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Zeithistorische Forschung Potsdam e.V.

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Daniel Morat

Intellektuelle und Intellektuellengeschichte

Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 20.11.2011
https://docupedia.de//zg/Intellektuelle_und_Intellektuellengeschichte

DOI: https://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.2.279.v1

Artikelbild: Intellektuelle und Intellektuellengeschichte

Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre im Gespräch mit Che Guevara in Cuba 1960. Quelle: <a rel="nofollow" class="external text" href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Beauvoir_Sartre_-_Che_Guevara_-1… Commons</a> (<a rel="nofollow" class="external text" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Public_domain">Public Domain</a>)

Wer oder was ein Intellektueller sei und worin seine politische und gesellschaftliche Aufgabe bestehe, war während des 20. Jahrhunderts stets ein umkämpfter Gegenstand intellektueller Debatten. Daniel Morat plädiert in der Auseinandersetzung mit der bisherigen Intellektuellengeschichtsschreibung für eine formale und wertneutrale Definition des Intellektuellenbegriffs, die auch unabhängig von den Selbstbeschreibungen als wissenschaftliche Analysekategorie tragfähig ist. Daran anschließend widmet er sich der Entstehung des Intellektuellen als moderner Sozialfigur im internationalen Kontext und stellt wichtige Forschungstendenzen und Themenfelder vor. Die Frage nach dem Tod des Intellektuellen in der Postmoderne verneint er klar, denn schon die anhaltende Debatte darüber sei ein Zeichen für sein Weiterleben – unabhängig davon, ob das Medium der Intellektuellen nun der klassische Leitartikel, die Fernsehshow oder aber heute der Internet-Blog ist.

Intellektuelle und Intellektuellengeschichte

von Daniel Morat

Das 20. Jahrhundert war auch das „Jahrhundert der Intellektuellen”.[1] Mit Émile Zolas berühmtem „J'accuse” 1898 in die Welt getreten, begleitete der Intellektuelle als moderne Sozialfigur die weltanschaulichen Kämpfe des „Zeitalters der Extreme” (Eric Hobsbawm), um mit dem Ende des Kalten Kriegs und dem Beginn der sogenannten Postmoderne von vielen wieder für tot erklärt zu werden.[2] In der Folge hat sich auch die Zeitgeschichtsschreibung immer wieder mit den Intellektuellen und ihrer gesellschaftlichen Rolle beschäftigt. Der Begriff des Intellektuellen war jedoch zunächst keine wissenschaftliche Analysekategorie, sondern ein politischer Kampfbegriff. Wer oder was ein Intellektueller sei und worin seine politische und gesellschaftliche Aufgabe bestehe, war während des 20. Jahrhunderts stets ein umkämpfter Gegenstand der intellektuellen Auseinandersetzungen selbst. Das führt dazu, dass der Intellektuellenbegriff mit einer latenten Selbstreferenzialität behaftet ist („Die Bestimmung des Intellektuellen ist eine Selbstbestimmung”[3]) und dass Intellektuellengeschichte folglich immer auch eine Geschichte des Redens über Intellektuelle sein muss.[4]

Im Folgenden soll zunächst diese Definitions- und Begriffsproblematik näher behandelt werden. Dabei wird für eine formale und wertneutrale Begriffsdefinition plädiert, die unabhängig von den intellektuellen Selbstbeschreibungen als wissenschaftliche Analysekategorie tragfähig ist. Ausgehend von dieser Begriffsbestimmung wird im zweiten Abschnitt noch einmal die Frage nach der epochalen Zugehörigkeit der Intellektuellen zur Zeitgeschichte gestellt. Im dritten Abschnitt werden verschiedene Kontexte und methodische Ansätze der Intellektuellengeschichtsschreibung behandelt. Der vierte und letzte Abschnitt präsentiert schließlich einige Forschungstendenzen und -themen vornehmlich der deutschen Intellektuellengeschichtsschreibung.

Der Begriff des Intellektuellen

Um sich angesichts der Vielzahl der im Umlauf befindlichen Intellektuellendefinitionen zu orientieren, ist es zunächst hilfreich zu unterscheiden, ob mit dem Begriff „Intellektuelle” eine bestimmte soziale Schicht bzw. (Berufs-)Gruppe oder ein bestimmter Typus von gesellschaftlichem Akteur bezeichnet werden soll. Schichtbezogene Begriffsverwendungen finden sich etwa dort, wo von den Intellektuellen als der „schreibenden Zunft” oder von den „intellektuellen Berufen” die Rede ist.[5] Auch die verwandten Begriffe der „Intelligenz” oder „Intelligenzija” beziehen sich in erster Linie auf die soziale Schicht der Gebildeten.[6] Davon unterscheidet sich eine Begriffsverwendung, die den Intellektuellen nicht in erster Linie über seinen sozialen Status, sondern über seine soziale Tätigkeit definiert. In den Worten von M. Rainer Lepsius: „Intellektuelle sind, soziologisch gesehen, also nicht Leute mit irgendwelchen persönlichen Eigenschaften, sondern Leute, die etwas Bestimmtes tun.”[7] Demnach sind nicht alle Schriftsteller, Akademiker oder Publizisten per se auch Intellektuelle. Um als solche zu gelten, müssen sie sich zusätzlich zu ihrer professionellen Tätigkeit in einer bestimmten Weise in der (politischen) Öffentlichkeit äußern und verhalten.

In der Debatte um den Intellektuellenbegriff besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass eine solche handlungsbezogene Begriffsbestimmung weiter trägt als eine rein sozialstratifikatorische, selbst wenn beide Arten der Begriffsverwendung im Sprachgebrauch häufig parallel auftreten. Die eigentlichen Begriffsauseinandersetzungen beginnen jedoch dann, wenn es darum geht anzugeben, worin die zusätzliche, zum Intellektuellenstatus qualifizierende soziale Tätigkeit besteht. Das hat wiederum damit zu tun, dass die meisten der gängigen Intellektuellendefinitionen mit bestimmten normativen Vorgaben verbunden sind. Intellektuelle sollen in dieser oder jener Weise öffentlich tätig sein bzw. dieser oder jener gesellschaftlichen Funktion dienen. Wenn sie das nicht tun, begehen sie Verrat an ihrer Aufgabe.[8] Diese normative Aufladung des Begriffs geht auf seine Entstehung als politische Kampfvokabel im Frankreich der Dreyfus-Affäre zurück.

Émile Zola, „J'Accuse...!”, Titelseite der von Georges Clemenceau herausgegebenen Zeitung „L’Aurore” vom 13. Januar 1898 mit dem Abdruck von Zolas offenem Brief an den Staatspräsidenten Félix Faure zur Dreyfus-Affäre. Quelle: [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:J_accuse.jpg Wikimedia Commons] ([http://en.wikipedia.org/wiki/Public_domain Public Domain]).
Émile Zola, „J'Accuse...!”, Titelseite der von Georges Clemenceau herausgegebenen Zeitung „L’Aurore” vom 13. Januar 1898 mit dem Abdruck von Zolas offenem Brief an den Staatspräsidenten Félix Faure zur Dreyfus-Affäre. Quelle: Wikimedia Commons (Public Domain).


Selbst wenn der Neologismus „Intellektuelle” an einzelnen Stellen bereits früher nachgewiesen werden kann,[9] hat sich der Begriff erst im Laufe der Dreyfus-Affäre im Frankreich der Dritten Republik allgemein etabliert.[10] Nachdem Émile Zola mit seinem am 13. Januar 1898 erschienenen Aufruf „J'accuse” gegen die Verurteilung des jüdischen Hauptmanns Alfred Dreyfus wegen Hochverrats protestiert und schwere Vorwürfe gegen Militär und Justiz erhoben hatte, folgten ihm zwei Tage später eine Reihe weiterer namhafter Schriftsteller und Akademiker (unter ihnen Anatole France, Marcel Proust und Émile Durkheim), die eine am 15. Januar erschienene Petition zur Revision des Dreyfus-Urteils unterschrieben. Diese Petition ist durch einen Artikel des Anti-Dreyfusard Maurice Barrès als „protestation des intellectuels” bekannt geworden, der diese Bezeichnung allerdings von dem Dreyfusard Georges Clemenceau übernommen hat.[11] Seit diesem Moment fungierte der Intellektuellenbegriff sowohl als affirmative Selbst- wie als pejorative Fremdbezeichnung der Prozesskritiker in der Dreyfus-Affäre.

Diese Ursprungskonstellation des modernen Intellektuellenbegriffs hatte mehrere Implikationen. Zum einen wurden die Intellektuellen damit auf bestimmte inhaltliche Positionen festgelegt: Sie gelten in der Regel als tendenziell links, staats- und religionskritisch, unabhängig, als Anwälte der Wahrheit, des Universellen, der Demokratie und der Menschenrechte. Zudem wurde an sie häufig die moralische Erwartung gerichtet, unerschrocken und mit persönlichem Risiko für die als richtig erkannte Position einzustehen; so wie Zola, der im Anschluss an sein „J'accuse” wegen Verleumdung verklagt wurde und für ein Jahr ins englische Exil fliehen musste. Zum anderen erschienen die Gegner dieser Positionen wie etwa Maurice Barrès oder Charles Maurras per se als Antiintellektuelle, obwohl sie – als Schriftsteller, die sich in öffentliche Angelegenheiten mischten – viele formale Eigenschaften mit den Dreyfusards teilten. Zusammen mit den Intellektuellen sind so auch die Intellektuellenkritik und das Paradox des (rechts-)intellektuellen Antiintellektualismus in die Welt getreten. Schließlich macht die Dreyfus-Affäre die agonale Struktur der intellektuellen Kämpfe um politische, ideologische oder kulturelle Hegemonie deutlich: Intellektuelle Debatten spielen sich zumeist in Form von Kontroversen und polemischen Auseinandersetzungen ab, in denen sich gegnerische Gruppierungen oder Lager (und nicht nur freischwebende Einzelne) gegenüberstehen.[12]

Die genannten Merkmale, die sich aus der Entstehung des modernen Intellektuellenbegriffs in der Dreyfus-Affäre ergeben, finden sich in den Intellektuellendefinitionen des 20. Jahrhunderts wieder. An dieser Stelle können nicht alle diese Definitionen aufgeführt werden. Entscheidend ist, dass sich die normative Grundstruktur des Begriffs vielfach auch dort erhalten hat, wo er von einer politischen Kampfvokabel in eine wissenschaftliche Analysekategorie überführt wurde. Das lässt sich etwa an der frühen Intellektuellensoziologie Karl Mannheims zeigen, der allein den Intellektuellen die Fähigkeit zuschrieb, die grundsätzliche „Seinsgebundenheit” des Denkens aufgrund ihres „sozial freischwebenden” Status transzendieren und dadurch Einsicht in den Gesamtzusammenhang der Gesellschaft gewinnen zu können, weshalb er ihnen die Rolle von „Wächtern” der Gesellschaft zuwies.[13] In ähnlicher Weise schrieb später auch Theodor Geiger den Intellektuellen einen gesellschaftlichen Auftrag zu, nämlich unter anderem zur „Rationalisierung des Lebens” und zur „Kritik und Mäßigung der Macht” beizutragen.[14]

Der letztgenannte Punkt, dass die Aufgabe bzw. der „Beruf”[15] der Intellektuellen in der (Staats- und Gesellschafts-)Kritik bestehe, dass sie als „Störungsfaktor”[16] der Macht zu fungieren hätten, ist wahrscheinlich die am häufigsten wiederkehrende Zuschreibung. Damit verknüpft ist in der Regel die Forderung nach politischer und gesellschaftlicher Ungebundenheit bzw. Distanz, die unter dem Stichwort der „Autonomie” etwa von Pierre Bourdieu zum zentralen Definitionskriterium gemacht wurde.[17] Hierbei handelt es sich letztlich um eine direkte Übertragung der Normativität von der Kampfvokabel auf die soziologische Beschreibungskategorie. Übernimmt man jedoch diese normative Selbstzuschreibung in die wissenschaftliche Analyse, droht aus dem Blick zu geraten, dass es neben den kritischen Intellektuellen immer auch affirmative Intellektuelle gab und dass sich Nähe und Distanz der Intellektuellen zur Politik während des 20. Jahrhunderts in unterschiedlichen Abstufungen gestalteten, sodass sich „Kritik als Beruf” und „Politik als Beruf” bzw. „Geist und Macht”[18] mithin nicht immer fein säuberlich voneinander trennen ließen.[19]

Schließlich stellt sich bei zu vielen normativen Vorgaben an den Intellektuellenbegriff erneut das schon angesprochene Problem des intellektuellen Antiintellektualismus. Dieses Problem ist in der deutschen Intellektuellengeschichte besonders virulent, da sich hier erst sehr spät ein positiver Intellektuellenbegriff entwickelt hat und es eine starke Tradition der konservativen Intellektuellenkritik gibt. Das hat manche Kommentatoren dazu veranlasst, von Deutschland als dem „Land der Mandarine” zu sprechen, das – vor allem im Unterschied zu Frankreich – grundsätzlich intellektuellenfeindlich sei.[20] Sind aber Intellektuellenkritiker wie Arnold Gehlen[21] oder Helmut Schelsky[22] nicht selbst auch als Intellektuelle zu qualifizieren? Um dem Phänomen der Rechtsintellektuellen, die sich selbst nicht als Intellektuelle bezeichnet haben, historiografisch besser gerecht zu werden, ist eine Begriffsdefinition hilfreich, die den Intellektuellenbegriff von den Selbstbeschreibungen der historischen Akteure löst und ihn nicht an bestimmte inhaltliche Positionen, gesellschaftliche Funktionen oder gar Tugenden[23] knüpft, sondern ihn möglichst wertneutral anhand formaler Kriterien bestimmt.

Eine solche Definition findet sich etwa in der vergleichenden Studie von Stefan Collini über Intellektuelle in Großbritannien. Collini versteht Intellektuelle nicht als Angehörige einer bestimmten sozialen Schicht oder als Träger einer bestimmten sozialen Funktion, sondern als Akteure in einer bestimmten sozialen Rolle. Diese Rolle ist durch vier Elemente gekennzeichnet:

„1. The attainment of a level of achievement in an activity which is esteemed for the non-instrumental, creative, analytical, or scholarly capacities it involves;

2. The availability of media or channels of expression which reach publics other than that at which the initial ‚qualifying' activity itself is aimed;

3. The expression of views, themes, or topics which successfully articulate or engage with some of the general concerns of those publics;

4. The establishment of a reputation for being likely to have important and interesting things of this type to say and for having the willingness and capacities to say them effectively through the appropriate media.”[24]

Intellektuelle sind also in der Regel Angehörige akademischer oder künstlerischer Berufe, die sich auf ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld eine gewisse Reputation erarbeitet haben und sich nun in einer Angelegenheit öffentlich zu Wort melden, die außerhalb ihres originären Tätigkeitsfelds liegt und von allgemeinem politischen Interesse ist.[25]

Diese Intellektuellendefinition funktioniert ohne Festlegung darauf, mit welchem Inhalt und mit welcher Funktion die öffentliche Intervention stattfindet. Nach ihr ist Émile Zola ebenso als Intellektueller zu qualifizieren wie sein Gegenspieler Maurice Barrès. Sie macht außerdem deutlich, warum Schriftsteller für die Intellektuellenrolle prädestiniert sind, da sie einerseits als Spezialisten des Wortes der öffentlichen Rede mächtig sind, andererseits aber – im Unterschied etwa zu Wissenschaftlern, die häufig nur als Experten ihres jeweiligen Fachgebiets öffentlich auftreten[26] – in öffentlichen Angelegenheiten per se Generalisten sind und im eigenen Auftrag sprechen.[27] Schwieriger ist die Frage, inwiefern Journalisten als Intellektuelle agieren können, da die Äußerung in öffentlichen Angelegenheiten zu ihrer originären Tätigkeit gehört. Hier lässt sich argumentieren, dass Journalisten dann als Intellektuelle in Erscheinung treten, wenn sie eine hinreichende Reputation erlangt haben, um im eigenen Namen (aber nicht in eigener Sache) zu sprechen und eigene politische Positionen und Forderungen zu vertreten.[28]

Die Epoche der Intellektuellen

Entkoppelt man den formalen Intellektuellenbegriff in der genannten Weise vom Quellenbegriff, lässt sich auch die Frage nach der Entstehung des Intellektuellen als moderner Sozialfigur neu stellen. Ist es wirklich sinnvoll, erst ab der Dreyfus-Affäre von Intellektuellen zu sprechen? Gab es die Sache nicht schon vor dem Begriff? Tatsächlich sprechen manche Gründe dafür, die Geburt des Intellektuellen ein Jahrhundert vorzuverlegen und als ersten Intellektuellen nicht Zola, sondern Voltaire zu nennen.[29] Die Aufklärung und der Aufstieg des Bürgertums haben im 18. Jahrhundert nicht nur zur Entstehung der freien Berufe, sondern – nach Jürgen Habermas – auch zu einem „Strukturwandel der Öffentlichkeit”[30] geführt, der das kritische Räsonnement als Modus der politischen Auseinandersetzung etabliert hat. Indem sich die hommes de lettres und die gebildeten Bürger an diesem Räsonnement beteiligt haben, agierten sie als Intellektuelle avant la lettre. Dabei waren sie nicht auf bestimmte aufklärerische oder universalistische Positionen festgelegt, denn die Vertreter der Gegenaufklärung wie Edmund Burke, Joseph de Maistre oder die politischen Romantiker in Deutschland können in diesem Sinn ebenfalls als Intellektuelle gelten. So kann man allgemein sagen, dass mit den bürgerlichen Revolutionen des späten 18. Jahrhunderts nicht nur die modernen politischen Ideologien entstanden sind, sondern als deren Fürsprecher und Vordenker auch die Intellektuellen.[31]

Für die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert lässt sich allerdings von einem „zweiten Strukturwandel der Öffentlichkeit”[32] sprechen, der die Bedingungen intellektueller Intervention erneut und grundlegend verändert hat. Zum einen entstand mit der fortschreitenden Demokratisierung und Fundamentalpolitisierung sowie dem Aufkommen der modernen Massenpresse ein neuartiger politischer Massenmarkt. Zum anderen bildeten sich im Zuge allgemeiner Verwissenschaftlichungsprozesse neue Instanzen der gesellschaftlichen Selbstthematisierung heraus, so etwa in der neu entstehenden Soziologie.[33] Gangolf Hübinger spricht hier von einer „kulturellen Doppelrevolution um 1900, als alle Lebensbereiche wissenschaftlich durchleuchtet und zugleich auf den Prüfstand einer demokratisierten Öffentlichkeit gestellt wurden”.[34] Der damit einhergehende „Strukturwandel von der bürgerlich-liberalen Elitenkultur zur demokratischen Massenkommunikation”[35] hat auch die Bedingungen intellektueller Intervention fundamental verändert. Es ist daher kein Zufall, dass sich der Begriff erst in diesem historischen Moment eingebürgert hat, und es lässt sich mit guten Gründen argumentieren, dass sich der Intellektuelle des 20. Jahrhunderts in so weitgehender Weise vom Gelehrtenpolitiker und dem politischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts unterscheidet, dass der Intellektuellenbegriff für ihn reserviert sein sollte.[36] Mit dieser Argumentation wäre man wieder bei der klassischen Erzählung, die die Geburt des Intellektuellen mit der Geburt des Begriffs zusammenfallen lässt.

Lassen sich im Hinblick auf die Entstehung des modernen Intellektuellen also zwei unterschiedliche Perioden angeben, wie steht es dann mit seinem vermeintlichen Ende? Jean-François Lyotard sprach 1983 vom „Grabmal des Intellektuellen”[37] und begründete dessen Tod mit der epistemologischen Verunsicherung durch die Postmoderne: In Zeiten, in denen die universelle Wahrheit als regulative Leitidee kritischer Diskurse verabschiedet würde, hätten auch die Intellektuellen als deren Fürsprecher ausgedient. Die Rede vom Tod der Intellektuellen verstärkte sich dann noch einmal seit der Epochenwende von 1989/90 und dem Ende des Kalten Krieges. Nach dem „Ende der Ideologien” (Daniel Bell) oder gar dem „Ende der Geschichte” (Francis Fukuyama) schienen die Intellektuellen als Träger der modernen Ideenkämpfe keine Funktion mehr zu haben. Innerhalb der französischen Debatte reagierten etwa Michel Foucault und Pierre Bourdieu auf die Verunsicherung des Intellektuellenstatus, indem sie zwar konzedierten, dass der universalistische Intellektuelle Sartrescher Prägung ausgedient habe, nun aber die Zeit des „spezifischen” (Foucault) bzw. des „kollektiven” (Bourdieu) Intellektuellen gekommen sei.[38] Auch unabhängig davon, ob man diese typologischen Unterscheidungen für sinnvoll hält, ist schon alleine die anhaltende Debatte über den Status der Intellektuellen seit dem Ende des 20. Jahrhunderts ein Zeichen für ihr Fortbestehen. Allerdings lässt sich argumentieren, dass sich die medialen Bedingungen intellektueller Interventionen mit der digitalen Revolution und dem Ende des Gutenberg-Zeitalters erneut geändert haben. Es ist also durchaus sinnvoll, mit Blick auf die Gegenwart nach einem neuen Typus des „Medienintellektuellen”[39] oder des „virtuellen Intellektuellen”[40] zu fragen, dessen primäres Kommunikationsmedium nicht mehr der Leitartikel, sondern die Fernsehshow oder der Internet-Blog ist. Auch deren Rolle lässt sich jedoch mit Collinis formaler Intellektuellendefinition fassen, sodass wenig dafür spricht, die Epoche der Intellektuellen mit der heutigen Medien- und Wissensgesellschaft enden zu lassen.[41]

Kontexte und Methoden der Intellektuellengeschichte

Die Intellektuellengeschichte berührt sich mit einer Reihe weiterer historiografischer Forschungsfelder und kann mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen und Methoden betrieben werden. Aus dem bisher Gesagten ist bereits deutlich geworden, dass der Intellektuelle als „Protagonist der Öffentlichkeit”[42] an die Geschichte dieser (Medien-)Öffentlichkeit gebunden ist und dass Intellektuellengeschichte daher immer medienhistorisch informiert betrieben werden sollte. Das wichtigste Nachbarfeld der Intellektuellengeschichte ist aber zunächst die Ideengeschichte, mit der sie wahrscheinlich am meisten Überschneidungen hat.[43] Interessiert man sich für die politischen und gesellschaftlichen Wirkungsweisen von Ideen, bietet es sich an, sich genauer mit den Intellektuellen als ihren „Produzenten und Protagonisten”[44] zu beschäftigen. Umgekehrt kann auch die ideengeschichtliche Auseinandersetzung mit einzelnen Denkern durch die Beschäftigung mit deren öffentlicher Rolle als Intellektuelle angereichert werden. Das Erkenntnisinteresse kann dabei zwischen einem Fokus auf die Denkentwicklung einzelner Intellektueller und ihrer Rolle und Funktion in der Öffentlichkeit schwanken. So ist etwa die anglo-amerikanische Intellectual History auch dort, wo sie als „history of intellectuals”[45] betrieben wird, traditionell stärker ideengeschichtlich an einzelnen Denkern und Texten orientiert.[46] Die Frage nach der politischen Bedeutung von Ideen wird hier zumeist mit einer Analyse der jeweiligen Ideengebäude selbst und ihres politischen Gehalts beantwortet.[47]

Im Unterschied dazu ist die französische Intellektuellengeschichtsschreibung stärker an der gesellschaftlichen Bedeutung und Wirkung der Intellektuellen interessiert. Der Untersuchungsschwerpunkt verschiebt sich dabei von einzelnen Personen hin zu intellektuellen Netzwerken und Milieus. Prägend hierfür war eine 1986 von Jean-François Sirinelli ins Leben gerufene „Groupe de recherche sur l'histoire des intellectuels” am Pariser Institut d'histoire du temps présent, die später u.a. von Pascal Ory, Nicole Racine und Michel Trebitsch weitergeführt wurde.[48] In ihrer heute als Standardwerk geltenden ersten Überblicksdarstellung fordern Ory und Sirinelli programmatisch den Dreischritt von „l'étude d'itinéraires, l'observation de structures de sociabilité et la mise en lumière de générations”.[49] Hinsichtlich der „structures de sociabilité” unterscheiden sie noch einmal zwischen „‚réseaux' qui structurent et ‚microclimat' qui caractérise un milieu intellectuel donné”.[50] Als prototypische Beispiele solcher „sociabilités intellectuelles” nennen sie die Redaktionen von Kulturzeitschriften, die als Kristallisationskerne eines intellektuellen Milieus erscheinen.[51] Sirinelli selbst hat in einer größeren Studie besonders den Generationsansatz stark gemacht.[52]

In Deutschland lässt sich keine vergleichbar starke Schulprägung in der Intellektuellengeschichtsschreibung ausmachen. Die Untersuchung intellektueller Netzwerke und intellektueller Gruppierungen spielt jedoch auch hier eine wichtige Rolle.[53] Sie folgt dabei nicht selten wissenssoziologischen Annahmen über die kommunikative Herstellung und Verbreitung von Ideen in „Denkkollektiven”.[54] Diese Annahmen wurden in den letzten Jahren häufig in intellektuellen Gruppen- und Einzelbiografien zur Anwendung gebracht, sodass „sozialwissenschaftlich instrumentierte Biografiestudien”[55] geradezu als bevorzugtes Format innerhalb der deutschen Intellektuellengeschichtsschreibung gelten können.[56]

Die Intellektuellen „in ihrer Zeit” zu untersuchen, wie eine beliebte Untertitelformulierung lautet, verspricht dabei eine doppelte Erkenntnis: Zum einen dient der zeithistorische Kontext dem Verständnis der jeweiligen Intellektuellenbiografie, zum anderen soll aber auch der historische Gesamtzusammenhang durch die Beschäftigung mit einzelnen Intellektuellen erhellt werden. Dahinter verbirgt sich häufig die Annahme, dass Intellektuelle in besonderer Weise Exponenten des Zeitgeistes sind. Wenn Intellektuellen tatsächlich „bei der Konstruktion von Wahrnehmungs-, Denk- und Klassifikationsschemata der sozialen Welt eine Schlüsselrolle”[57] zufällt, wie Ingrid Gilcher-Holtey schreibt, wenn sie als „Träger eines gesamtgesellschaftlichen Orientierungswissens” gelten können und das „Bewußtsein der Gesellschaft, die potentiellen Träger ihrer Selbsterkenntnis”[58] darstellen, ja wenn sie die „Funktion der öffentlichen Weltauslegung und Sinnstiftung”[59] wahrnehmen und „öffentliche Kontroversen, die von zentraler Bedeutung für den gemeinschaftlichen Wertekonsens sind, stellvertretend für die gesamte Öffentlichkeit ausfechten”[60], dann liegt es nahe, durch das Studium der Intellektuellen auch etwas über die kollektiven Wertvorstellungen und Sinnstiftungsschemata einer Gesellschaft, über die „Geistige Situation der Zeit”[61], im Allgemeinen in Erfahrung bringen zu wollen. In dieser Hinsicht berührt sich die Intellektuellengeschichte mit der Mentalitäts-, Diskurs- und Wissensgeschichte.


Diskussion zwischen Rudi Dutschke und Ralf Dahrendorf während einer Studentenkundgebung 1968 in Freiburg. Fotograf: Willy Pragher (1908-1992), Sammlung Willy Pragher W 134 Nr. 85.223u.
Quelle: [http://www.landesarchiv-bw.de © Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg].
Diskussion zwischen Rudi Dutschke und Ralf Dahrendorf während einer Studentenkundgebung 1968 in Freiburg. Fotograf: Willy Pragher (1908-1992), Sammlung Willy Pragher W 134 Nr. 85.223u. Quelle: © Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg.



Allerdings muss man dabei vorsichtig sein, den Intellektuellen nicht a priori eine Sonderrolle zuzuschreiben, von der zunächst geprüft werden muss, ob sie sie in der jeweiligen historischen Situation auch eingenommen haben. Denn erstens wird Sinnstiftung und Weltdeutung auch von anderen sozialen Akteuren produziert und zweitens spielen sich intellektuelle Debatten nicht selten abgehoben von den politischen Einstellungen und Wertvorstellungen der Bevölkerungsmehrheit ab. Berücksichtigt man jedoch diese Einschränkungen, liegt es tatsächlich nahe, in den intellektuellen Debatten und Kontroversen einer Zeit auch den Ausdruck weiter verbreiteter Deutungen und Problemlagen zu erblicken, die hier auf den Begriff gebracht werden.[62]

Ein Forschungsfeld, mit dem die Intellektuellengeschichte bisher zu wenige Berührungspunkte aufweist, ist die Geschlechtergeschichte. Der Intellektuelle ist ein „Typus mit Geschlecht”[63], wie Eva Kreisky schreibt, und zwar zumeist einem männlichen. Es gibt natürlich berühmte Ausnahmen wie Virginia Woolf, Hannah Arendt, Simone de Beauvoir oder Susan Sontag, zu denen jeweils auch historische Forschung betrieben wird. Es liegen aber verhältnismäßig wenige Studien vor, die sich explizit mit der Geschlechterproblematik in der Intellektuellengeschichte beschäftigen. Das gilt nicht nur für die Frage nach intellektuellen Frauen,[64] sondern auch für die spezifischen Männlichkeitsentwürfe innerhalb von Intellektuellenassoziationen, den männlichen Habitus in intellektuellen Debatten oder die Zuschreibung mangelnder Männlichkeit an angeblich feminisierte Intellektuelle. Eine Ausnahme bilden hier die Rechtsintellektuellen der sogenannten Konservativen Revolution, deren „männlicher Fundamentalismus” schon gelegentlich als solcher thematisiert worden ist.[65] Insgesamt könnte die Intellektuellengeschichte aber von einer systematischeren Berücksichtigung der Geschlechterfrage profitieren.

Themenfelder der Intellektuellengeschichte

Abschließend sollen einige Themen und Tendenzen vornehmlich der deutschen Intellektuellengeschichtsschreibung der letzten Jahre aufgeführt werden, auch wenn dies nur schlaglichtartig und ohne Anspruch auf Vollständigkeit geschehen kann. Während die „Geburt der Intellektuellen” in der Dreyfus-Affäre in Frankreich ausführlich untersucht worden ist, spielen die Intellektuellen im Kaiserreich in der deutschen Intellektuellenhistoriografie zwar auch eine Rolle, bilden aber keinen vergleichbaren Schwerpunkt der Forschung.[66] Stattdessen stellte vor allen Dingen die Weimarer Republik lange einen Fokus in der Forschung zur deutschen Intellektuellengeschichte dar.[67] Die Arbeiten in diesem Kontext folgten vielfach der Leitfrage nach dem prekären Verhältnis der Intellektuellen zur Weimarer Demokratie und dem antidemokratischen Denken, das zumeist auf der Seite der Rechtsintellektuellen etwa der „Konservativen Revolution” untersucht wurde.[68] Daneben richtete sich das Interesse besonders auf die Blüte der urbanen Intellektuellenkultur linker und häufig auch jüdischer Prägung.[69] Demgegenüber hat sich das Interesse in den letzten Jahren nicht nur auf das antidemokratische Denken von links ausgedehnt,[70] sondern besonders auch auf die politischen Überschlagsphänomene und die „unheimlichen Nachbarschaften”[71] in den die politischen Lager übergreifenden „Austauschdiskursen” der Weimarer Zeit.[72] Die Frage nach dem „appeal of fascism”[73] für Intellektuelle blieb dabei aber weiter virulent.

Sie prägt naheliegenderweise auch die Arbeiten zum Nationalsozialismus, die sich den systemtreuen Intellektuellen widmeten und hier nach den verschiedenen Spielarten intellektueller Komplizenschaft und den Spielräumen intellektueller Intervention und Affirmation unter den Bedingungen der totalen Diktatur fragten.[74] Daneben findet sich auch eine ausgedehnte Forschung zu den Intellektuellen im Exil und in der sogenannten inneren Emigration.[75] Die Exilforschung hat sich zudem mit der Frage der Remigration nach 1945 beschäftigt und damit die Perspektive auf die intellektuellen Kontinuitäten über die politischen Brüche von 1933 und 1945 hinweg geweitet.[76] Diese Frage nach Kontinuitäten und Brüchen hat auch viele andere Studien zur Intellektuellengeschichte in den letzten Jahren beschäftigt.[77] Dies gilt besonders für die Rolle der Rechtsintellektuellen als Vor- und Mitdenker des Nationalsozialismus, die sich nach 1945 auf unterschiedliche Weise mit den neuen politischen Gegebenheiten arrangierten.[78] Darauf aufbauende Studien zur Rolle der Intellektuellen in der Bundesrepublik haben sich dann einerseits auf die intellektuelle Verarbeitung der NS-Vergangenheit[79] und andererseits auf die Frage nach der „intellektuellen Gründung der Bundesrepublik” konzentriert, wobei hier vor allem diskutiert wurde, ob diese intellektuelle Gründung eher von linker oder eher von liberalkonservativer Seite aus erfolgt ist.[80]

Die Frage nach der Rolle der Intellektuellen in der 68er-Bewegung und der sogenannten Neuen Linken der 1970er-Jahre, die die zeitgenössischen Intellektuellendebatten geprägt hat,[81] ist in der Forschung demgegenüber zurückgetreten und hat einer allgemeineren Beschäftigung mit den intellektuellen Debatten um den Staat Platz gemacht.[82] Forschungen zu den Intellektuellen in der DDR und in anderen Ostblockstaaten haben sich vor allen Dingen auf ihr Verhältnis zum Staat und ihre Rolle als Dissidenten konzentriert.[83] Während sich die Zahl der Einzelstudien zu den Intellektuellen in der DDR jedoch in Grenzen hält, haben die Debatten um die Wiedervereinigung und die Verschiebungen und Verwerfungen im intellektuellen Feld um 1990 verstärkte Aufmerksamkeit in der neueren Intellektuellengeschichtsschreibung gefunden, bis hin zu den jüngsten Debatten um die Berliner Republik.[84] Insgesamt lässt sich die deutsche Intellektuellengeschichte des 20. Jahrhunderts somit als ein sehr gut bearbeitetes und florierendes Forschungsfeld bezeichnen.

Was beim Blick auf die deutsche Intellektuellengeschichtsschreibung vom Kaiserreich bis zur Wiedervereinigung jedoch auffällt, ist die langanhaltende Wirkung des nationalen Paradigmas.[85] Auch die vergleichende Intellektuellengeschichtsschreibung orientierte sich – nicht nur in Deutschland – lange an der Vorstellung klar umrissener nationaler Intellektuellenkulturen, die miteinander bzw. zumeist mit dem idealtypischen französischen Modell verglichen werden konnten.[86] Demgegenüber hat sich die Intellektuellenforschung in den letzten Jahren verstärkt auch für internationale Transfer- und Austauschprozesse sowie transnationale intellektuelle Netzwerke interessiert.[87] Eine besondere Rolle spielte dabei die Frage nach der Funktion der Intellektuellen in der europäischen Verständigungsbewegung und Integration.[88] Für die Zeit des Kalten Krieges wurden aber auch die transatlantischen Transferbeziehungen in den Blick genommen.[89] In beiden Fällen standen jedoch europäische und nordamerikanische Intellektuelle im Zentrum der Forschung. Die Rolle von Intellektuellen in außereuropäischen Gesellschaften wurde bisher zumeist nur im Rahmen von Regionalstudien untersucht.[90] Hier gibt es einen gewissen Nachholbedarf, um auch in der Intellektuellengeschichte an den aktuellen Stand der Globalgeschichte anzuschließen und nicht nur das nationale, sondern auch das eurozentrische Paradigma zu überwinden.

Empfohlene Literatur zum Thema

Dietz Bering, Die Epoche der Intellektuellen 1898-2001. Geburt, Begriff, Grabmal, Berlin University Press, Berlin 2010, ISBN 9783940432919.

Hans Manfred Bock, Der Intellektuelle als Sozialfigur. Neuere vergleichende Forschungen zu ihren Formen, Funktionen und Wandlungen, in: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.), Archiv für Sozialgeschichte. Bd. 51, Dietz, Bonn 2011, ISBN 9783801242053, S. 591-643.

Christophe Charle, Vordenker der Moderne. Die Intellektuellen im 19. Jahrhundert, Fischer, Frankfurt a. M. 2001, ISBN 9783596601516.

Stefan Collini, Absent Minds. Intellectuals in Britain, Oxford University Press, Oxford 2006, ISBN 9780199291052.

Michael Geyer (Hrsg.), The Power of Intellectuals in Contemporary Germany, The University of Chicago Press, Chicago 2001, ISBN 9780226289861.

Ingrid Gilcher-Holtey (Hrsg.), Zwischen den Fronten. Positionskämpfe europäischer Intellektueller im 20. Jahrhundert, Akademie Verlag, Berlin 2006, ISBN 9783050042541.

Ingrid Gilcher-Holtey, Eingreifendes Denken. Die Wirkungschancen von Intellektuellen, Velbrück, Weilerswist 2007, ISBN 9783938808269.

Sven Hanuschek, Therese Hörnigk, Christine Malende (Hrsg.), Schriftsteller als Intellektuelle. Politik und Literatur im Kalten Krieg, Niemeyer, Tübingen 2000, ISBN 9783484350731.

Gangolf Hübinger, Thomas Hertfelder (Hrsg.), Kritik und Mandat. Intellektuelle in der deutschen Politik, DVA, Stuttgart 2000, ISBN 9783421052223.

Gangolf Hübinger, Gelehrte, Politik und Öffentlichkeit. Eine Intellektuellengeschichte, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 9783525367384.

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Jutta Schlich (Hrsg.), Intellektuelle im 20. Jahrhundert in Deutschland. Ein Forschungsbericht (= Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, Sonderheft 11), Niemeyer, Tübingen 2000, ISBN 9783484640030.

Denis Sdvizkov, Das Zeitalter der Intelligenz. Zur vergleichenden Geschichte der Gebildeten in Europa bis zum Ersten Weltkrieg, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 9783484640030.

Michel Winock, Das Jahrhundert der Intellektuellen, UVK, Konstanz 2003, ISBN 9783896696472.

Zitation
Daniel Morat, Intellektuelle und Intellektuellengeschichte, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 20.11.2011, URL: http://docupedia.de/zg/Intellektuelle_und_Intellektuellengeschichte

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Anmerkungen

    1. Michel Winock, Das Jahrhundert der Intellektuellen, Konstanz 2003.
    2. Vgl. dazu auch Dietz Bering, Die Epoche der Intellektuellen 1898-2001. Geburt, Begriff, Grabmal, Berlin 2010; zum Begriff der „Sozialfigur“ den aktuellen Forschungsbericht von Hans Manfred Bock, Der Intellektuelle als Sozialfigur. Neuere vergleichende Forschungen zu ihren Formen, Funktionen und Wandlungen, in: Archiv für Sozialgeschichte 51 (2011), S. 591-643.
    3. Alex Demirović, Führung und Rekrutierung. Die Geburt des Intellektuellen und die Organisation der Kultur, in: Walter Prigge (Hrsg.), Städtische Intellektuelle. Urbane Milieus im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 1992, S. 47-77, hier S. 56.
    4. Vgl. dazu auch Jutta Schlich, Geschichte(n) des Begriffs ‚Intellektuelle’, in: dies. (Hrsg.), Intellektuelle im 20. Jahrhundert in Deutschland. Ein Forschungsbericht (Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, Sonderheft 11), Tübingen 2000, S. 1-113. Dietz Berings einschlägige „Geschichte eines Schimpfwortes“ (Dietz Bering, Die Intellektuellen. Geschichte eines Schimpfwortes, Stuttgart 1978) geht daher auch konsequent als Wortgebrauchsgeschichte vor. Berings oben zitierter Band (Anm. 2) ist eine überarbeitete und um einen substanziellen zweiten Teil über die Zeit ab 1945 ergänzte Fassung dieses ersten Buchs von 1978.
    5. Vgl. zu den intellektuellen Berufen Christophe Charle, Vordenker der Moderne. Die Intellektuellen im 19. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 1996, S. 108-116, der darunter Schriftsteller, Journalisten, Privatgelehrte und Publizisten zusammenfasst. Charle unterscheidet selbst zwischen der „Sozialgeschichte der Intellektuellen“ (S. 15) und der Frage nach der „Rolle der Intellektuellen“ (S. 17), konzentriert sich aber vor allem auf die Sozialgeschichte.
    6. „Intelligenzija“ ist der auch im Deutschen als Fremdwort gebräuchliche russische Begriff für die gebildete Schicht; vgl. Denis Sdvizkov, Das Zeitalter der Intelligenz. Zur vergleichenden Geschichte der Gebildeten in Europa, Göttingen 2006.
    7. M. Rainer Lepsius, Kritik als Beruf. Zur Soziologie der Intellektuellen, in: ders., Interessen, Ideen und Institutionen, Opladen 1990, S. 270-285, hier S. 277.
    8. Die Rede vom Verrat der Intellektuellen geht zurück auf Julien Benda, La trahision des clercs, Paris 1927 (dt. Der Verrat der Intellektuellen, München/Wien 1978); vgl. dazu auch Werner von Bergen/Walter H. Pehle (Hrsg.), Denken im Zwiespalt. Über den Verrat der Intellektuellen im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 1996.
    9. Ingrid Gilcher-Holtey, Eingreifendes Denken. Die Wirkungschancen von Intellektuellen, Weilerswist 2007, S. 10, nennt als frühesten Nachweis Henri de Saint-Simons Buch „Du système industriel“ von 1821.
    10. Die Literatur zur Dreyfus-Affäre und zur Entstehung des Intellektuellenbegriffs füllt mittlerweile eigene Bibliotheken und kann hier nicht ausführlich aufgeführt werden. Vgl. aus der französischen Literatur nur Christophe Charle, Naissance des „intellectuels“ 1880-1900, Paris 1990; Pascal Ory/Jean-François Sirinelli, Les Intellectuels en France de l'Affaire Dreyfus à nos jours, Paris 1986, S. 13-40; aus der deutschen Literatur Andreas Franzmann, Der Intellektuelle als Protagonist der Öffentlichkeit. Krise und Räsonnement in der Affäre Dreyfus, Frankfurt a. M. 2004; aus der englischsprachigen Literatur David Drake, French Intellectuals and Politics from the Dreyfus Affair to the Occupation, Basingstoke u.a. 2005.
    11. Vgl. Michel Winock, Les grands moments de l’affaire Dreyfus, in: Laurent Gervereau/Christophe Prochasson (Hrsg.), L’affaire Dreyfus et le tournant du siècle, 1894-1910, Paris 1994, S. 10-27, hier S. 21.
    12. Vgl. Herfried Münkler, Niederwerfen oder Ermatten? Vom Kampf der Intellektuellen um die Hegemonie, in: Zeitschrift für Ideengeschichte 3 (2009) 4, S. 5-16; Valérie Robert (Hrsg.), Intellectuels et polémiques dans l’espace germanophone, Paris 2003.
    13. Karl Mannheim, Ideologie und Utopie, 8. Aufl., Frankfurt a. M. 1995, S. 140. Vgl. zu Mannheims Intellektuellen-Konzeption auch Thomas Jung, Wächter zu sein in finsterer Nacht. Karl Mannheims denksoziologische Bestimmung des Intellektuellen, in: ders./Stefan Müller-Dohm (Hrsg.), Fliegende Fische. Eine Soziologie des Intellektuellen in 20 Porträts, Frankfurt a. M. 2009, S. 43-62; zum historischen Kontext Dirk Hoeges, Kontroverse am Abgrund. Ernst Robert Curtius und Karl Mannheim. Intellektuelle und „freischwebende Intelligenz“ in der Weimarer Republik, Frankfurt a. M. 1994.
    14. Theodor Geiger, Aufgaben und Stellung der Intelligenz in der Gesellschaft, Stuttgart 1949, S. 46 u. 52.
    15. Lepsius, Kritik.
    16. Joseph A. Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, 5. Aufl., München 1980, S. 237.
    17. Vgl. Pierre Bourdieu, Die Intellektuellen und die Macht, Hamburg 1991.
    18. Jürgen Habermas, Geist und Macht – ein deutsches Thema. Heinrich Heine und die Rolle des Intellektuellen in Deutschland, in: Joseph A. Kruse/Bernd Kortländer (Hrsg.), Das Junge Deutschland. Kolloquium zum 150. Jahrestag des Verbots vom 10. Dezember 1835, Hamburg 1987, S. 15-38.
    19. Vgl. dazu Gangolf Hübinger/Thomas Hertfelder (Hrsg.), Kritik und Mandat. Intellektuelle in der deutschen Politik, Stuttgart 2000; darin besonders die beiden einleitenden Aufsätze der Herausgeber.
    20. Hauke Brunkhorst, Der Intellektuelle im Land der Mandarine, Frankfurt a. M. 1987; vgl. dazu kritisch Hans Manfred Bock, Der Intellektuelle und der Mandarin? Zur Rolle des Intellektuellen in Deutschland und Frankreich in: Frankreich-Jahrbuch (1998), S. 35-51; zum Begriff des Mandarins Fritz Ringer, Die Gelehrten. Der Niedergang der deutschen Mandarine 1890-1933, Stuttgart 1983.
    21. Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral. Eine pluralistische Ethik, Frankfurt a. M. 1969.
    22. Helmut Schelsky, Die Arbeit tun die anderen. Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen, Opladen 1975.
    23. Vgl. zur Frage nach intellektuellen Tugenden Uwe Justus Wenzel (Hrsg.), Der kritische Blick. Über intellektuelle Tätigkeiten und Tugenden, Frankfurt a. M. 2002 (darin besonders den Aufsatz von Michael Walzer), und Ralf Dahrendorf, Versuchungen der Unfreiheit. Die Intellektuellen in Zeiten der Prüfung, München 2006.
    24. Stefan Collini, Absent Minds. Intellectuals in Britain, Oxford u.a. 2006, S. 52.
    25. Collini schreibt unter Punkt 3 allgemeiner „general concerns“, da er bewusst offen lassen will, ob es sich dabei um im engeren Sinn politische Angelegenheiten handeln muss. Meines Erachtens ist die Einschränkung auf Interventionen im Feld des Politischen aber durchaus sinnvoll. Nicht alle Schriftsteller, die sich etwa zum Fußball äußern, agieren in diesem Moment notwendigerweise als Intellektuelle.
    26. Vgl. zur Sozialfigur des Experten Lutz Raphael, Die Verwissenschaftlichung des Sozialen als methodische und konzeptionelle Herausforderung für eine Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, in: Geschichte und Gesellschaft 22 (1996), S. 165-193. Ein interessanter Übertritt von der Experten- in die Intellektuellenrolle findet bei Naturwissenschaftlern statt, die sich in die öffentliche Auseinandersetzung über die gesellschaftlichen Folgen ihrer jeweiligen Disziplin einschalten; vgl. dazu etwa Holger Nehring, Die nachgeholte Stunde Null. Intellektuelle Debatten um die Atombewaffnung der Bundeswehr 1958-1960, in: Dominik Geppert/Jens Hacke (Hrsg.), Streit um den Staat. Intellektuelle Debatten in der Bundesrepublik 1960-1980, Göttingen 2008, S. 229-250. Eine Sonderrolle nehmen Sozialwissenschaftler ein, die sich qua Disziplin mit gesellschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen und häufiger als Intellektuelle hervortreten; vgl. Charles F. Gattone, The Social Scientist as Public Intellectual. Critical Reflections in a Changing World, Lanham 2006.
    27. Vgl. dazu Georg Jäger, Der Schriftsteller als Intellektueller. Ein Problemaufriß, in: Sven Hanuschek/Therese Hörnigk/Christine Malende (Hrsg.), Schriftsteller als Intellektuelle. Politik und Literatur im Kalten Krieg, Tübingen 2000, S. 1-25, online verfügbar unter: http://iasl.uni-muenchen.de/discuss/lisforen/intel1.htm.
    28. Berühmtes Beispiel hierfür wäre etwa Maximilian Harden; vgl. Frank Bösch, Volkstribune und Intellektuelle. W.T. Stead, Maximilian Harden und die Transformation des politischen Journalismus in Deutschland und Großbritanien, in: Clemens Zimmermann (Hrsg.), Politischer Journalismus, Öffentlichkeiten und Medien im 19. und 20. Jahrhundert, Ostfildern 2006, S. 99-120.
    29. Vgl. zu Voltaire Gilcher-Holtey, Denken, S. 15-38; allg. Didier Masseau, L´invention de l´intellectuel dans l´Europe du XVIIIe siècle, Paris 1994.
    30. Jürgen Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft, Neuauflage, Frankfurt a. M. 1990.
    31. Gelegentlich ist auch von Intellektuellen im Mittelalter oder in der Frühen Neuzeit die Rede (vgl. Jacques Le Goff, Die Intellektuellen im Mittelalter, Stuttgart 1986; Luise Schorn-Schütte (Hrsg.), Intellektuelle in der Frühen Neuzeit, Berlin 2010). Dies ist allerdings nur möglich, wenn man unter Intellektuellen ganz allgemein Gelehrte versteht, die an gesellschaftlichen Sinngebungsprozessen beteiligt sind. Folgt man der hier im Anschluss an Collini vorgeschlagenen formalen Intellektuellendefinition, ist die moderne Öffentlichkeit eine unerlässliche Voraussetzung für das Vorhandensein von Intellektuellen.
    32. Bernd Weisbrod, Medien als symbolische Form der Massengesellschaft. Die medialen Bedingungen von Öffentlichkeit im 20. Jahrhundert, in: Historische Anthropologie 9 (2001), S. 270-283, hier S. 271; dazu auch Habbo Knoch/Daniel Morat, Medienwandel und Gesellschaftsbilder 1880-1960. Zur historischen Kommunikologie der massenmedialen Sattelzeit, in: dies. (Hrsg.), Kommunikation als Beobachtung. Medienwandel und Gesellschaftsbilder 1880-1960, München 2003, S. 9-33.
    33. Vgl. Margit Szöllösi-Janze, Wissensgesellschaft in Deutschland. Überlegungen zur Neubestimmung der deutschen Zeitgeschichte über Verwissenschaftlichungsprozesse, in: Geschichte und Gesellschaft 30 (2004), S. 189-218; zur Soziologie Wolf Lepenies, Die drei Kulturen. Soziologie zwischen Literatur und Wissenschaft, 2. Aufl., Frankfurt a. M. 2006; Paul Nolte, Die Ordnung der deutschen Gesellschaft. Selbstentwurf und Selbstbeschreibung im 20. Jahrhundert, München 2000.
    34. Gangolf Hübinger, Störer, Wühler, Weichensteller. Die intellektuelle Mobilmachung im 20. Jahrhundert, in: Zeitschrift für Ideengeschichte 3 (2009) 4, S. 47-57, hier S. 50.
    35. Ebd., S. 51.
    36. Vgl. dazu ausführlicher Gangolf Hübinger, Gelehrte, Politik und Öffentlichkeit. Eine Intellektuellengeschichte, Göttingen 2006.
    37. Jean-François Lyotard, Das Grabmal des Intellektuellen, Graz 1985. [Der in diesem Band enthaltene Aufsatz „Tombeau de l’intellectuel“ erschien erstmals in Le Monde am 8. Oktober 1983.]
    38. Vgl. zu diesen Typologien Ingrid Gilcher-Holtey, Prolog, in: dies. (Hrsg.), Zwischen den Fronten. Positionskämpfe europäischer Intellektueller im 20. Jahrhundert, Berlin 2006, S. 9-21; zur Debatte um das Ende der Intellektuellen auch Winock, Jahrhundert, S. 779-796; Martin Meyer (Hrsg.), Intellektuellendämmerung? Beiträge zur neusten Zeit des Geistes, München/Wien 1992.
    39. Stephan Moebius, Intellektuellensoziologie. Skizze zu einer Methodologie, in: Sozial.Geschichte Online 2 (2010), S. 37-63, hier S. 38, http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-24041/04_moebius_intellektuellensoziologie.pdf.
    40. Jäger, Schrifsteller, S. 25.
    41. Vgl. dazu auch Martin Carrier/Johannes Roggenhofer (Hrsg.), Wandel oder Niedergang? Die Rolle der Intellektuellen in der Wissensgesellschaft, Bielefeld 2007. Vgl. zur anhaltenden Aktualität der Frage nach Rolle und Funktion von Intellektuellen auch die Nr. 40/2010 von „Aus Politik und Zeitgeschichte“, online verfügbar unter: http://www.bpb.de/files/BGG8SS.pdf, sowie die Nullnummer der neu gegründeten Zeitschrift „Indes. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft“, online verfügbar unter: http://indes-online.de/wp-content/uploads/2011/10/Indes_Herbst_2011.pdf.
    42. Franzmann, Protagonist; vgl. dazu auch Ulrich Oevermann, Der Intellektuelle. Soziologische Strukturbestimmung des Komplementär von Öffentlichkeit, in: Andreas Franzmann/Sascha Liebermann/Jörg Tykwer (Hrsg.), Die Macht des Geistes. Soziologische Fallanalysen zum Strukturtyp des Intellektuellen, Frankfurt a. M. 2001, S. 13-75; Christian Fleck/Andreas Hess/E. Stina Lyon (Hrsg.), Intellectuals and their Publics. Perspectives from the Social Sciences, Aldershot u.a. 2009.
    43. Vgl. dazu aus französischer Perspektive François Dosse, De l'histoire des idées à l'histoire intellectuelle, in: Michel Leymarie/Jean-François Sirinelli (Hrsg.), L'histoire des intellectuels aujourd'hui, Paris 2003, S. 161-182; ders., La marche des idées. Histoire des intellectuels – histoire intellectuelle, Paris 2003.
    44. Harald Bluhm/Walter Reese-Schäfer, Einleitung. Intellektuelle als Produzenten und Protagonisten politischer Ideen, in: dies. (Hrsg.), Die Intellektuellen und der Weltlauf. Schöpfer und Missionare politischer Ideen in den USA, Asien und Europa nach 1945, Baden-Baden 2006, S. 7-22.
    45. Dominick LaCapra, Rethinking Intellectual History. Texts, Contexts, Language, Ithaca 1983, S. 49.
    46. Vgl. dazu auch Riccardo Bavaj, Intellectual History, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 13. 9.2010, https://docupedia.de/zg/Intellectual_History?oldid=76819.
    47. Vgl. für diese an einzelnen Denkern und dem politischen Ideengehalt ihrer Schriften orientierte Intellektuellengeschichte amerikanischer Prägung etwa Mark Lilla, The Reckless Mind. Intellectuals in Politics, New York 2001; Anson Rabinbach, In the Shadow of Catastrophe. German Intellectuals between Apocalypse and Enlightenment, Berkeley/Los Angeles/London 1997; Richard Wolin, The Seduction of Unreason. The Intellectual Romance with Fascism from Nietzsche to Postmodernism, Princeton/Oxford 2004; stärker an der französischen Art der Intellektuellengeschichte orientiert ist dagegen Tony Judt, Past Imperfect. French Intellectuals, 1944-1956, Berkeley/Los Angeles/Oxford 1992.
    48. Vgl. als neueren Sammelband aus diesem Arbeitskontext Michel Leymarie/Jean-François Sirinelli (Hrsg.), L'histoire des intellectuels aujourd'hui, Paris 2003; als knappen deutschen Überblick François Beilecke, „Der Intellektuelle ist tot, es lebe der Intellektuelle!“ Anmerkungen zur neueren französischen Intellektuellenforschung, in: vorgänge 40 (2001), H. 4, S. 41-49.
    49. Ory/Sirinelli, Intellectuels, S. 239f. Vgl. dazu auch Jean-François Sirinelli, Les Intellectuels, in: René Rémond (Hrsg.), Pour une histoire politique, Paris 1988, S. 199-232.
    50. Ory/Sirinelli, Intellectuels, S. 240.
    51. Vgl. dazu auch Michel Grunewald/Hans Manfred Bock, Zeitschriften als Spiegel intellektueller Milieus, in: dies. (Hrsg.), Le milieu intellectuel de gauche en Allemagne, sa presse et ses réseaux (1890-1960) / Das linke Intellektuellenmilieu in Deutschland, seine Presse und seine Netzwerke (1890-1960), Bern u.a. 2002, S. 21-32; zur Analyse intellektueller Netzwerke auch François Beilecke, Netzwerke und Intellektuelle. Konzeptionelle Überlegungen zur politischen Rolle eines zivilgesellschaftlichen Akteurs, in: ders./Katja Marmetschke (Hrsg.), Der Intellektuelle und der Mandarin. Für Hans Manfred Bock, Kassel 2005, S. 49-65.
    52. Jean-François Sirinelli, Génération intellectuelle. Khâgneux et normaliens dans l’entre-deux-guerres, Paris 1988; vgl. auch ders. (Hrsg.), Générations intellectuelles. Effets d’âge et phénomène de générations dans le milieu intellectuel français, Paris 1987; zum Verhältnis von Generationen- und Intellektuellengeschichte auch Ron Eyerman, Between Culture and Politics. Intellectuals in Modern Society, Cambridge 1994, S. 68-95; Daniel Morat, Die Generation der Intellektuellen. Intellektuellenkultur und Generationsdiskurs in Deutschland und Frankreich 1900-1930, in: Bernd Weisbrod (Hrsg.), Historische Beiträge zur Generationsforschung, Göttingen 2009, S. 39-76.
    53. Vgl. etwa Richard Faber/Christine Holste (Hrsg.), Kreise, Gruppen, Bünde. Zur Soziologie moderner Intellektuellenassoziation, Würzburg 2000; als wichtige Einzelstudie Wolfgang Eßbach, Die Junghegelianer. Soziologie einer Intellektuellengruppe, München 1988.
    54. Vgl. zum Begriff des Denkkollektivs die in den letzten Jahren wiederentdeckte Studie von Ludwik Fleck, Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Einführung in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv, 4. Aufl., Frankfurt a. M. 1999 [zuerst Basel 1935].
    55. Thomas Jung/Stefan Müller-Dohm, Vorwort, in: dies. (Hrsg.), Fliegende Fische. Eine Soziologie des Intellektuellen in 20 Porträts, Frankfurt a. M. 2009, S. 9-17, hier S. 12.
    56. Vgl. für die Anwendung der Fleckschen Lehre auf eine Einzelbiografie Thomas Etzemüller, Sozialgeschichte als politische Geschichte. Werner Conze und die Neuorientierung der westdeutschen Geschichtswissenschaft nach 1945, München 2001; aus der Vielzahl der weiteren Biografien mit intellektuellenhistorischem Anspruch nur Martin Dehli, Leben als Konflikt. Zur Biographie Alexander Mitscherlichs, Göttingen 2007; Carola Dietze, Nachgeholtes Leben. Helmuth Plessner 1892-1985, Göttingen 2006; Jan Eike Dunkhase, Werner Conze. Ein deutscher Historiker im 20. Jahrhundert, Göttingen 2010; Jan Eckel, Hans Rothfels. Eine intellektuelle Biographie im 20. Jahrhundert, Göttingen 2005; Tobias Freimüller, Alexander Mitscherlich. Gesellschaftsdiagnosen und Psychoanalyse nach Hitler, Göttingen 2007; Thomas Karlauf, Stefan George. Die Entdeckung des Charisma. Biographie, München 2007; Anne Kwaschik, Auf der Suche nach der deutschen Mentalität. Der Kulturhistoriker und Essayist Robert Minder, Göttingen 2008; Friedrich Lenger, Werner Sombart 1863-1941. Eine Biographie, München 1994; Reinhard Mehring, Carl Schmitt. Aufstieg und Fall, München 2009; Florian Meinel, Der Jurist in der industriellen Gesellschaft. Ernst Forsthoff und seine Zeit, Berlin 2011; Stephan Schlak, Wilhelm Hennis. Szenen einer Ideengeschichte der Bundesrepublik, München 2008.
    57. Gilcher-Holtey, Denken, S. 7.
    58. Helene Harth, Les Intellectuels. Zur Rollendefinition eines modernen Sozialtypus, in: Jürgen Sieß (Hrsg.), Widerstand, Flucht, Kollaboration. Literarische Intelligenz und Politik in Frankreich, Frankfurt a. M./New York 1984, S. 200-218, hier S. 202 u. 213.
    59. Jäger, Schrifsteller, S. 14.
    60. Andreas Franzmann, Intellektuelle, in: Rainer Schützeichel (Hrsg.), Handbuch Wissenssoziologie und Wissensforschung, Konstanz 2007, S. 533-545, hier S. 536.
    61. Karl Jaspers, Die geistige Situation der Zeit, Berlin 1931; Jürgen Habermas (Hrsg.), Stichworte zur geistigen Situation der Zeit, 2 Bde., Frankfurt a. M. 1979.
    62. Vgl. zur Intellektuellen- als Debattengeschichte auch die Sammlung intellektueller Interventionen bei Eberhard Rathgeb (Hrsg.), Deutschland kontrovers. Debatten 1945 bis 2005, München/Wien 2005.
    63. Eva Kreisky, Intellektuelle als historisches Modell, in: dies. (Hrsg.), Von der Macht der Köpfe. Intellektuelle zwischen Moderne und Spätmoderne, Wien 2000, S. 11-65, hier S. 38.
    64. Vgl. dazu Mary Evans, Can Women Be Intellectuals?, in: Fleck/Hess/Lyon, Intellectuals and their Publics, S. 29-40; Anne Kwaschik, Selbstentwürfe intellektueller Frauen als Herausforderung an die Intellektuellengeschichte: Am Beispiel von Simone de Beauvoir und Colette Audry, in: Querelles. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung 15 (2010), S. 165-181; Nicole Racine, Intellectuelles, in: Leymarie/Sirinelli, L'histoire des intellectuels aujourd'hui, S. 341-362; Nicole Racine/Michel Trebitsch (Hrsg.), Intellectuelles. Du genre en histoire des intellectuels, Paris 2004.
    65. Bernd Weisbrod, Kriegerische Gewalt und männlicher Fundamentalismus. Ernst Jüngers Beitrag zur Konservativen Revolution, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 49 (1998), S. 542-558; vgl. dazu auch Nicolaus Sombart, Die deutschen Männer und ihre Feinde. Carl Schmitt – ein deutsches Schicksal zwischen Männerbund und Matriarchatsmythos, München/Wien 1991.
    66. Vgl. Gangolf Hübinger/Wolfgang J. Mommsen (Hrsg.), Intellektuelle im Deutschen Kaiserreich, Frankfurt a. M. 1993; Wolfgang J. Mommsen, Bürgerliche Kultur und politische Ordnung. Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle in der deutschen Geschichte 1830-1933, Frankfurt a. M. 2000. Allerdings gibt es durchaus einen gewissen Schwerpunkt auf der Geschichte der Intellektuellen im Ersten Weltkrieg; vgl. Wolfgang J. Mommsen (Hrsg.), Kultur und Krieg. Die Rolle der Intellektuellen, Künstler und Schriftsteller im Ersten Weltkrieg, München 1996; Christophe Prochasson/Anne Rasmussen, Au nom de la patrie. Les intellectuels et la première guerre mondiale (1910-1919), Paris 1996; Ulrich Sieg, Jüdische Intellektuelle im Ersten Weltkrieg. Kriegserfahrung, weltanschauliche Debatten und kulturelle Neuentwürfe, Berlin 2001.
    67. Wolfgang Bialas/Georg G. Iggers (Hrsg.), Intellektuelle in der Weimarer Republik, Frankfurt a. M. u. a. 1996; Manfred Gangl/Hélène Roussel (Hrsg.), Les intellectuels et l'État sous la République de Weimar, Rennes 1994; Anthony Phelan (Hrsg.), The Weimar Dilemma. Intellectuals in the Weimar Republic, Manchester 1985.
    68. Vgl. als wegweisende Studie hierfür Kurt Sontheimer, Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Die politischen Ideen des deutschen Nationalismus zwischen 1918 und 1933, München 1962; zur „Konservativen Revolution“ Stefan Breuer, Anatomie der Konservativen Revolution, Darmstadt 1993; Rolf Peter Sieferle, Die Konservative Revolution. Fünf biographische Skizzen, Frankfurt a. M. 1995; Roger Woods, The Conservative Revolution in the Weimar Republic, London/New York 1996.
    69. Vgl. Helga Grebing, Jüdische Intellektuelle und ihre politische Identität in der Weimarer Republik, in: Mitteilungsblatt des Instituts für soziale Bewegungen 34 (2005), S. 11-23; Wolfgang Bialas/Burkhard Stenzel (Hrsg.), Die Weimarer Republik zwischen Metropole und Provinz. Intellektuellendiskurse zur politischen Kultur, Weimar/Köln/Wien 1996. Der zumeist städtische Charakter intellektueller Milieus wurde auch in anderen Kontexten vielfach hervorgehoben; vgl. etwa Walter Prigge (Hrsg.), Städtische Intellektuelle. Urbane Milieus im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 1992; Thomas Bender, New York Intellect. A History of Intellectual Life in New York City, from 1750 to the Beginnings of Our Own Time, New York 1987.
    70. Riccardo Bavaj, Von links gegen Weimar. Linkes antiparlamentarisches Denken in der Weimarer Republik, Bonn 2005.
    71. Helmut Lethen, Unheimliche Nachbarschaften. Neues vom neusachlichen Jahrzehnt, in: Jahrbuch zur Literatur der Weimarer Republik 1 (1995), S. 76-92; dazu auch ders., Verhaltenslehren der Kälte. Lebensversuche zwischen den Kriegen, Frankfurt a. M. 1994.
    72. Vgl. Manfred Gangl/Gérard Raulet (Hrsg.), Intellektuellendiskurse in der Weimarer Republik. Zur politischen Kultur einer Gemengelage, Frankfurt a. M./New York 1994.
    73. Alastair Hamilton, The Appeal of Fascism. A Study of Intellectuals and Fascism 1919-1945, London 1971.
    74. Vgl. Wolfgang Bialas/Manfred Gangl (Hrsg.), Intellektuelle im Nationalsozialismus, Frankfurt a. M. u.a. 2000.
    75. Vgl. dazu besonders das im Auftrag der Gesellschaft für Exilforschung herausgegebene Jahrbuch „Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch“ sowie Mario Keßler, Exil und Nach-Exil. Vertriebene Intellektuelle im 20. Jahrhundert, Hamburg 2002; Peter Burschel/Alexander Gallus/Markus Völkel (Hrsg.), Intellektuelle im Exil, Göttingen 2011; zur inneren Emigration Claus-Dieter Krohn (Hrsg.), Aspekte der künstlerischen inneren Emigration 1933-1945 (Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 12), München 1994.
    76. Vgl. etwa Irmela von der Lühe/Axel Schildt/Stefanie Schüler-Springorum (Hrsg.), „Auch in Deutschland waren wir nicht wirklich zu Hause“. Jüdische Remigration nach 1945, Göttingen 2008; Claus-Dieter Krohn/Axel Schildt (Hrsg.), Zwischen den Stühlen? Remigranten und Remigration in der deutschen Medienöffentlichkeit der Nachkriegszeit, Hamburg 2002.
    77. Vgl. dazu als aktuellen Band, der viele einschlägige Einzelstudien der letzten Jahre in Aufsatzform versammelt, Alexander Gallus/Axel Schildt (Hrsg.), Rückblickend in die Zukunft. Politische Öffentlichkeit und intellektuelle Positionen in Deutschland um 1950 und um 1930, Göttingen 2011.
    78. Wegweisend hierfür waren Jerry Z. Muller, The Other God that Failed. Hans Freyer and the Deradicalization of German Conservatism, Princeton 1987; Dirk van Laak, Gespräche in der Sicherheit des Schweigens. Carl Schmitt in der politischen Geistesgeschichte der frühen Bundesrepublik, Berlin 1993; vgl. als neuere Studie Daniel Morat, Von der Tat zur Gelassenheit. Konservatives Denken bei Martin Heidegger, Ernst Jünger und Friedrich Georg Jünger 1920-1960, Göttingen 2007.
    79. Dirk A. Moses, German Intellectuals and the Nazi Past, Cambridge u.a. 2007; Elliot Y. Neaman, A Dubious Past. Ernst Jünger and the Politics of Literature after Nazism, Berkeley u.a. 1999.
    80. Vgl. Clemens Albrecht u.a., Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik. Eine Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule, Frankfurt a. M. u.a. 1999; zur kritischen Theorie auch Alex Demirović, Der nonkonformistische Intellektuelle. Die Entwicklung der Kritischen Theorie zur Frankfurter Schule, Frankfurt a. M. 1999; als Gegenentwurf Jens Hacke, Philosophie der Bürgerlichkeit. Die liberalkonservative Begründung der Bundesrepublik, Göttingen 2006; zu den zwischen links- und rechtsliberal schwankenden Positionen auch Sean Forner, Elies for Democracy. German Intellectuals, Cultural Tradition, and Political Renewal after 1945 (im Erscheinen); Marcus M. Payk, Der Geist der Demokratie. Intellektuelle Orientierungsversuche im Feuilleton der frühen Bundesrepublik. Karl Korn und Peter de Mendelssohn, München 2008; zu den Gründungsdebatten allgemein Monika Boll, Nachtprogramm. Intellektuelle Gründungsdebatten in der frühen Bundesrepublik, Münster 2004; Franz-Werner Kersting/Jürgen Reulecke/Hans-Ulrich Thamer (Hrsg.), Die zweite Gründung der Bundesrepublik. Generationswechsel und intellektuelle Wortergreifungen 1955-1975, Stuttgart 2010.
    81. Vgl. dazu den Überblick bei Roman Luckscheiter, Intellektuelle in der Bundesrepublik 1968-1989, in: Schlich, Intellektuelle, S. 325-341; außerdem Oskar Negt, Achtundsechzig. Politische Intellektuelle und die Macht, Göttingen 1995; zu den SPD-nahen Intellektuellen dieser Zeit vgl. Ulrich von Alemann u.a. (Hrsg.), Intellektuelle und Sozialdemokratie, Opladen 2000.
    82. Vgl. Dominik Geppert/Jens Hacke (Hrsg.), Streit um den Staat. Intellektuelle Debatten in der Bundesrepublik 1960-1980, Göttingen 2008.
    83. Vgl. András Bozóki (Hrsg.), Intellectuals and Politics in Central Europe, Budapest 1999; Werner Mittenzwei, Die Intellektuellen. Literatur und Politik in Ostdeutschland 1945-2000, Leipzig 2001; Agnes Arndt, Intellektuelle in der Opposition. Diskurse zur Zivilgesellschaft in der Volksrepublik Polen, Frankfurt a. M./New York 2007; zur partiell staatstragenden Rolle der DDR-Intelligenz dagegen Dieter Segert, Intelligenz und Macht. Der Beitrag der intellektuellen Dienstklasse zu Stabilität und Wandel in der DDR, in: Astrid Lorenz/Werner Reutter (Hrsg.), Ordnung und Wandel als Herausforderungen für Staat und Gesellschaft, Opladen u.a. 2009, S.129-147.
    84. Vgl. Wolfgang Bialas, Vom unfreien Schweben zum freien Fall. Ostdeutsche Intellektuelle im gesellschaftlichen Umbruch, Frankfurt a. M. 1996; Michael Geyer (Hrsg.), The Power of Intellectuals in Contemporary Germany, Chicago/London 2001; Wolfgang Jäger/Ingeborg Villinger, Die Intellektuellen und die deutsche Einheit, Freiburg 1997; Jan-Werner Müller, Another Country. German Intellectuals, Unification and National Identity, New Haven u.a. 2000; Michael Schäfer, Die Vereinigungsdebatte. Deutsche Intellektuelle und deutsches Selbstverständnis 1989-1996, Baden-Baden 2002; zur Berliner Republik jetzt Jan Ingo Grüner, Ankunft in Deutschland. Die Intellektuellen und die Berliner Republik 1998-2006, Diss. FU Berlin 2010.
    85. Vgl. idealtypisch Gerd Langguth (Hrsg.), Die Intellektuellen und die nationale Frage, Frankfurt a. M. u.a. 1997.
    86. Vgl. dazu neben Collini, Absent Minds, etwa François Beilecke/Katja Marmetschke (Hrsg.), Der Intellektuelle und der Mandarin. Für Hans Manfred Bock, Kassel 2005; Jeremy Jennings/Anthony Kemp-Welch (Hrsg.), Intellectuals in Politics. From the Dreyfus Affair to Salman Rushdie, London/New York 1997; Michel Trebitsch/Marie-Christine Granjon (Hrsg.), Pour une histoire comparée des intellectuels, Paris 1998; zum „französischen Modell“ Joseph Jurt, „Les intellectuels“. Ein französisches Modell, in: Hanuschek/Hörnigk/Malende, Schriftsteller als Intellektuelle, S. 103-133.
    87. Vgl. Ulrike Ackermann, Sündenfall der Intellektuellen. Ein deutsch-französischer Streit von 1945 bis heute, Stuttgart 2000; Christophe Charle/Julien Vincent/Jay Winter (Hrsg.), Anglo-French Attitudes. Comparisons and Transfers between English and French Intellectuals since the Eighteenth Century, Manchester 2007; Christophe Charle/Jürgen Schriewer/Peter Wagner (Hrsg.), Transnational Intellectual Networks. Forms of Academic Knowledge and the Search for Cultural Identities, Frankfurt a. M./New York 2004; Gilbert Merlio (Hrsg.), Ni gauche, ni droite. Les chassés-croisés idéologiques des intellectuels français et allemands dans l'Entre-deux-guerres, Talence 1995.
    88. Vgl. André Bachoud/Josefina Cuesta/Michel Trebitsch (Hrsg.), Les intellectuels et l’Europe de 1945 à nos jours, Paris 2000; Gisèle Sapiro (Hrsg.), L’espace intellectuel en Europe. De la formation des Etats-nations à la mondialisation. XIXe-XXIe siècle, Paris 2009.
    89. Vgl. etwa Volker Berghahn, Transatlantische Kulturkriege. Shepard Stone, die Ford-Stiftung und der europäische Antiamerikanismus, Stuttgart 2004; Tim B. Müller, Krieger und Gelehrter. Herbert Marcuse und die Denksysteme im Kalten Krieg, Hamburg 2010.
    90. Vgl. etwa Takemitsu Morikawa (Hrsg.), Japanische Intellektuelle im Spannungsfeld von Okzidentalismus und Orientalismus, Kassel 2008; Mabel Moraña/Bret Gustafson (Hrsg.), Rethinking Intellectuals in Latin America, Madrid/Frankfurt a. M. 2010; Martha Zapata Galindo, Preis der Macht. Intellektuelle und Demokratisierungsprozesse in Mexiko 1968-2000, Berlin 2006; Toyin Falola, Nationalism and African Intellectuals, Rochester, NY u.a. 2001; Frank Schulze-Engler, Intellektuelle wider Willen. Literatur und Gesellschaft in Ostafrika 1960-1980, Essen 1992.