kommerziell oder von engagierten Laien getragene ‚Re-Enactment’. Besonders beliebt ist das Nachspielen von Schlachten oder von Ereignissen wie dem Durchmarsch der französischen Truppen durch das Brandenburger Tor im Jubiläums-Jahr 2006, anlässlich der Schlacht von Jena/Auerstedt, des Zusammenbruchs Preußens, aber auch des eigentlichen Beginns der Preußischen Reformzeit. Mitglieder von Re-Enactment-Vereinen verbringen manchmal ihre gesamte Freizeit mit der, wie sie meinen, lebensechten Inszenierung vergangener Lebenswirklichkeiten.[12] Das Beispiel Braunschweig ist gar nichts Besonderes. Die Stadt Trier etwa bietet regelmäßig Re-Enactments mit ansprechenden Titeln wie: ‚Verrat in den Kaiserthermen’ oder ‚Das Geheimnis der Porta Nigra’.[13]

Die Publikumsresonanz bei alledem ist gewaltig. Das DDR-Museum verzeichnete im Jahr 2008 mehr als 308.000 Besucher.[14] Etwa die Hälfte aller Bundesbürger geht gelegentlich, ein Drittel regelmäßig ins Museum. Die Maßstäbe haben sich verschoben: Wurden Mitte der 1970er-Jahre nur rund 25 Millionen Besucher in deutschen Museen gezählt, waren es 2002 bereits 103 Millionen.[15] Die ‚Wehrmachtsausstellung’ mit dem Titel ‚Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944’ – hochkontrovers und mit einer sehr wenig unterhaltsamen These zog von 1995 bis 1999 über 800.000 Besucher an.[16] Verblüffend sind auch die Angebote und Zuschauerzahlen des Fernsehens. Jörg Pilawas ‚Geschichtsquiz’ in der ARD sahen 2006 mehr als 6 Millionen Zuschauer. Als sehr erfolgreich haben sich auch Living-History-Programme erwiesen, wo im Sinne von Reality-TV die Kamera das alltägliche Zusammenleben von Menschen unter außergewöhnlichen Bedingungen beobachtet. So präsentierte der Südwestfunk vor einigen Jahren die Serie ‚Schwarzwaldhaus 1902’ als vierteilige Dokumentation der ‚Zeitreise’ der Familie Boro.[17] In solchen Produktionen übernehmen meist ‚Zeitschleusen’ wie Kutsche, Bahn oder Segelboot die Aufgabe der Zeitmaschine, die man aus H. G. Wells Science-Fiction-Klassiker ‚Die Zeitmaschine’ kennt – mit dem Unterschied, dass der Protagonist, der bei Wells in eine düstere Zukunft reist, seine heutige Zeitreise in eine oft als romantisch empfundene Vergangenheit antritt.[18]

Auch wirklich düstere Vergangenheiten werden in der massenmedialen Geschichtspräsentation nicht ausgelassen. Ich spreche jetzt nicht von der Knoppschen Hitler/NS- und Vertreibungsfilmfabrik im ZDF. Hinweisen möchte ich stattdessen auf zwei ‚heimliche Miterzieher’ in Sachen Geschichte, die uns akademischen Historikern vermutlich am fernsten stehen: das Computerspiel und der Comic. Bei den Computerspielen meine ich solche, die suggerieren, dass der Spieler selbst gestaltend und entscheidend in eine historische Epoche eintaucht. Insgesamt wurden in Deutschland 2007 rund 50 Millionen Computerspiele verkauft.[19] Die Werbung verspricht dann, dass der Spieler „die größten Schlachten Napoleons” nachspielen oder „grandiose historische Massenschlachten” erleben kann.[20] Ihr beliebtestes Thema ist sowohl in Deutschland wie international der Zweite Weltkrieg. In chronologischen Fragen sind die Hersteller und ihre Werber nicht kleinlich: „Erleben Sie über 500.000 Jahre Menschheitsgeschichte dieser einzigartigen Strategie-Sammlung”; oder es wird versprochen, den Spieler zum „Feldherrn über die gewaltigsten Armeen der Zeitgeschichte” zu machen – das Ganze spielt freilich im antiken Rom.[21]

Geht es bei den Computerspielen vor allem um Schlachtgeschehen und Spitzenleistungen der Waffentechnik, so nimmt sich der historische Comic seit Art Spiegelmans ‚Maus’ von 1983 gerne Adolf Hitler, das Konzentrationslager, den Holocaust überhaupt vor. 1989 erschien der Comic ‚Hitler’ von Friedemann Bedürftig und Dieter Kalenbach und erhob den Anspruch, mit der Biografie Hitlers auch die Geschichte des Faschismus in Deutschland insgesamt zu erzählen.[22] Die 2002 auf den Markt gebrachte Graphic-Novel – wie solche Stücke jetzt genannt werden – mit dem Titel ‚Auschwitz’ (von Pascal Croci) will ausdrücklich als realistischer Comic über die Shoa gelten. Croci zufolge geht es in seinem Comic darum, „Alltagsbegebenheiten [zu zeigen], für die sich Geschichtswissenschaftler nicht so interessieren”.[23] Zu alledem gibt es aufschlussreiche Literatur und Selbstzeugnisse der Macher. Eine Holocaust-Comiczeichnerin zum Beispiel bekennt, es wäre schon nützlich, wenn bei ihrer Arbeit jemand dabei wäre, der „von der Sache eine Ahnung hat”.[24] Allerdings handelt der historische Comic nicht nur vom Holocaust. In Gestalt der Asterix-Hefte beschäftigt er sich schon seit Jahrzehnten mit den alten Galliern, oder er nimmt sich zum Beispiel Albrecht Dürer vor. Die Zeichnerin, der vorgehalten wurde, sie diskutiere nicht, ob Dürer schwul war, erklärte, ihr Comic wolle nicht jedes Detail vermitteln, sondern vielmehr ein Gefühl für Atmosphäre und den Alltag zur Zeit Dürers.[25]

Wir brauchen bei dieser Art von Geschichtsvermittlung dringend Spielverderber – und wer soll das sein, wenn es nicht die professionellen Historiker sind. Andererseits stellen sich doch weiterführende Fragen: Stehen die professionellen Historiker wirklich so ganz außerhalb dieser Praktiken der Geschichtsvermittlung? Ist diese Art, mit Geschichte umzugehen, wirklich ganz neu? Was bedeutet sie für den Geschichtsunterricht in den Schulen? Der Comic zum Beispiel ist längst ein von international besetzten Kommissionen erörtertes Unterrichtsmittel zum Holocaust geworden. Praktisch ist das Argument nicht zu schlagen, diese Medien erlaubten es lesefernen Schichten und Gruppen, etwas über Geschichte zu erfahren. Mehr oder weniger untergründig spürt man dabei auch in den Verlautbarungen der ‚Histotainer’ immer wieder ihre Attitüde, Dinge zu zeigen und Vermittlungsformen nutzen zu wollen, die die akademischen Historiker in ihrem sprichwörtlichen Elfenbeinturm bornierterweise übersehen hätten oder geringschätzten. Andererseits: Welcher gelernte Historiker hat nie Umberto Ecos ‚Der Name der Rose’ oder sonstige historisierende Romane wie Ken Folletts ‚Säulen der Erde’, den ‚Medicus’ von Noah Gordon – oder gar Dan Browns ‚Illuminati’ oder ‚Sakrileg’ gelesen.[26] Es gibt Historiker, die in vollkommener Abstinenz von solchen Medien leben, wahrscheinlich nicht – und sie sind auch nicht erstrebenswert; es wäre dann ein erheblicher Mangel an Phantasiebedürfnis zu beklagen. Jedenfalls: Die Massenmedien prägen wesentlich die zeitgenössische Geschichtsvermittlung, gut lesbare Bücher und das Fernsehen ebenso wie schlechte oder gute Filme, von den sogenannten Sandalenfilmen aus Hollywood über die römische Antike bis zu den neuen Vertreibungs-, Opfer- und Untergangs-Soaps à la ‚Wilhelm Gustloff’ oder ‚Dresden’ und zu Tom Cruise und seiner Stauffenberg-Performance.[27]

Kritische Stimmen dazu hört man immer wieder, aber sie setzen sich prinzipiell dem Elitismus-Verdacht aus.[28] Als Historiker wissen wir auch, dass Kulturkritik schnell veraltet und sich niemals gegen das von ihr Kritisierte durchgesetzt hat. Als vor 50 Jahren die Comics ihren Siegeszug begannen, klagte die ‚Zeit’ über deren „geisttötende Wirkung”.[29] Schon in den späten 1920er-Jahren trugen hochangesehene deutsche Historiker einen Streit mit erfolgreichen Literaten um die ‚historische Belletristik’ aus. Universitätshistoriker wie Heinrich von Srbik und Wilhelm Mommsen polemisierten erbittert gegen traditionskritische Biografien von Paul Wiegler oder Werner Hegemann.[30] Vor allem Emil Ludwig stand im Kreuzfeuer, ein weltweit erfolgreicher Schreiber von Biografien u.a. über Bismarck und Wilhelm II., die vom Ullstein-Verlag aggressiv vermarktet wurden.[31] Die damaligen Frontlinien in diesem Streit sind heute leicht aufzufinden, sich ein wirklich adäquates Urteil zu bilden erscheint dagegen sehr viel schwerer. Selbstverständlich arbeitete Emil Ludwig mit den Fakten, die zunächst die Wissenschaft ermittelt hatte, er erlaubte sich dabei allerdings sehr viel ‚Einfühlung’, entwickelte unbeweisbare Psychologeme und verstieg sich schließlich noch zu der Behauptung, er verfüge über die eigentlich wahrheitsträchtige historische Methode.[32] Andererseits aber standen diese kritischen Biografen aus heutiger Sicht politisch durchaus auf der richtigen Seite und kämpften mit Hilfe ihrer historischen Schriftstellerei gegen Autoritätsfixierung und für republikanische Bewusstseinsbildung. Historiografischer Dilettantismus und kritisch-demokratischer Geschichtsrevisionismus auf der einen Seite standen also gegen den professionellen Anspruch auf historische Wahrheit, die hier allerdings weithin aus dem bloßen Fortschreiben des Bismarck-Mythos und sonstiger nationaler und/oder konservativer Stereotypen bestand.[33] Die ‚zünftischen’ Historiker spürten jedenfalls sehr wohl, dass hier neue literarische Darstellungsformen und aus ihrer Sicht unwissenschaftliche Erklärungsmodelle enorme Erfolge beim Lesepublikum erzielten und damit die Bildungshoheit der Universitätshistorie in der Öffentlichkeit infrage stellten – ein Vorspiel dessen, was wir heute erleben.[34] Es ist Vorsicht geboten bei der Neigung des professionellen Historikers zur Kritik am Gängigen und Viel-Nachgefragten. Schließlich blicken wir auf rund 250 Jahre ‚Schunddiskurs’ zurück; genützt hat er nie etwas![35]

Man sollte auch wissen, dass die Unterscheidung von E- und U-Vermittlung schon seit der Aufklärung sehr viel weniger scharf war als vielfach angenommen. Kürzlich wurde im Einzelnen nachgewiesen, dass die heute geschätzten Großen der Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts in der Publikumsgunst weit hinten rangierten gegenüber Autoren wie Friedrich Christoph Schlosser, den man durchaus als aufklärerischen Vielschreiber bezeichnen würde, was nicht per se ein Negativattribut ist, sondern die wissenschafts- und kulturgeschichtlich begründete zeitentsprechende Publikationsweise darstellte – wie Gustav Freytag oder Wilhelm Heinrich Riehl.[36] Heinrich von Treitschkes fünfbändige ‚Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert (1879–1894)’ markiert das Problem ziemlich präzise. Es ist mit seiner Integration kultur- und mentalitätsgeschichtlicher Fragestellungen ein bedeutendes Werk, aber es ging Treitschke nach eigener Aussage darum, „zu erzählen und zu urteilen” – das Forschen war weniger seine Sache.[37] ‚Popularität im besten Sinn des Wortes’ strebten alle an, und so lange sie ein fast geschlossenes bildungsbürgerliches Publikum vor sich hatten, orientierten sich auch die historisch versierten Bestseller-Autoren an universitären Maßstäben.[38] Erst seit etwa 1880 entwickelten sich Forschung und ‚populäre Geschichtsvermittlung’ deutlicher auseinander, zum einen, weil sich die Fachwissenschaft bis zur Undarstellbarkeit ihrer Ergebnisse zu spezialisieren begann, zum anderen, weil ein breiter werdendes Lesepublikum jetzt stärker in Form von Kriegserzählungen oder Biografien à la Emil Ludwig oder Stefan Zweig unterhalten oder durch die großartige, weltanschaulichdramatisch aufgeladene, geschichtsphilosophische Geste à la Oswald Spengler erregt werden wollte.[39] Diese Aufspaltung ist nicht unwiderruflich und eindeutig. Gerade seit den 1980er-Jahren gibt es zahlreiche Beispiele von auf dem Markt höchst erfolgreichen, wissenschaftlich seriösen, Synthesen. Selbst der mit harten Fakten und Zahlen reichlich gesäumte zweibändige ‚Lange Weg nach Westen’[40] – sozusagen ein historiografischer Jakobsweg – bringt offenkundig wenige Leser wirklich außer Atem. Auch die bildliche Geschichtsvermittlung zog schon im 19. Jahrhundert ein breites Publikum an. So florierte das meist privatwirtschaftliche und oft von Ort zu Ort transferierbare ‚Panorama’ zunächst vor allem in Frankreich; hier ließen sich die napoleonischen Schlachten detailliert und farbenprächtig in Szene setzen. Deutschland sah die Hochkonjunktur des Panoramas nach dem 1870er-Krieg.[41] Noch eine andere Gattung rankte sich im Kaiserreich an den erst kurz zurückliegenden Schlachtentriumphen empor, die sogenannte Projektionskunst – Aufführungen mit projizierten Lichtbildern. Man nutzte dafür einen Nebelbildapparat mit mehreren Projektionseinheiten, bei der zwei oder mehr Projektionseinheiten eingeblendet oder überblendet werden konnten. Die Aufführungen waren Live-Ereignisse, die Bildprojektion bildete zusammen mit Rezitation, Erläuterung und der Musik etwa eines Posaunenquartetts des örtlichen Regiments eine performative Einheit.[42] So kündigte z.B. eine Annonce in der „Malstatt-Burbacher Zeitung” am 14. August 1895 für den darauffolgenden Sonntag eine Veranstaltung mit dem „Fürstlichen Hof-Rezitator Neander unter gütiger Mitwirkung eines Extra-Posaunen und Konzertquartetts der Kapelle des 70. Infanterieregiments” an, „verbunden mit der Darstellung von 65 meisterhaft kolorierten Schlachtenlichtbildern”. Mitunter konnte solche populäre Geschichtsvermittlung auch schon in Frühformen moderner Propaganda übergehen. Die Kriegervereine gewährten ihren Mitgliedern eine Ermäßigung von 20 Pfennig auf den Eintrittspreis von 50 Pfennig, ebenso wie die evangelischen Arbeiter- und Jünglingsvereine. Bei einer eigenen ‚Schüleraufführung’ war der Eintritt ganz frei. Der Hersteller des Produktionsapparates bewarb sein Produkt in einem Handbuch „Die Projektionskunst für Schulen und öffentliche Vorstellungen”, indem er auf die Verbindung von Belehrung und Unterhaltung hinwies.[43]

Der Aufstieg des Spielfilms, der sich seinerseits rasch historischer Stoffe bemächtigte, brachte das Ende von Panorama und Projektionskunst mit sich. 1911 kamen die ersten vier Filme über die ‚glorreichen Kriegsjahre 70-71’ in die Kinos: ‚Mutterfreuden eines Landwehrmannes’, ‚Edelmut unter Feinden’, ‚Franc-Tireur’ und ‚Aus Deutschlands Ruhmestagen’.[44] Manche dieser Filme knüpften explizit an die Historienmalerei des 19. Jahrhunderts an, die auch für die Lichtbilder schon als Vorlage gedient hatte, und warben mit ihrer Wahrheitstreue: „Man kann sich den großen Helden [Bismarck] nicht naturgetreuer denken.”[45] Als dann seit 1912 der lange Spielfilm auf den deutschen Markt vordrang, schlossen sich erstmals Geschichtspräsentation auf dem Massenmarkt und Starkult um die Darsteller kurz, etwa mit Asta Nielsen in dem Streifen ‚Die Verräterin. Kriegsdrama aus dem Jahre 1870/71’ und Henny Porten, die in dem Streifen ‚Kein schön'rer Tod/Der Franktireurkrieg, eine Episode aus 1870/71’ die Frau eines französischen Telegrafisten spielt; Gut und Böse sind hier übrigens in keiner Weise national zugeordnet, deshalb wurde der Film 1914 auch verboten.[46]

Sollte im bisherigen Verlauf der Ausführungen der Eindruck entstanden sein, der Autor mache sich über die massenkulturelle Geschichtsvermittlung lustig, so war das nicht seine Absicht, im Gegenteil. Jeder Historiker freut sich über Auflagen, die über das bei Dissertationen übliche Minimum von 5-700 Exemplaren (die auch nur möglich sind durch erhebliche, selbst aufzubringende Druckkostenzuschüsse) hinausgehen. Es ist höchst erfreulich, dass unser Büchermarkt, jedenfalls derzeit noch, wissenschaftliche Darstellungen in vier, sechs und selbst zwölf Auflagen verbreiten kann. Im Fernsehen gibt es ausgezeichnete historische Dokumentationen, und selbst bei den Doku-Soaps und den melodramatischen historischen Spielfilmen dürfte die begrüßenswerte Informations- oder zumindest Anstoßwirkung insgesamt größer sein als die geschichtskulturellen Nachteile.[47] Die in vielen Dokumentationen eingeschlossenen Re-Enactment-Szenen mögen auf den akademisch ge- und möglicherweise auch verbildeten Historiker mitunter albern wirken – so etwa, wenn in der Sonderreihe ‚Die Deutschen’ Luthers Entsetzen über das von ihm mitverschuldete Niedermetzeln der aufständischen Bauern 1525 dadurch veranschaulicht wird, dass der – gerade nackt in einem Waschzuber sitzende – Reformator seinen Kopf ins Wasser taucht, während seine Frau Käthe von Bora schon auf die anschließenden Spiele des Paares auf dem Ehebett wartet. Solche Szenen erreichen aber offenkundig ihren Zweck, die Verbesserung der Quote. Die Differenz von akademisch betriebener Geschichtswissenschaft und ihrer Darstellung einerseits und Geschichtsvermittlung auf dem Massenmarkt andererseits geht auch nicht einfach in der Unterscheidung von guter und schlechter Qualität auf. Vielmehr nimmt der Geschichtsmarkt offenkundig Bedürfnisse auf und befriedigt sie, die von der akademischen Geschichtsschreibung nicht erfüllt werden – und das schon seit mehr als hundert Jahren.


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Empfohlene Literatur zum Thema

Zitation
Wolfgang Hardtwig, Verlust der Geschichte – oder wie unterhaltsam ist die Vergangenheit?, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 17.6.2011, URL: http://docupedia.de/zg/Diskussion_Angewandte_Geschichte_-_Co-Artikel (Wolfgang Hardtwig, Verlust der Geschichte – oder wie unterhaltsam ist die Vergangenheit?, Vergangenheitsverlag Berlin 2010)

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Anmerkungen

    1. Zum Markt für Geschichte und seiner Repräsentation in populären Medien: Wolfgang Hardtwig/Alexander Schug (Hrsg.), History Sells! Angewandte Geschichte als Wissenschaft und Markt, Stuttgart 2009; Christoph Kühberger/Christian Lübke/Thomas Terberger (Hrsg.), Wahre Geschichte – Geschichte als Ware. Die Verantwortung der historischen Forschung für Wissenschaft und Gesellschaft, Rahden 2007; Rosmarie Beier-de Haan, Erinnerte Geschichte – Inszenierte Geschichte. Ausstellungen und Museen in der Zweiten Moderne, Frankfurt a. M. 2005, siehe insbesondere zur Expansion historischer Ausstellungen und Museen, S. 11-16; Barbara Korte/Sylvia Paletschek (Hrsg.), History Goes Pop. Zur Repräsentation von Geschichte in populären Medien und Genres, Bielefeld 2009; Sabine Horn/Michael Sauer (Hrsg.), Geschichte und Öffentlichkeit. Orte – Medien – Institutionen (= UTB M 3181), Göttingen 2009; Frank Bösch/Constantin Goschler (Hrsg.), Public History. Öffentliche Darstellungen des Nationalsozialismus jenseits der Geschichtswissenschaft, Frankfurt a. M. 2009.
    2. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.7.2009.
    3. Hermann Heimpel, Der Mensch in seiner Gegenwart, Göttingen 1954; ders., Kapitulation vor der Geschichte, 3. Aufl., Göttingen 1960.
    4. Alfred Heuß, Verlust der Geschichte, Göttingen 1959.
    5. Reinhart Koselleck, Wozu noch Historie? (1970), in: Wolfgang Hardtwig (Hrsg.), Über das Studium der Geschichte, München 1990, S. 347-365.
    6. Thomas Nipperdey, Wozu noch Geschichte? (1975), in: Hardtwig (Hrsg.), Über das Studium der Geschichte, S. 366-387; vgl. auch Karl-Ernst Jeismann, Verlust der Geschichte? Zur gesellschaftlichen und anthropologischen Funktion des Geschichtsbewußtseins in der gegenwärtigen Situation, in: Wolfgang Jacobmeyer/Erich Kosthorst (Hrsg.), Geschichte als Horizont der Gegenwart. Über den Zusammenhang von Vergangenheitsdeutung, Gegenwartsverständnis und Zukunftsperspektiven, Paderborn 1985.
    7. Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800-1918: Arbeitswelt und Bürgergeist. Machtstaat vor der Demokratie, 3 Bde., München 1998; Ian Kershaw, Hitler. 1936-1945, München 2000; Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik (Bd. 1) und Deutsche Geschichte vom Dritten Reich bis zur Wiedervereinigung (Bd. 2), München 2000; weitere Beispiele in: Wolfgang Hardtwig, Geschichte für Leser. Populäre Geschichtsschreibung in Deutschland im 20. Jahrhundert, in: Wolfgang Hardtwig/Erhard Schütz (Hrsg.), Geschichte für Leser. Populäre Geschichtsschreibung in Deutschland im 20. Jahrhundert, Stuttgart 2005, S. 11-34, hier S. 13.
    8. Daniel Jonah Goldhagen, Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust, Berlin 1998.
    9. http://www.guardian.co.uk/world/2003/oct/21/artsandhumanities.germany, 24.2.2010.
    10. Jörg Friedrich, Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945, München 2002.
    11. Vgl. Wolfgang Hochbruck, Zwischen Ritterspiel und Museumstheater, in: Wolfgang Hardtwig/Alexander Schug (Hrsg.), History Sells!, Stuttgart 2009, S. 163-173, hier S. 164.
    12. Michaela Fenske, Abenteuer Geschichte. Zeitreisen in die Spätmoderne. Reisefieber Richtung Vergangenheit, in: Hardtwig/Schug, History Sells!, S. 79-90, hier S. 80.
    13. http://www.erlebnisfuehrungen.de/, 24.02.2010.
    14. Robert Rückel, Angewandte Geschichte im DDR-Museum, in: Hardtwig/Schug, History Sells!, S. 307-316, hier S. 313.
    15. Rosmarie Beier-de Haan, Erinnerte Geschichte – Inszenierte Geschichte. Ausstellungen und Museen in der Zweiten Moderne, Frankfurt a. M. 2005.
    16. Nach Auskunft des Hamburger Instituts für Sozialforschung, 10.03.2010.
    17. http://www.daserste.de/doku/021202.asp, 24.2.2010; http://www.schwarzwaldhaus-muenstertal.de/schwarzwaldhaus1902/index.html, 24.2.2010.
    18. Vgl. Fenske, Abenteuer Geschichte, S. 79-90, hier S. 79ff.
    19. Rainer Pöppinghege, Wenn Geschichte keine Rolle spielt. Historische Computerspiele, in: Hardtwig/Schug, History Sells!, S. 131-149, hier S. 131.
    20. Ebd., S. 132.
    21. Ebd.
    22. Friedemann Bedürftig/Dieter Kalenbach, Hitler. Die Machtergreifung (Bd. 1) und Der Völkermörder (Bd. 2), Hamburg 1989. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Holocaust und Hitler im Comic, 10.10.1989, siehe: http://www.faz.net/s/RubC10D9206628744DF8144756DC9EB7C2C/Doc~ED406168695614E79B9CF7325938CE4CA~ATpl~Ecommon~Scontent.html, 24.2.2010.
    23. Janis Nalbadidacis, Bang, Boom, Grhhhh. Geschichtsvermittlung per Comic, in: Hardtwig/Schug, History Sells! S. 151-162, hier S. 155.
    24. Nalbadidacis, S. 151-162, hier S. 157, Anm. 75.
    25. Vgl. ebd., S. 158.
    26. Umberto Eco, Der Name der Rose, München 1982; Ken Follett, Die Säulen der Erde, Köln 1990; Dan Brown, Illuminati, Köln 2005; ders., Sakrileg, Köln 2006.
    27. Vgl. Edgar Lersch/Reinhold Viehoff, Folgenlose Unterhaltung oder kunstvoller Wissenstransfer? Geschichtsfernsehen, in: Hardtwig/Schug, History Sells! S. 91-105, hier S. 103, Anm. 1.
    28. Vgl. Kaspar Maase, Massenkultur, in: Hans-Otto Hügel (Hrsg.), Handbuch Populäre Kultur. Begriffe, Theorien und Diskussionen, Stuttgart 2003, S. 48-56, hier S. 50.
    29. Nalbadidacis, Bang, Boom, Grhhhh, S. 151-162, hier S. 153.
    30. Vgl. Sebastian Ulrich, „Der Fesselndste unter den Biographen ist heute nicht mehr der Historiker. Emil Ludwig und seine historischen Biographien, in: Hardtwig/Schütz (Hrsg.), Geschichte für Leser, S. 35-56, hier S. 35.
    31. Vgl. Hardtwig, Geschichte, S. 11-34, hier S. 14.
    32. Vgl. Ulrich, Emil Ludwig, S. 35-56, hier S. 45f.
    33. Zur mythischen Struktur des Nationalismus bei Autoren wie Erich Marcks etc. vgl. Wolfgang Hardtwig, Der Bismarck-Mythos. Gestalt und Funktionen zwischen politischer Öffentlichkeit und Wissenschaft, in: ders. (Hrsg.), Politische Kulturgeschichte der Zwischenkriegszeit 1918-1939, Göttingen 2005, hier S. 61-90.
    34. Vgl. Martin Nissen, „Popularität im bessern Sinn des Wortes.“ Wissenschaftlichkeit und Allgemeinverständlichkeit in historiografischen Werken des 19. Jahrhunderts, in: Hardtwig/Schug, History Sells! S. 188-199, hier S. 196; Ulrich, Emil Ludwig, S. 35-56, hier S. 35.
    35. Vgl. Maase, Unterhaltung, S. 50-55.
    36. Nissen, Popularität, S. 188-199, hier S. 191.
    37. Zitat auch nachgewiesen in: Martin Baumeister (Hrsg.), Die Kunst der Geschichte. Historiographie, Ästhetik, Erzählung, Göttingen 2009.
    38. Nissen, Popularität, S. 188-199, hier S. 193.
    39. Vgl. Wolfgang Hardtwig, Die Krise des Geschichtsbewusstseins in Kaiserreich und Weimarer Republik und der Aufstieg des Nationalsozialismus, in: Hochkultur des bürgerlichen Zeitalters (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 169), Göttingen 2005, S. 77-102; vgl. auch: Johannes Heinßen, Historismus und Kulturkritik. Studien zur deutschen Geschichtskultur im späten 19. Jahrhundert, Göttingen 2003.
    40. Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, München 2000.
    41. Vgl. Silke Eilers, Kommerzialisierung nationaler Gedächtniskultur. Panoramabilder im 19. Jahrhundert, in: Hardtwig/Schug, History Sells! S. 217-228, hier S. 219.
    42. Vgl. Brigitte Braun/Ludwig Vogl-Bienek, „Erquickliche Feldzüge für Jung und Alt.“ Lichtbilder und frühe Filme über den deutsch-französischen Krieg 1870/71, in: Hardtwig/Schug, History Sells! S. 229-241, hier S. 233.
    43. Paul E. Liesegang, Die Projektionskunst für Schulen, Familien und öffentliche Vorstellungen. Nebst einer Anleitung zum Malen auf Glas und Beschreibung optischer, magnetischer, chemischer und electrischer Versuche, 12. Aufl. 1909, Düsseldorf 1876, S. 233.
    44. Vgl. Braun/Vogl-Bienek, Feldzüge, S. 229-241, hier S. 234.
    45. Ebd., S. 235.
    46. Vgl. ebd., S. 237.
    47. Zur Bilanz: Guido Knopp/Siegfried Quant (Hrsg.), Geschichte im Fernsehen. Ein Handbuch, Darmstadt 1988; Edgar Lersch/Reinhold Viehoff, Geschichte im Fernsehen. Eine Untersuchung zur Entwicklung des Genres und der Gattungsästhetik geschichtlicher Darstellung im Fernsehen 1995 bis 2003, Berlin 2007; Thomas Fischer/Rainer Wirtz, Alles authentisch? Popularisierung der Geschichte im Fernsehen, Konstanz 2008.