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Nikolas Dörr

Eurokommunismus als Teil der historischen Kommunismusforschung

Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 06.01.2014
https://docupedia.de//zg/Eurokommunismus

DOI: https://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.2.235.v1

Artikelbild: Eurokommunismus als Teil der historischen Kommunismusforschung

Fahne mit dem Porträt von Enrico Berlinguer, aufgenommen nach einer Kundgebung in Italien, 3. Oktober 2009, Foto: Nico Flickr (CC BY-NC-ND 2.0)

Vor dem Hintergrund der gesellschaftspolitischen Erosionen in Ost- und Mitteleuropa seit 1989 und insbesondere der deutschen Wiedervereinigung versäumte es die deutsche Kommunismusforschung lange, den Blick auch gen Westen zu richten. In den letzten Jahren ist allerdings ein Wandel des Forschungsinteresses zu verzeichnen, wie es Nikolas Dörr anhand der Phase des „Eurokommunismus“ in Westeuropa schildert. Den definitorischen Problemen, eine exakte wissenschaftliche Begriffsbestimmung zu leisten, geht der Autor ebenso nach wie Periodisierungs- und Fragen der historischen Semantik.
Eurokommunismus als Teil der historischen Kommunismusforschung

von Nikolas R. Dörr

Die Geburtsstunde des Begriffs „Eurokommunismus” lässt sich auf das Jahr 1975 datieren. In jenem Jahr publizierte der jugoslawische Journalist Frane Barbieri am 26. Juni einen Artikel für die Mailänder Tageszeitung „Il Giornale Nuovo” mit dem Titel „Le scadenze di Breznev” („Breschnews Fälligkeiten”). In diesem Beitrag bezeichnete Barbieri die moskaukritischen Reformansätze einiger westeuropäischer kommunistischer Parteien als „Eurokommunismus”.[1] Der Begriff brachte zwar zahlreiche definitorische Probleme mit sich,[2] erlebte jedoch eine rasante Entwicklung. Innerhalb weniger Monate etablierte er sich nicht nur als Oberbegriff für Reformansätze kommunistischer Parteien in westlichen Staaten. „Eurokommunismus” wurde vielmehr zu einem hochpolitisierten Kampfbegriff, der auf der einen Seite Ängste vor einem kommunistischen Täuschungsmanöver evozierte, auf der anderen Seite in der Post-68er-Phase Hoffnungen auf einen demokratisierten Kommunismus weckte.[3]

Die Faszination für das Thema hielt sich zwar nur wenige Jahre, führte in dieser Zeit jedoch zu einer massenhaften Auseinandersetzung mit dem Eurokommunismus in Wissenschaft, Politik und Medien. Selbst Teilaspekte der Thematik wurden aufgegriffen und diskutiert.[4] Insbesondere in den Jahren 1976 bis 1979, als mit der Abhängigkeit der italienischen Regierung vom Stimmverhalten der Kommunistischen Partei die Publikationswelle zum Thema ihren Höhepunkt erreichte, kam kaum eine überregionale Zeitung eine Woche ohne Berichte über die neuesten Entwicklungen der eurokommunistischen Parteien aus. Selbst Bücher wie der von Heinz Timmermann 1978 herausgegebene Interviewband „Eurokommunismus – Fakten, Analysen, Interviews” erreichten eine für wissenschaftliche Publikationen selten erreichte Massenauflage von knapp 20.000 verkauften Exemplaren.[5]


 

Was versteht man unter „Eurokommunismus”?

Eine exakte wissenschaftliche Definition von Eurokommunismus bildete sich nicht heraus. Die hohe Politisierung des Themas und die relativ kurze Dauer einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Eurokommunismus verhinderten dies. Dadurch blieb der Begriff schwammig, was wiederum die hohe Spannweite politischer Interpretationen von links und rechts ermöglichte.[6] Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass alle Analysen und Beschreibungen die Festlegung auf eine zunehmende Distanz von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und die Übernahme westlich-demokratischer Standards in Theorie und Praxis als zentrale Definitionsmerkmale enthalten. Umstritten ist die Nennung weiterer Merkmale wie die grundlegende Akzeptanz der NATO und der Europäischen Gemeinschaften, die Dialogbereitschaft mit den Kirchen und die Gesprächs- bis hin zur Koalitionsbereitschaft mit sozialdemokratischen, liberalen, christdemokratischen und konservativen Parteien.

Fast alle Publikationen der 1970er-Jahre zählen den Partito Comunista Italiano (PCI), den Parti Communiste Français (PCF) und den Partido Comunista de España (PCE) zu den eurokommunistischen Parteien. Die Nennung weiterer Parteien ist in der Literatur umstritten. Insbesondere in den skandinavischen KPs entwickelte sich spätestens im Zuge der Niederschlagung des „Prager Frühlings” ein sowjetkritischer Block, der in einigen Fällen zu Parteispaltungen in reformorientierte/eurokommunistische Parteien auf der einen und weiterhin moskauhörige Parteien auf der anderen Seite führte.[7] Sonderfälle wie die finnische KP, die auf sowjetischen Druck hin keine Spaltung zulassen konnte, bildeten ein Proporzsystem in der Besetzung wichtiger Parteiämter zwischen Eurokommunisten und Moskautreuen aus.[8] Weithin Einigkeit herrscht über die Hinzuzählung der japanischen KP. Da diese in einer westlich-kapitalistischen Gesellschaft agierte und in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren einen deutlich sowjet- (und auch china-)kritischen Kurs einschlug, erfüllt sie die zentralen Definitionsmerkmale.[9] Autoren wie Wolfgang Leonhard zählen beispielsweise auch die Kommunistische Partei Australiens und die venezolanische Bewegung für den Sozialismus (MAS) hinzu.[10] Leopold Grünwald erwähnt darüber hinaus die kommunistischen Parteien Brasiliens, Mexikos, Indiens und Israels.[11] Andere größere kommunistische Parteien Westeuropas, so vor allem der Partido Comunista Português (PCP), der in den ersten Jahren nach der portugiesischen Nelkenrevolution vom April 1974 eine einflussreiche Position in Gesellschaft und Politik etablierte,[12] schlossen sich dem reformorientierten Kurs nicht an und können daher nicht zum Eurokommunismus gerechnet werden. Die besondere Stellung einiger regionaler kommunistischer Parteien wurde vereinzelt ebenso bedacht.

Wolfgang Leonhard, Eurokommunismus. Herausforderung für Ost und West, München 1978
Wolfgang Leonhard, Eurokommunismus. Herausforderung für Ost und West, München 1978


 

Teilweise lässt sich die Nennung jener Regionalparteien mit tagespolitischen Ereignissen verbinden, so beispielsweise im Fall der von Grünwald als eurokommunistisch eingestuften Siumut in Grönland.[13] Die 1977 gegründete Partei galt als führende politische Kraft der Region und erreichte im Zuge der 1979 eingeführten Teilautonomie Grönlands von Dänemark eine gewisse Medienaufmerksamkeit. Eine regionale Sonderstellung nahm auch die Sozialistische Einheitspartei Westberlins (SEW) in der Eurokommunismusfrage ein. Im Gegensatz zur Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) in der Bundesrepublik etablierte sich in der SEW zeitweise eine eurokommunistische Strömung um die Zeitschrift „Die Klarheit”.[14] Allerdings wurden deren Anhänger bereits 1980 aus der Partei ausgeschlossen und die Möglichkeit eines westlich orientierten Reformweges somit beendet. Weitere Anhänger eines Reformkurses verließen daraufhin freiwillig die Partei. Ein Teil von ihnen, so beispielsweise Annette Schwarzenau, engagierte sich anschließend bei den Grünen.

Einigkeit herrscht über die Vorbildrolle des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens als „Grundstein des heutigen Eurokommunismus”[15]. Vor allem im italienischen Fall kam es in der eurokommunistischen Phase zu einer engen Zusammenarbeit mit Tito.[16] Zeitweise wurde auch der Vorbildcharakter und die Unterstützung der rumänischen KP unter dem Diktator Nicolae Ceauşescu für die Reformansätze westlicher KPs betont.[17] Hierbei ist insbesondere die Kooperation der rumänischen, jugoslawischen und Eurokommunisten gegen den sowjetorientierten Block auf der Konferenz kommunistischer und Arbeiterparteien Europas am 29./30. Juni 1976 in Ost-Berlin zu nennen.[18] In den Folgejahren nahm die Zusammenarbeit der Eurokommunisten mit der rumänischen KP, aufgrund deren Abkehr von einem reformorientierten, sowjetkritischen Kurs, jedoch deutlich ab.


 

Periodisierung und wissenschaftliche Auseinandersetzung

Umstritten ist ebenfalls die Datierung der eurokommunistischen Periode. Von einer kurzen eurokommunistischen Phase von 1976 bis 1979 – die Zeit der Duldung der italienischen Regierung durch den Partito Comunista Italiano – bis hin zu einem langandauernden Wandlungsprozess von der direkten Nachkriegsphase bis in die frühen 1990er-Jahre sind verschiedene Deutungen möglich. Will man den Eurokommunismus als parteiübergreifendes Phänomen begreifen, erscheint es sinnvoll, die Niederschlagung des „Prager Frühlings” im August 1968 als Ausgangspunkt zu nehmen. Denn infolge des Einmarsches in die Tschechoslowakei und der Verkündigung der „Breschnew-Doktrin” kam es in allen später als eurokommunistisch bezeichneten Parteien zu massiver Kritik an der KPdSU sowie häufig zur Bildung eines reformorientierten Blocks.[19] Schwieriger ist die Datierung eines Endpunkts. Die letzten größeren Arbeiten zum Thema entstanden 1984, nach dem überraschenden Tod von Enrico Berlinguer, des seit 1972 amtierenden, äußerst populären Generalsekretärs der italienischen Kommunisten.[20] 1988 erschien die letzte zeitgenössische deutschsprachige Monografie, die den Begriff „Eurokommunismus” im Titel trug,[21] 1992 überschrieb Heinz Bäuerlein seinen Artikel im „Deutschland Archiv” mit dem passenden Titel „Der Eurokommunismus – ein abgeschlossenes Kapitel”.[22]

Danach geriet der Eurokommunismus weitestgehend in Vergessenheit. Im Zuge des Umbruchs der Jahre 1989 bis 1991 und dem Ende der Sowjetunion lösten sich zahlreiche kommunistische Parteien Westeuropas auf bzw. wandelten sich um.[23] Die Politikwissenschaft fand somit keinen Anknüpfungspunkt mehr, um wissenschaftlich über den „Eurokommunismus” zu arbeiten. Mitte der 2000er-Jahre entstanden dann erste zeithistorische Werke zur Thematik. Im Gegensatz zu den zeitgenössischen, meist politologischen Publikationen der 1970er- und 1980er-Jahre liegt der Schwerpunkt nun verstärkt auf den transnationalen Beziehungen der eurokommunistischen Parteien und deren Rolle in den internationalen Beziehungen während des Kalten Kriegs. Die deutschsprachige Zeitgeschichtsforschung hat sich der Thematik lange verschlossen. Vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung und der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit galt das Augenmerk der Kommunismusforschung in den ersten eineinhalb Jahrzehnten nach 1990 der DDR-Geschichte in verschiedensten Facetten. Hinzu kam die Erforschung der sozialistischen Diktaturen Mittel- und Osteuropas. In den letzten Jahren deutet sich hingegen eine Wende an, die sich als Wiederentdeckung des Westens bezeichnen lässt. Mithilfe von Ansätzen wie der histoire croisée oder der transnationalen Geschichte lassen sich nun auch die kommunistischen Parteien und Bewegungen in westeuropäischen Staaten neu untersuchen. Ausdruck dieses neuen Interesses sind mehrere Konferenzen[24] und Publikationen[25], die in den letzten Jahren zur Thematik stattgefunden haben bzw. erschienen sind.


 

Welche Bedeutung hatte der Eurokommunismus?

Retrospektiv betrachtet, lässt sich der Eurokommunismus in seinen verschiedenen nationalen Ausprägungen als Krisenphänomen definieren. Als Reaktion auf die stark verminderte Attraktion des Sowjetkommunismus nach der Niederschlagung des „Prager Frühlings” und der Popularität der Sozialdemokratie in den meisten westeuropäischen Staaten der 1970er-Jahre orientierten sich Parteien wie der PCI zunehmend an letzterer.[26] Die ursprünglich intendierte Schaffung eines neuartigen Kommunismus, der sich im Gegensatz zur sowjetischen und chinesischen Interpretation nicht durch autoritäre Züge auszeichnen sollte, gelang nicht. Theoretische Vorbilder eines solchen Weges konnten zwar in Anlehnung an Antonio Gramsci oder den Austromarxisten gefunden werden.[27] In der Praxis kam es jedoch langfristig bei allen ehemals eurokommunistischen Parteien zu einer Rückkehr zum sowjetischen Vorbild (PCF), zur Lösung vom Kommunismus (PCI) oder zur Spaltung zwischen beiden Varianten (PCE). Spätestens Mitte der 1980er-Jahre befanden sich die meisten kommunistischen Parteien Westeuropas im Niedergang. Ein Großteil hat sich inzwischen zu sozialdemokratischen oder linkssozialistischen Parteien gewandelt. Allen voran sind hierbei die italienischen Kommunisten als die größte eurokommunistische Partei zu nennen.[28] Der PCI wandelte sich nach einem jahrelangen innerparteilichen Diskussionsprozess am 3. Februar 1991 in den sozialdemokratischen Partito Democratico della Sinistra um. Die deutliche Mehrheit der Mitglieder und Funktionäre schloss sich dieser Umwandlung an.[29] Lediglich ein kleiner Teil verblieb in dem neugegründeten kommunistischen Partito della Rifondazione Comunista. Ein weiteres Beispiel ist das aus der ehemals einflussreichen finnischen KP hervorgegangene Linksbündnis (fin. Vasemmistoliitto). Originär kommunistische Parteien sind hingegen aus den meisten westeuropäischen Parlamenten verschwunden. Mit dem PCF musste seit 2009 auch eine der nach Beendigung der Eurokommunismusphase wieder am stärksten an der Sowjetunion angelehnten Parteien ein Wahlbündnis mit den Linkssozialisten des Parti de Gauche eingehen, um die – mittlerweile geringe – parlamentarische Repräsentanz zu sichern. Entsprechend wird in der aktuellen Zeitgeschichtsforschung der Eurokommunismus primär als Transitionsphänomen beschrieben,[30] während zeitgenössisch den Eurokommunisten eine reale Machtposition in Westeuropa zugetraut wurde.[31]


 

Interessengebiete

Die zentralen Fragen der politologischen Welle zum Thema „Eurokommunismus” in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren lassen sich auf zwei reduzieren: Stellt der Eurokommunismus ein (sowjetisches) Täuschungsmanöver zur Machterringung in westlichen Staaten dar? Und wenn nicht: Kann man ihn aufgrund seines reformistischen Ansatzes überhaupt noch der kommunistischen Theorie zurechnen? Insbesondere letztere Frage faszinierte zeitgenössisch die politische Linke. Protagonisten des linken Flügels der deutschen und österreichischen Sozialdemokratie waren fasziniert von den Möglichkeiten einer scheinbar westlich orientierten Reform des Kommunismus, wobei der langfristige Wunsch nach einer Wiedervereinigung der Arbeiterbewegung unter demokratischen Vorzeichen eine zentrale Rolle spielte.[32] Die Auseinandersetzung um die Frage, wie viel Reformismus für eine kommunistische Partei möglich sei, wurde unterschiedlich beantwortet. Die stärksten Kritiker kamen seinerzeit aus dem kommunistischen Lager. Der albanische Diktator Enver Hoxha schrieb gleich ein komplettes Buch zum Thema, das er mit dem klaren Slogan „Eurokommunismus ist Antikommunismus” betitelte.[33]

Auffallend ist die Masse an wissenschaftlichen, aber auch journalistischen Publikationen zum Thema Eurokommunismus in den vom Phänomen direkt am wenigsten betroffenen Staaten. Hierzu zählen die Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien sowie die Vereinigten Staaten von Amerika, die allesamt über kommunistische Parteien verfügten, die in den 1970er- und 1980er-Jahren parlamentarisch vollkommen unbedeutend waren. Darüber hinaus kann in diesen Staaten nur die Communist Party of Great Britain (CPGB) seit der Amtsübernahme Gordon McLennans als Generalsekretär 1975 als mehrheitlich eurokommunistisch bezeichnet werden. Mit dem britischen KP-Mitglied Eric Hobsbawm war im Übrigen einer der bedeutendsten Zeithistoriker ein Protagonist der eurokommunistischen Strömung in der CPGB. Zusammen mit dem späteren italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano publizierte er 1976 den Interviewband „Intervista sul Pci”, der 1977 auch auf Deutsch erschien.[34]

Die Deutsche Kommunistische Partei und die Communist Party USA lehnten die eurokommunistischen Reformversuche hingegen vehement ab. Während in diesen Staaten zeitgenössisch häufig die transnationale Dimension des Eurokommunismus betont wurde, blieb der Schwerpunkt in den direkt betroffenen Staaten Italien, Frankreich und Spanien auf der nationalen Ebene. Meist handelte es sich dabei um Einzelfallstudien über die heimischen KPs im nationalen Kontext, was durchaus der Realität der jeweiligen Strategien, so des compromesso storico des PCI oder der union de la gauche des PCF, entsprach.[35] Der maßgeblich als Reaktion auf den Militärputsch gegen den demokratisch gewählten, sozialistischen Präsidenten Chiles Salvador Allende von Enrico Berlinguer Ende 1973 formulierte compromesso storico beinhaltete eine radikale Strategieänderung der italienischen Kommunisten. Zur Lösung der massiven Probleme Italiens sollten die Kommunisten eine Koalition mit den italienischen Christdemokraten anstreben. Im Zuge der politisch instabilen Lage – Bombenanschläge von rechten und linken Terrorgruppen, Gefahr eines rechtsgerichteten Putsches u.a. – sollte eine Zusammenarbeit der größten politischen Parteien des Landes die italienische Demokratie sichern. Der compromesso storico wurde in der Praxis nie verwirklicht, führte jedoch zur Duldung der christdemokratischen Minderheitsregierung durch den PCI in den Jahren 1976 bis 1979. Nachdem sich abzeichnete, dass die Christdemokraten keine Regierungskoalition mit den Kommunisten eingehen würden, wurde der compromesso storico Anfang der 1980er-Jahre aufgegeben und stattdessen wieder eine kommunistisch-sozialistische Regierungskoalition angestrebt. Die union de la gauche war hingegen von den französischen Kommunisten 1972 primär als Zweckbündnis zur Regierungsübernahme eingegangen worden. Als sich abzeichnete, dass vor allem der Parti Socialiste von diesem Bündnis profitierte, brach der PCF die Verhandlungen über eine Weiterführung der Linksunion 1977 ab und kehrte ins orthodox-kommunistische Lager zurück.[36]

Solche Treffen, wie das am 4. Dezember 1973 von Enrico Berlinguer (l.), dem Generalsekretär der italienischen Kommunistischen Partei (PCI), mit Erich Honecker (M.), Hermann Axen (2.v.l.), Werner Lamberz (2.v.r.) u.a., trugen dazu bei, im Westen Ängste zu schüren. Fotograf: Rainer Mittelstädt, Quelle: [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-M1204-026,_Berlin,_Besuch_Berlinguer_bei_Honecker.jpg?uselang=de Wikimedia Commons/Bundesarchiv, Bild 183-M1204-026] ([https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de CC BY-SA 3.0])
Solche Treffen, wie das am 4. Dezember 1973 von Enrico Berlinguer (l.), dem Generalsekretär der italienischen Kommunistischen Partei (PCI), mit Erich Honecker (M.), Hermann Axen (2.v.l.), Werner Lamberz (2.v.r.) u.a., trugen dazu bei, im Westen Ängste zu schüren. Fotograf: Rainer Mittelstädt, Quelle: Wikimedia Commons/Bundesarchiv, Bild 183-M1204-026 (CC BY-SA 3.0)


 

Die im Westen, vor allem in den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland, befürchtete gemeinsame Taktik westeuropäischer KPs zur Übernahme der Macht in westlichen Industriestaaten erwies sich als eine mit Ängsten aufgeladene Fehlannahme.[37] Lediglich kurzzeitig kam es zu Versuchen, eine gemeinsame Strategie zu etablieren (so u.a. auf der Konferenz in Ost-Berlin 1976). Mittel- und langfristig scheiterten diese grenzüberschreitenden Strategien. Tatsächlich waren die Gemeinsamkeiten der eurokommunistischen Parteien deutlich geringer als Ende der 1970er-Jahre angenommen. Abseits einer wiederkehrenden Kritik am sowjetkommunistischen Modell, die in deutlich unterschiedlicher Intensität erfolgte, blieb die Programmatik in zahlreichen Politikfeldern uneinheitlich. Während die italienischen Kommunisten beispielsweise seit Mitte der 1970er-Jahre die NATO grundlegend akzeptierten und zeitgleich Abrüstungsmaßnahmen auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs forderten, verblieben die französischen Kommunisten in einer zutiefst feindseligen Haltung dem Nordatlantikpakt gegenüber und unterstützten die nationale französische Atomstreitmacht.[38] Ähnliche Entwicklungen zeigten sich auch im wirtschafts- und finanzpolitischen Bereich sowie in der Europapolitik, wo sich spätestens im Zuge der ersten Direktwahlen zum Europäischen Parlament 1979 eklatante Unterschiede zwischen den Eurokommunisten offenbarten.[39] Bereits zwei Jahre zuvor hatte der PCF mit dem Bruch der französischen Linksunion das Lager der Eurokommunisten verlassen, und auch die spanischen Kommunisten rieben sich seit Anfang der 1980er-Jahre in innerparteilichen Grabenkämpfen auf. Lediglich die italienischen Kommunisten gingen den im Zuge des Eurokommunismus eingeschlagenen Weg weiter und wandelten sich konsequenterweise 1991 in eine sozialdemokratische Partei um.[40]

Seit Mitte der 2000er-Jahre wird in Publikationen die internationale Dimension des Eurokommunismus während des Kalten Kriegs stärker betont.[41] Vereinzelt sind in den letzten Jahren auch zeithistorische Studien in Staaten entstanden, die sich publizistisch bislang wenig zum Eurokommunismus zu Wort gemeldet hatten, so u.a. in Belgien, Russland und Schweden.[42]


 

Desiderata der Eurokommunismusforschung

Offensichtliches Desideratum der zeithistorischen Forschung zum Thema ist der Einfluss eurokommunistischer Reformideen auf die Staatsparteien Osteuropas. Darüber hinaus fehlen Studien zur Rezeption der eurokommunistischen Ideen bei Dissidenten. Gerade Regimekritiker in der DDR wie Rudolf Bahro und Wolf Biermann zeigten sich seinerzeit hochgradig am Eurokommunismus interessiert. Auch die Rezeption des Eurokommunismus in der KPdSU und sein Einfluss auf die reformorientierte Politik Michail Gorbatschows sind bislang kaum erforscht. Darüber hinaus ließe sich die veränderte Haltung eurokommunistischer Parteien zu den Befreiungsbewegungen und Bruderparteien in Entwicklungsländern untersuchen. Ebenso fehlt es an geschichtswissenschaftlichen Publikationen zur transkontinentalen Wirkung des Eurokommunismus auf die entsprechenden Parteien in Japan, Australien, Venezuela, Mexiko, Indien u.a. Hier liegen lediglich einige zeitgenössische Arbeiten aus der Politikwissenschaft vor, wobei vor allem die japanische KP thematisiert wurde.[43]

Eurokommunismus wird heute wissenschaftlich breiter diskutiert als in den 1970er- und 1980er-Jahren. Darüber hinaus leiden aktuelle Publikationen kaum noch unter der zeitgenössisch starken Politisierung der Thematik. Statt der zeitgenössischen Fragen, die sich primär um die Gefährdung des westlichen Bündnisses durch die Eurokommunisten und eine potenzielle demokratische Reform des Kommunismus drehten, werden die entsprechenden Parteien heutzutage in ihrer Rolle als Vermittler zwischen West und Ost untersucht.[44] Die Erforschung des Eurokommunismus trägt aktuell somit vor allem im Rahmen der Cold War History zu einem besseren Verständnis des Kalten Kriegs, vor allem der Phase der Détente in den 1970er-Jahren, bei.


 

Empfohlene Literatur zum Thema

 
Zitation

Nikolas R. Dörr, Eurokommunismus als Teil der historischen Kommunismusforschung, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 6.1.2014, URL: http://docupedia.de/zg/Eurokommunismus

Versionen: 1.0

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Anmerkungen

    1. Zur Entstehung des Begriffs siehe: Manfred Steinkühler, Ursprung und Konzept des Eurokommunismus. Gespräch mit Frane Barbieri, in: Deutschland Archiv 10 (1977), S. 347-350; François Bondy, Eurokommunismus – das Wort und die Sache, in: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 31 (1977), S. 1029-1040.
    2. Zu nennen ist hierbei die semantische Festlegung auf Europa, obwohl auch außereuropäische KPs zum „Euro“-Kommunismus gerechnet wurden. Darüber hinaus suggeriert der Begriff eine gemeinsame Strategie, die es in der Realität nie über einen längeren Zeitraum gegeben hat.
    3. Nikolas Dörr, Die Auseinandersetzungen um den Eurokommunismus in der bundesdeutschen Politik 1967-1979, in: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2012, hrsg. von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, S. 217-232.
    4. Vgl. Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin West (Hrsg.), Eurokommunismus und der christlich-marxistische Dialog, Stuttgart 1979.
    5. Heinz Timmermann (Hrsg.), Eurokommunismus. Fakten, Analysen, Interviews, Frankfurt a.M. 1978.
    6. Nikolas Dörr, Ängste und Hoffnungen im Kalten Krieg: Der Eurokommunismus der 1970er Jahre, in: Frank Bösch/Martin Sabrow (Hrsg.), Jahresbericht des Zentrums für Zeithistorische Forschung 2011, Potsdam 2012, S. 44-47.
    7. Klaus Kellmann, Die kommunistischen Parteien in Westeuropa. Entwicklung zur Sozialdemokratie oder Sekte?, Stuttgart 1988, S. 15-51.
    8. Nikolas Dörr, Wandel des Kommunismus in Westeuropa. Eine Analyse der innerparteilichen Entwicklungen in den Kommunistischen Parteien Frankreichs, Finnlands und Italiens im Zuge des Eurokommunismus (Arbeitspapiere des Instituts für Internationale Politik und Regionalstudien; 31), Berlin 2006, S. 45-60.
    9. Tadasi Takahasi, Die KP Japans und der Eurokommunismus, in: Politische Studien, Nr. 255, Jan./Febr. 1981, S. 77-90.
    10. Wolfgang Leonhard, Eurokommunismus. Herausforderung für Ost und West, München 1978, S. 317-342.
    11. Leopold Grünwald, Eurokommunismus, München 1981, S. 74-80.
    12. Vgl. Hugo Gil Ferreira/Michael W. Marshall, Portugal's Revolution. Ten Years On, Cambridge/New York 1986, S. 209ff.
    13. Grünwald, S. 53f.
    14. Thomas Klein, SEW – die Westberliner Einheitssozialisten. Eine „ostdeutsche“ Partei als Stachel im Fleische der „Frontstadt“?, Berlin 2009, S. 262-268.
    15. Leonhard, Eurokommunismus, S. 70.
    16. Marco Galeazzi, Togliatti e Tito. Tra identità nazionale e internazionalismo, Rom 2005.
    17. Heinz Timmermann, „Neue Einheit“ im Weltkommunismus. Bemerkungen zur Interessenallianz zwischen rumänischen und westeuropäischen Kommunisten, Köln 1972.
    18. Zum Ablauf der Konferenz siehe: Heinz Timmermann, Die Konferenz der europäischen Kommunisten in Ost-Berlin. Ergebnisse und Perspektiven, Köln 1976.
    19. Maud Bracke, Which Socialism, Whose Détente? West European Communism and the Czechoslovak Crisis of 1968, Budapest/New York 2007.
    20. Der damals 62-jährige Enrico Berlinguer hatte während seiner Rede auf einer Wahlkampfkundgebung in Padua für die anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament einen Hirnschlag erlitten und verstarb drei Tage später im Krankenhaus. An dem Staatsbegräbnis zu seinen Ehren in Rom nahmen mehr als eine Million Menschen teil. Zu Berlinguer siehe: Francesco Barbagallo, Enrico Berlinguer, Rom 2006.
    21. Frithjof Schmidt, Die Metamorphosen der Revolution. Der Wandel des Revolutionsbegriffs von Blanqui bis zum Eurokommunismus, Frankfurt a.M./New York 1988.
    22. Heinz Bäuerlein, Der Eurokommunismus – ein abgeschlossenes Kapitel, in: Europa-Archiv 47 (1992), H. 22, S. 653-663.
    23. Vgl. Vassilis Fouskas, Italy, Europe, the Left. The Transformation of Italian Communism and the European Imperative, Aldershot u.a. 1998.
    24. „Dall’eurocomunismo alla socialdemocrazia“/“Vom Eurokommunismus zur sozialen Demokratie“ vom 19.-21. April 2009 in der Villa Vigoni, Loveno di Menaggio; „Die Beziehungen zwischen der SED und den kommunistischen Parteien in West- und Südeuropa von 1968 bis 1989“ vom 09.-10. April 2010 in Berlin, „Zwischen Moskau und Europa – Die europäischen kommunistischen Parteien 1945 bis heute“/“Entre Moscou et l'Europe. Les partis communistes européens de 1945 à aujourd'hui” am 22. Juni 2012 in Berlin. „Herausforderungen zwischen Ost und West? Die westeuropäischen kommunistischen Parteien in der letzten Dekade des Kalten Kriegs“/“Entre Europe de l’Est et Europe de l’Ouest? Les Partis Communistes d’Europe de l’Ouest pendant la dernière décennie de la Guerre Froide“ vom 31. Oktober bis 1. November 2013 in Berlin.
    25. Arnd Bauerkämper/Francesco Di Palma (Hrsg.), Bruderparteien jenseits des Eisernen Vorhangs. Die Beziehungen der SED zu den kommunistischen Parteien West- und Südeuropas (1968-1989), Berlin 2011; Nikolas Dörr, Emanzipation und Transformation. Rückblick auf den Eurokommunismus, in: Osteuropa, Nr. 5-6/2013, Themenheft „Durchschaut – Der Kommunismus in seiner Epoche“, S. 255-270; Ulrich Mählert u.a. (Hrsg.), Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung, Berlin 2010, S. 1-162; Ulrich Mählert u.a. (Hrsg.), Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung, Berlin 2012, S. 217-264.
    26. Vgl. Nikolas Dörr, Das Fazit des Eurokommunismus. Ergebnisse der Konferenz „Vom Eurokommunismus zur sozialen Demokratie?“ / „Dall' eurocommunismo alla socialdemocrazia“ in der Villa Vigoni vom 19. bis 21. April 2009, in: Perspektiven DS 26 (2009), H. 1, S. 162-166.
    27. Vgl. Detlev Albers/Josef Hindels/Lucio Lombardo Radice (Hrsg.), Otto Bauer und der „dritte“ Weg. Die Wiederentdeckung des Austromarxismus durch Linkssozialisten und Eurokommunisten, Frankfurt a.M./New York 1979; Harald Neubert, Linie Gramsci, Togliatti, Longo, Berlinguer. Erneuerung oder Revisionismus in der kommunistischen Bewegung?, Hamburg 2009.
    28. Vgl. Leonard Weinberg, The Transformation of Italian Communism, New Brunswick 1995.
    29. 1998 entstanden aus dem Partito Democratico della Sinistra zusammen mit kleineren linken Gruppierungen die Democratici di Sinistra, die wiederum 2007 zusammen mit linken Christdemokraten den Partito Democratico bildeten.
    30. Vgl. François Furet, Das Ende der Illusion. Der Kommunismus im 20. Jahrhundert, München/Zürich 1998, S. 606-619; Jerzy Holzer, Der Kommunismus in Europa. Politische Bewegung und Herrschaftssystem, Frankfurt a.M. 1998, S. 180-185. 
    31. Vgl. Alfons Dalma, Der Italokommunismus, in: Alfons Dalma u.a. (Hrsg.), Euro-Kommunismus. Italien, Frankreich, Jugoslawien, Spanien, Portugal, Zürich 1977, S. 17-25; Henry Kissinger, Communist Parties in Western Europe. Challenge to the West, Stanford 1977; Helmut Richter/Günter Trautmann (Hrsg.), Eurokommunismus. Ein dritter Weg für Europa?, Hamburg 1979, S. 318-330.
    32. sup> Vgl. Detlev Albers/Christof Kievenheim, Eurokommunismus und marxistische Theorie der Politik, West-Berlin 1979; Detlev Albers, Versuch über Otto Bauer und Antonio Gramsci. Zur politischen Theorie des Marxismus, West-Berlin 1983.
    33. Enver Hoxha, Eurokommunismus ist Antikommunismus, Dortmund 1980. Im Original: Enver Hoxha, Eurokomunizmi është antikomunizëm, Tirana 1980.
    34. Eric Hobsbawm/Giorgio Napolitano, Intervista sul Pci, Rom/Bari 1976 (deutsche Fassung: Eric Hobsbawm/Giorgio Napolitano, Auf dem Weg zum historischen Kompromiß. Ein Gespräch über Entwicklung und Programmatik der KPI, Frankfurt a.M. 1977).
    35. Vgl. Augusto Del Noce, L’eurocomunismo e l’Italia, Rom 1976; François Fonvieille-Alquier, L' Eurocommunisme. Essai, Paris 1977; Luciano Gruppi (Hrsg.), Il compromesso storico, Rom 1977; Luigi Preti, Il compromesso storico. Un problema che divide gli italiani, Mailand 1975; Aldo Rizzo, La frontiera dell’eurocomunismo, Rom/Bari 1977; Michele Salerno, Il compromesso storico, Cosenza 1977.
    36. Vgl. Nikolas Dörr, François Mitterrand und der PCF – Die Folgen der rééquilibrage de la gauche für den Parti Communiste Français, in: Mitteilungen des Instituts für deutsches und internationales Parteienrecht und Parteienforschung an der Universität Düsseldorf (PRuF), Nr. 1/2011, S. 43-52.
    37. In zahlreichen Artikeln und Kommentaren zum Eurokommunismus wurde beispielsweise das Bild des Trojanischen Pferds benutzt, das als scheinbar westlich orientierter, demokratischer Kommunismus um Einlass in die Machtzirkel des Westens bittet, in Wahrheit aber den orthodoxen Sowjetkommunismus in sich trägt.
    38. Vgl. Friedhelm B. Meyer zu Natrup, Roter Gaullismus? Die sicherheitspolitischen Vorstellungen der Kommunistischen Partei Frankreichs, 1958-1981, Paderborn 1983; Michael Strübel, Neue Wege der italienischen Kommunisten. Zur Außen- und Sicherheitspolitik der KPI (1973-1981), Baden Baden 1982.
    39. Vgl. Barbara Timmermann (Hrsg.), Dokumente zum Eurokommunismus, Frankfurt a.M. 1979, S. 93-101.
    40. Vgl. Paolo Bellucci/Marco Maraffi/Paolo Segatti, PCI, PDS, DS. La trasformazione dell'identità politica della sinistra di governo, Rom 2000.
    41. Nikolas Dörr, Der Eurokommunismus als sicherheitspolitisches Problem für die Bundesrepublik Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika am Beispiel des Partito Comunista Italiano (PCI), in: Potsdamer Bulletin für Zeithistorische Studien 2009, Nr. 45/46, S. 45-49; Silvio Pons, La politica internazionale di Berlinguer negli anni dell „Unità Nazionale”. Eurocomunismo, NATO e URSS (1976-1979), in: Agostino Giovagnoli/Luciano Tosi (Hrsg.), Un ponte sull’Atlantico. L’alleanza occidentale 1949-1999, Mailand 2003, S. 282-297; Mauro Maggiorani/Paulo Ferrari (Hrsg.), L’Europa da Togliatti a Berlinguer. Testimonianze e documenti. 1945-1984, Bologna 2005; Linda Risso, Against Rearmament or against Integration? The PCI and PCF's Opposition to the European Defence Community and the Western European Union, 1950-55, in: Journal of European Integration History 13 (2007), H. 2, S. 11-31.
    42. Nicolas Naif, L'eurocommunisme en Belgique. Crises et débats autour d'une voie belge au socialisme, 1954-1982, Brüssel 2004; Leonid Popov, Vospominaniya o evrokommunizme, Moskau 2008; Charlotta Brylla, Die schwedische kommunistische Partei und der Eurokommunismus, in: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2010, S. 81-91.
    43. Peter A. Berton, Japanese Eurocommunists. Running in Place, in: Problems of Communism, Vol. 35, No 4 July/August 1986, S. 1-30; Peggy L. Falkenheim, Eurocommunism in Asia. The Communist Party of Japan and the Soviet Union, in: Pacific Affairs, Nr. 1/1979, S. 64-77; Barry Carr, Mexican Communism, 1983-1986. Eurocommunism in the Americas? Center for US-Mexican Studies Research Report Series No 42, San Diego, 1986.
    44. Vgl. Arnd Bauerkämper/Francesco Di Palma, Einleitung. Bruderparteien jenseits des Eisernen Vorhangs. Die Beziehungen der SED zu den kommunistischen Parteien West- und Südeuropas (1968-1989), in: Bauerkämper/Di Palma, Bruderparteien jenseits des Eisernen Vorhangs, S. 7-28.