Der historische Vergleich hat sich in den vergangenen vierzig Jahren stark verändert. Das gilt für seinen Stellenwert innerhalb der Geschichtswissenschaft ebenso wie für seine Anwendung in der Forschungspraxis, für die Vergleichsräume ebenso wie für Vergleichszeiträume, für die Themen von historischen Vergleichen ebenso wie für die Methoden und die Zugänge, für die Anstöße aus anderen Wissenschaftsdisziplinen ebenso wie für die wissenschaftstheoretische Verankerung. Der Artikel beginnt mit Definitionen des historischen Vergleichs und widmet sich seinem Wandel in der Geschichtswissenschaft, skizziert die Debatten und Forschungen über den historischen Vergleich und benennt am Ende zentrale Problemstellungen und Perspektiven.
Was ist der historische Vergleich?
Unter dem historischen Vergleich versteht man üblicherweise die systematische Gegenüberstellung von zwei oder mehreren historischen Einheiten (von Orten, Regionen, Nationen oder Zivilisationen, auch historische Persönlichkeiten), um Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Annäherungen und Auseinanderentwicklungen zu erforschen. Dabei geht es nicht nur darum, diese zu beschreiben, sondern sie auch zu erklären und Typologien zu entwickeln. Die grundsätzliche Trennung von John Stuart Mill zwischen der Methode der Differenz und der Methode der Übereinstimmung, d.h. der Analyse von Unterschieden oder der Analyse von Parallelen schärft sicher unseren Blick, wurde aber in dieser Grundsätzlichkeit vom historischen Vergleich nicht übernommen.[1] Dennoch verschließt er sich keiner der beiden Zugriffe.
Allerdings befasste sich der historische Vergleich in der Praxis sehr oft eher mit Unterschieden. Große Debatten von Historikern etwa über den American exceptionalism, über die exception française, über die Sonderentwicklung Großbritanniens, über die Besonderheiten der Wirtschaft Japans oder über den deutschen Sonderweg drehten sich ganz um Differenzen. Manchmal ist daraus sogar der Schluss gezogen worden, dass der historische Vergleich seinem Wesen nach auf Unterschiede ausgerichtet sei.[2] In letzter Zeit tritt dieses Argument zurück, wozu auch der Trend zur Globalgeschichte und zur Geschichte der Globalisierung, aber auch der veränderte bilaterale innereuropäische Vergleich im Zuge der Europäisierung beigetragen haben. Die beiden großen Bücher zur Globalgeschichte des langen 19. Jahrhunderts von Jürgen Osterhammel und Christopher A. Bayly sind beeindruckende Beispiele für die vergleichende Suche nach Unterschieden, aber auch nach Gemeinsamkeiten. Die neuesten Bände der deutsch-französischen Geschichte sind weit weniger von der Auseinandersetzung mit nationalen Unterschieden geprägt als die Forschung vor dreißig Jahren.[3]
Der historische Vergleich ist nicht uniform und schließt eine große Vielfalt von Zugängen ein. Dabei kann der historische Vergleich Fälle aus derselben Epoche, aber auch aus unterschiedlichen historischen Epochen untersuchen. Er kann international sein, aber auch innerhalb eines Landes Regionen, Orte, auch Familien oder Persönlichkeiten vergleichen. Er kann sich auf Fälle derselben Kultur beschränken, wie dies der Altmeister des historischen Vergleichs Marc Bloch forderte,[4] aber auch Fälle aus ganz unterschiedlichen Zivilisationen gegenüberstellen, wie dies etwa in der großen Debatte über den Aufstieg Europas und das Zurückbleiben Chinas im 18. und 19. Jahrhundert geschieht.[5] Er kann die Vergleichsfälle in gleicher Intensität untersuchen oder aber im asymmetrischen Vergleich einen Fall in das Zentrum stellen und nur kurze vergleichende Blicke auf andere Fälle werfen. Er kann nur zwei Fälle oder eine größere Zahl von Fällen vergleichen, die allerdings in der Regel doch dadurch begrenzt ist, dass sich Historiker darum bemühen, jeden Vergleichsfall in seinen historischen Kontext einzuordnen. Wenn man mit einem vergleichenden historischen Projekt beginnt, ist es wichtig, sich die Vielfalt der Optionen zu vergegenwärtigen.
Es ist versucht worden, Unterschiede zwischen Vergleichen zu typologisieren. Die Intentionen bei historischen Vergleichen kann man in drei Typen fassen: den analytischen Vergleich, der Erklärungen für ein historisches Phänomen durch die vergleichende Analyse unterschiedlicher Fälle entwickelt; den kontrastiven aufklärenden Vergleich, der sich etwa mit der Entwicklung der Demokratie oder den Menschenrechten befassen kann und ihrer historischen Durchsetzung in den einen Ländern, ihr historisches Scheitern in anderen Ländern gegenüberstellt und erklärt; den verstehenden und gleichzeitig distanzierenden Vergleich, der andere Länder durch den historischen Vergleich mit dem eigenen Land besser zu verstehen versucht und gleichzeitig damit auch das historische Selbstverständnis des eigenen Landes aus anderer Perspektive sieht und revidiert.[6] Eine andere Typologie geht von dem Grundgegensatz zwischen dem individualisierenden Vergleich, der den Einzelfall in das Zentrum stellt und von den meisten Historikern betrieben wird, und dem generalisierenden Vergleich aus, dem es um generelle Entwicklungen geht. Der Sozialwissenschaftler Charles Tilly hat dazu in einer inzwischen klassischen, oft zitierten Typologie vier Vergleichstypen unterschieden: den individualisierenden Vergleich, der die Besonderheiten zweier oder weniger Fälle herausarbeitet; den einschließenden Vergleich, der Teile eines größeren Ganzen wie etwa die Kolonien eines Imperiums vergleicht; den Variationenvergleich, der sich auf die Varianten eines allgemeinen universellen Prozesses wie etwa der Urbanisierung oder der demografischen Transition konzentriert, und schließlich den generalisierenden Vergleich, dem es nur um das Aufspüren allgemeiner Regeln geht.[7]
Dieser klassische historische Vergleich ist ergänzungsbedürftig und auf verschiedene Weise offen. Man sollte diese Öffnungen nicht zu rasch schließen, sondern sie produktiv weiterdenken. Drei besonders wichtige Öffnungen seien erwähnt.
Eine erste Öffnung des historischen Vergleichs ist in den letzten Jahren intensiv diskutiert worden: die Unterschiede gegenüber den anderen Zugängen der transnationalen Geschichte, also gegenüber Transfers, gegenüber internationalen Verflechtungen, gegenüber internationalen Bewegungen und Organisationen, gegenüber Bildern des Eigenen und des Anderen und ihren jeweiligen Ritualen. Diese Öffnung des Vergleichs hat sich durchgesetzt, weil sich Historiker/innen in der Regel mit der Gegenüberstellung von Fällen in historischen Vergleichen nicht begnügen. Sie interessieren sich in aller Regel auch dafür, welchen Einfluss die verglichenen Fälle aufeinander hatten, wie stark sie verflochten waren und wie die Zeitgenossen die Unterschiede oder Ähnlichkeiten zwischen den Vergleichsfällen sahen. Ob eine transnationale historische Untersuchung das Gewicht auf den Vergleich, auf Verflechtungen oder eher auf wechselseitige Bilder legt, oder ob sie alle diese Zugänge gleichermaßen behandelt, hängt vor allem von der Fragestellung, den Eigenheiten des Falls und den Quellen des jeweiligen Projekts, aber auch von intellektuellen Zeitströmungen ab.[8]
Eine zweite, kaum diskutierte Offenheit des historischen Vergleichs ist der Vergleich zwischen aufeinanderfolgenden Epochen einer territorialen Einheit. Er wird von Historikern sehr häufig praktiziert, jedoch normalerweise von ihnen nicht als Vergleich bezeichnet. Auf den ersten Blick ist der Unterschied zum Vergleich nicht leicht nachzuvollziehen, weil es um ganz ähnliche Analyseverfahren geht wie beim historischen Vergleich. Was als Umbruch zwischen Epochen untersucht wird, ähnelt sehr den Unterschieden zwischen Vergleichsfällen. Was als Kontinuitäten zwischen Epochen angesehen wird, ähnelt sehr den Gemeinsamkeiten zwischen Vergleichsfällen. Historiker/innen rechnen solche Zäsuren- und Epochenvergleiche trotzdem nicht zum historischen Vergleich, weil die historische Entwicklung auf der Zeitachse einen grundsätzlich anderen Charakter hat als die Gegenüberstellung zweier räumlich und vielleicht auch zeitlich getrennter Fälle. Die historische Entwicklung schafft zwischen aufeinanderfolgenden Epochen desselben Landes oder desselben Ortes eine dichte und unverwechselbare Beziehung aus Kausalitäten, Erfahrungen und Erinnerungen, die zwischen unterschiedlichen Orten oder Ländern derselben Epoche, die man vergleicht, nicht denkbar ist. Trotzdem sind die Grenzen zum Vergleich fließend. Vergleiche zwischen geografisch und zeitlich weit auseinanderliegenden Fällen desselben Kontinents wie etwa der Französischen Revolution von 1789 und der europäischen Revolution von 1848 werden doch als historische Vergleiche angesehen. Auch diese schwierige Abgrenzung des historischen Vergleichs zu diskutieren, kann zu interessanten neuen Überlegungen führen.
Eine dritte, ebenfalls kaum diskutierte, aber gleichzeitig oft verwandte Methode von Historikern ist die historische Darstellung internationaler Entwicklungen, in der viele und oft sehr unterschiedliche Länder behandelt werden. Sie unterscheidet sich vom historischen Vergleich nicht immer klar. Europäische oder globalgeschichtliche Handbücher, aber auch viele Monografien über internationale Prozesse, Institutionen oder Ideen enthalten solche Darstellungen. Sie sind meist nicht im strengen Sinn vergleichend, weil es ihnen vor allem um den gemeinsamen Trend geht und auf Unterschiede oft nur unsystematisch eingegangen wird. Aber die Grenze zum historischen Vergleich ist im Einzelfall oft nicht präzise zu ziehen.
Wandel des Vergleichs
Der historische Vergleich erlebte seinen großen Aufschwung seit den 1970er-Jahren vor allem in der Sozial- und in der Wirtschaftsgeschichte, aber auch in der politischen Geschichte. Er besaß damals in der Geschichtswissenschaft ein relativ großes Prestige, wurde sogar als „Königsweg” bezeichnet. Komparatisten sahen sich manchmal als Pioniere einer internationalen Öffnung der Geschichtswissenschaft, die thematisch viel umfassender und vielfältiger als die Diplomatiegeschichte oder die internationale Ideengeschichte sein konnte. Historische Komparatisten waren allerdings eine sehr schmale Gruppe. Nicht nur Historiker/innen, die sich mit der Geschichte ihres eigenen Landes befassten, sondern auch die Spezialisten anderer Länder oder anderer Weltregionen, verglichen kaum. Selbst aus den beiden wichtigsten europäischen Institutionen für außereuropäische Regionen, der EHESS in Paris und der School for African and Asian Studies in London, kamen wenige historische Vergleiche. Allgemein galt der historische Vergleich für Dissertationen und Habilitationen als riskant.[9]
Wichtige Anstöße für den historischen Vergleich kamen vor allem von amerikanischen historischen Sozialwissenschaftlern wie Charles Tilly, Karl Deutsch, Reinhart Bendix, Barrington Moore, aber auch von europäischen historischen Sozialwissenschaftlern wie Stein Rokkan oder Peter Flora.[10] Mit ihnen standen die frühen vergleichenden Historiker oft in direktem persönlichen Kontakt. Gleichzeitig konnte der historische Vergleich auch auf europäische Wurzeln in der historischen Soziologie, dort vor allem auf Max Weber, aber auch auf Historiker wie Marc Bloch, Henri Pirenne, Otto Hintze, teils auch auf Karl Lamprecht verweisen.[11]
Die wichtigste theoretische Anbindung des historischen Vergleichs war die Modernisierungstheorie. Historisch zu vergleichen hieß entweder, die verglichenen Fälle in unterschiedliche Grade von Modernisierung einzuordnen, oder unterschiedliche Wege der Modernisierung herauszuarbeiten oder Widersprüche zwischen politischer und wirtschaftlicher Modernisierung aufzuzeigen. Der Reiz des historischen Vergleichs lag nicht einfach in dem Nachweis von Modernisierung, sondern auch in der Diskussion von Sperrigkeiten der historischen Entwicklung gegenüber den Modernisierungstheoremen. In diesem Sinn wurden Industrialisierung, Unternehmen, Alphabetisierung, Familie und demografische Transition, soziale Klassen und Minderheiten, soziale Konflikte und Revolutionen, Bildungssysteme, Sozialstaaten, Stadtplanungen, Parteien und Verfassungen verglichen.[12]
Der Raum des historischen Vergleichs war Europa, manchmal unter Einschluss der USA, als Maßstab der Moderne. In Europa konzentrierte sich der Vergleich weitgehend auf Frankreich, Großbritannien und Deutschland mit gelegentlichen Blicken auf Schweden oder die Schweiz als besonders moderne Länder oder auf Italien und das östliche Europa als wenig moderne Teile des Kontinents. Vergleiche mit außereuropäischen Ländern blieben selten. Thematisch häufte sich der Vergleich in einigen wenigen Themenfeldern wie Wohlfahrtsstaat, Bürgertum, Arbeiter und Mittelschicht, soziale Proteste und Revolutionen, Industrialisierung und Unternehmen.[13]
Seit den 1990er-Jahren wandelte sich der Vergleich. Einerseits wuchs der Skeptizismus in der methodischen Debatte über den Vergleich, auf die gleich zurückzukommen sein wird. Die Historiker/innen wurden sich der Probleme des Vergleichs stärker bewusst: der starken Bindung des Vergleichs an den Nationalstaat; der Überschätzung der Entwicklungen, die sich am Ende durchsetzten, und der Unterschätzung der schwach gebliebenen Alternativen; der Unterschätzung der inneren Diversität der Vergleichsfälle, die den Vergleich komplizierten; der Abhängigkeit der Auswahl der Vergleichsfälle von Quellenlagen und Sprachkenntnissen des vergleichenden Historikers; die Befangenheit in nationalen Denkweisen und die bloße Selbstbestätigung durch den historischen Vergleich; die oft unausgesprochenen Annahmen über Normalität oder sogar Überlegenheit eines der Vergleichsfälle, manchmal des eigenen Landes, manchmal anderer Länder.
Auf der anderen Seite normalisierte sich der Vergleich. Er verlor seinen Pioniercharakter, indem immer mehr Historiker/innen mit einer vergleichenden Perspektive arbeiteten. Vergleichende Dissertationen und Habilitationen zu schreiben blieb kein Sonderfall mehr. Nicht nur Historiker/innen, die über ihr eigenes Land forschten, brachen öfters aus der Enge der eigenen nationalen Geschichte aus. Auch europäische Experten anderer europäischer oder außereuropäischer Länder verglichen nun häufiger. Der historische Vergleich traf zudem auf günstigere finanzielle Bedingungen, da er durch SFBs, Graduiertenkollegs, Auslandsinstitute, EU-Programme und internationale Historikernetzwerke gefördert wurde. Es begann sich auch die Erkenntnis durchzusetzen, dass eine Vergleichsebene die Karrierechancen verbesserte, da man Experte nicht nur eines einzigen Landes blieb und sich damit auf unterschiedliche Lehrstühle bewerben konnte. Im historischen Vergleich spiegelten sich darüber hinaus auch die Internationalisierung des europäischen Alltags durch Reisen, internationale Bildungs- und Arbeitsaufenthalte und Migration, aber auch durch die dadurch entstandenen zahlreichen privaten internationalen Verbindungen wider.
Darüber hinaus erweiterten sich allmählich die Vergleichsräume, Vergleichszeiträume und Vergleichsthemen. Die Zeit seit 1945 wurde ein neues Eldorado für den historischen Vergleich. Die Eurozentrik des Vergleichs von europäischen Historikern milderte sich etwas ab, während der Vergleich mit außereuropäischen Ländern jenseits der USA etwas zunahm. Die veränderte weltpolitische Situation, das Ende des Kalten Kriegs und die Entstehung einer Welt mit mehreren Machtzentren, begann sich auch auf den historischen Vergleich auszuwirken. Die europäischen Experten außereuropäischer Länder spielten eine wichtige Rolle bei der stückweisen globalen Öffnung des historischen Vergleichs. Neben dem Vergleich zwischen Nationen erhielten der lokale Vergleich und der globale Vergleich etwas mehr Gewicht. Freilich blieb und bleibt der europäische historische Vergleich weiterhin zu europazentrisch. Vergleiche mit der benachbarten arabischen Welt sind ebenso viel zu selten wie mit anderen, entfernteren Weltregionen jenseits des nordatlantischen Raums.[14]
Thematisch war der Vergleich nicht mehr erkennbar eingeschränkt. Er wurde in den meisten Themenfeldern der Geschichte gezogen, in der Strukturgeschichte ebenso wie in der Erfahrungs- und der Ideengeschichte, in der Kultur- und Politikgeschichte ebenso wie in der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.
Das Modernisierungsparadigma nichtmarxistischer und marxistischer Provenienz verlor einiges an Einfluss auf den historischen Vergleich. Der historische Vergleich diente nicht mehr nur der Einordnung in modernisierende Entwicklungen, sondern auch dem besseren Verständnis des Anderen und damit oft auch des Eigenen. Vergleichen hieß häufiger, den Anderen auch besser verstehen zu wollen und nicht mehr ausschließlich die Durchsetzung der Moderne zu verfolgen. Als Folge davon ging der Einfluss der Sozialwissenschaften, vor allem der nordamerikanischen Soziologie und Politikwissenschaften, auf den Vergleich zurück. Die Beziehungen mit den amerikanischen historischen Komparatisten blieben zwar eng, aber die amerikanische Forschung verlor ihren Modellcharakter für den europäischen historischen Vergleich – nicht nur, weil er sich europaweit etabliert hatte, sondern auch, weil amerikanische Historiker/innen nicht selten von anderen Prämissen bei der Wahl von Vergleichsfällen und Vergleichsräumen, auch in der Bewertung des Vergleichs, ausgingen.[15]
Debatten über den historischen Vergleich
Eine lebhafte Debatte über den historischen Vergleich entwickelte sich seit den 1990er-Jahren vor allem unter französischen und deutschen Historikern und Literaturwissenschaftlern. Diese Debatte folgte allerdings nicht einfach der Forschungspraxis, sondern ging ihr teils voraus, teils hinkte sie hinterher. Eine ganze Reihe von Publikationen versuchte nach rund zwei Jahrzehnten der intensiveren Erfahrung, dem historischen Vergleich in der Geschichtswissenschaft einen anerkannten Platz zu verschaffen, ihn zu verfeinern, aus anderen Disziplinen Anregungen zu übernehmen, seine Stärken und Grenzen auszuloten.[16]
Seit Mitte der 1990er-Jahre geriet der historische Vergleich freilich auch in die Kritik. Der französische Literaturwissenschaftler Michel Espagne, ein Experte der deutsch-französischen Beziehungen, kritisierte den historischen Vergleich, weil er den Forscher zwinge, künstlich homogene nationale Einheiten zu konstruieren und daher in das Zeitalter der oft verhängnisvollen Bindung der Geschichtswissenschaften an nationale Identitäten zurückführe. Darüber hinaus lasse sich, so Espagne, der historische Vergleich nur für Strukturanalysen verwenden und blende die Erfahrungen und Handlungen des einzelnen Individuums aus. Er plädierte deshalb dafür, den historischen Vergleich durch die historische Transferuntersuchung, also die Untersuchung der Übertragung von Ideen und Werten, des Austauschs von Waren, der Migration von Menschen von einer Gesellschaft zur anderen zu ersetzen, die die Geschichtswissenschaft für internationale kulturelle Verflechtungen und für die Kulturgeschichte von Erfahrungen und Handlungspraxen öffne. Espagne blieb keine Einzelstimme.[17]
Ein weiterer Einwand gegen den historischen Vergleich kam von Globalhistorikern. Der historische Vergleich mit außereuropäischen Ländern betone zu sehr, so ihr Argument, die Überlegenheit Europas, besonders die Europäisierung der nichteuropäischen Welt, und die Rückständigkeit außereuropäischer Regionen seit dem späten 18. Jahrhundert. Er vernachlässige deshalb die „shared history” („geteilte Geschichte”) oder „entangled history”, also den Einfluss der nichteuropäischen Welt auf Europa nicht nur indirekt über die außereuropäischen Erfahrungen von Europäern, sondern auch direkt durch Transfers außereuropäischer Waren, Pflanzen, von Musik sowie von geisteswissenschaftlichen und technologischen Wissensbeständen nach Europa. Einige Globalhistoriker/innen stellen daher ebenfalls solche Transfers in das Zentrum ihrer Untersuchungen. Andere möchten sich ganz auf globale Institutionen, Bewegungen, Öffentlichkeiten, Konflikte und Umbrüche konzentrieren. Sie interessieren sich nicht mehr für kleinere Einheiten unterhalb der Welt als Ganzes und damit auch nicht mehr für historische Vergleiche.[18]
Eine Synthese bietet das Konzept der „histoire croisée” (überkreuzte Geschichte) von Michael Werner und Bénédicte Zimmermann. Sie anerkannten auf der einen Seite den historischen Vergleich als eine unverzichtbare Methode der Geschichtswissenschaft, forderten andererseits aber einen grundlegenden Wandel des historischen Vergleichs ebenso wie der Transferuntersuchung durch den überkreuzten Blick: das fortwährende Hineindenken und Hineinversetzen in die andere, verglichene Kultur und die fortwährende Überprüfung des Bildes von der eigenen Kultur schon bei der Formulierung von Fragestellung und Forschungsdesign.[19]
Eine ganz andere Herausforderung für den historischen Vergleich entstand durch die transnationale Geschichte. Sie gewann in den letzten Jahren viel Dynamik und wird vor allem als Abschied von der rein nationalen Geschichte und als Internationalisierung von Forschungsthemen verstanden, ohne dass dahinter ein ausgefeiltes Konzept oder gar eine Theorie steht. Anstöße zur transnationalen Geschichte kamen aus ganz verschiedenen Richtungen: aus der Diplomatiegeschichte, die sich mehr für den breiten sozialen und kulturellen Kontext der internationalen Beziehungen interessiert; von den Historikern der europäischen Integration, die die rein politische Entscheidungsgeschichte erweitern; von der außereuropäischen Geschichte, die sich vom regionalwissenschaftlichen Konzept löste und stärker mit den Historikern anderer Weltregionen zusammenarbeiten möchte; von der postkolonialen Geschichte; von der Globalgeschichte; von der Sozial- und Kulturgeschichte, die sich stärker internationalisiert. Entscheidend für den historischen Vergleich ist hierbei, dass in den neuen programmatischen Texten zur transnationalen Geschichte der historische Vergleich nicht angegriffen wird, sondern im Gegenteil meist unbeachtet bleibt – so wie bei Akira Iriye und Pierre-Yves Saunier, die mit der transnationalen Geschichte vor allem Verflechtungen und Transfers von Ideen, Menschen und Waren über nationale Grenzen hinweg meinen[20] – oder als selbstverständlicher Bestandteil angesehen wird: „Comparisons and connections”, schrieb der Wirtschaftshistoriker Patrick O'Brien, „are the dominant styles of global history.”[21]
Insgesamt ist der historische Vergleich heute keine überwundene, frühere Stufe der transnationalen Geschichte, die noch zu viel von Nationalgeschichte in sich trug und die zuerst durch die Transferuntersuchung, später durch die transnationale Geschichte überwunden wurde, wie manchmal zugespitzt formuliert wird. Der historische Vergleich ist im Gegenteil ein fester, bis heute wichtiger Bestandteil der transnationalen Geschichte. Er verband sich, nachdem er als historische Methode etabliert war, in der jüngeren Zeit oft mit anderen Zugängen wie der Transferuntersuchung, der Verflechtungsuntersuchung oder der Untersuchung der historischen Repräsentationen des Eigenen und des Anderen, ging aber in diesen anderen Zugängen nicht einfach auf. Er verlor zwar seine Neuigkeitsaura, blieb aber – wie das in jüngster Zeit etwa Heinz-Gerhard Haupt, Jürgen Kocka und Thomas Welskopp herausstreichen[22] – aus vier Gründen ein wichtiger Ansatz der transnationalen Geschichte:
Erstens missversteht man den historischen Vergleich, wenn man ihn ausschließlich als rigide Konstruktion von nationalen Besonderheiten oder gar als Brutkasten nationaler Vorurteile sieht. Es gab sicher historische Vergleiche dieser Art vor allem in internationalen Spannungs- und Kriegszeiten, in denen Forschung über andere Länder als „Feindwissenschaft” betrieben wurde und oft eher aus historischer Spekulation als aus ernsthafter Forschung bestand. Der eingehende historische Vergleich führt aber im Normalfall den Historiker zu einem intensiven Eindenken in das verglichene andere Land, in seine Geschichtsforschung, in seine Sprache und Denkweise, in seine Institutionen und Normen, in seine historischen Erinnerungen. Der Vergleich internationalisiert den Forscher daher fast unausweichlich.
Zweitens bergen die erwähnten, unbestreitbaren, methodischen Probleme, mit denen sich der historische Vergleich auseinandersetzen muss und die gegen ihn angeführt werden, oft auch Gefahren für andere Zugänge der transnationalen Geschichte. Auch für Transfer- und Verflechtungsuntersuchungen muss man sich die Einheiten, zwischen denen Transfers oder Verflechtungen bestehen, konstruieren oder nach Konstruktionen der Zeitgenossen suchen – und überschätzt sie dann vielleicht. Transferuntersuchungen konnten durchaus auch Teil der „Feindwissenschaften” sein: etwa die „Westforschung” der NS-Zeit über die angeblichen germanischen Transfers in den Norden Belgiens und Frankreichs, die These der europäischen Kolonialwissenschaften von der segensreichen Europäisierung der Kolonialbevölkerungen oder manche im Kalten Krieg entwickelten Thesen von der völligen Sowjetisierung Ostmitteleuropas.[23]
Der Vergleich bleibt drittens auch deshalb eine wichtige Methode der Historiker/innen, weil die Gesellschaft, in der die heutigen Historiker/innen arbeiten, fortwährend in Vergleichen denkt. In der intensiv gewordenen, persönlichen Begegnung und Erfahrung mit anderen europäischen und außereuropäischen Kulturen im eigenen Land oder auf Auslandsreisen werden fortwährend Vergleiche gezogen und Urteile gefällt. In dieser Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Anderen wird oft auch die Hilfe oder Kritik des vergleichenden Historikers gebraucht. Wenn sich die Öffentlichkeit fragt, welche anderen Werte und Alltagsnormen der Islam besitzt, warum Japaner auf Katastrophen anders reagieren als Europäer, warum die Franzosen einen derart allmächtigen Präsidenten und weniger Vertrauen in unabhängige Verfassungsgerichte, Zentralbanken oder Medien haben oder aus welchen Gründen sich die USA anders als Deutschland in globale Konflikte einmischt, dann ist auch die Antwort des vergleichenden Historikers gefragt. Historische Vergleiche aufgeben, hieße, sich einer wichtigen Verantwortung der Geschichtswissenschaft nicht mehr zu stellen.
Viertens wurde der Wissenschaftskontext für den historischen Vergleich in den letzten Jahren eher noch günstiger. Die historische Forschung wurde stark internationalisiert. Es ist viel leichter geworden, historische Forschung in anderen Ländern zu betreiben. Die schon erwähnten internationalen Austauschprogramme, internationale Doktorandenkollegs und Sonderforschungsbereiche, auch die Deutschen Historischen Institute in anderen Ländern ermutigen und unterstützen den historischen Vergleich. Der historische Vergleich wurde daher trotz der nicht immer ermutigenden Methodendebatte weiter praktiziert, nahm sogar im vergangenen Jahrzehnt eher noch zu. In einer führenden Zeitschrift wie „Geschichte und Gesellschaft” wurden jedenfalls im Jahrzehnt nach 2000 mehr historische Vergleichsartikel publiziert als in den 1990er-Jahren.
Zusammenfassung
Der historische Vergleich hat sich in den vergangenen vierzig Jahren als eine regelmäßig verwandte, ausgearbeitete Methode der Geschichtswissenschaften etabliert und kann auf bedeutende Vorläufer unter Historikern und Sozialwissenschaftlern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurückblicken. Gleichzeitig hat sich der historische Vergleich in den vergangenen Jahrzehnten auch stark gewandelt: Er hat sich in der Forschungspraxis routinisiert und veralltäglicht, hat seine Pionieraura verloren, ist selbstkritischer und reflektierter geworden, hat seine Vergleichsräume etwas, freilich bei weitem nicht genügend, erweitert, sich auf viele Themen ausgedehnt, seine ursprünglich enge Bindung an die historischen Sozialwissenschaften und an Modernisierungstheorien gelockert, ist nicht mehr ausschließlich ein Instrument zur Einordnung in die Moderne, sondern daneben auch eine Methode zum Verstehen des Anderen geworden. Der historische Vergleich wurde vor allem seit den 1990er-Jahren intensiv diskutiert und kritisiert. Er ist heute Teil der transnationalen Geschichte und somit auch Teil der Herauslösung der Geschichtswissenschaft aus der ausschließlichen Nationalgeschichte.
Anmerkungen
- ↑ John Stuart Mill, A System of Logic, Ratiocinative and Inductive. Being a Connected View of the Principles of Evidence, and the Methods of Scientific Investigation, London 1843.
- ↑ Jürgen Kocka, Asymmetrical Historical Comparison. The Case of the German Sonderweg, in: History and Theory 38 (1999), S. 40-51; Jürgen Kocka, Historische Sozialwissenschaft heute, in: Manfred Hettling/Paul Nolte u.a. (Hrsg.), Perspektiven der Gesellschaftsgeschichte, München 2000, S. 5-24; Arnd Bauerkämper, Geschichtsschreibung als Projektion: Die Revision der „Whig Interpretation of History“ und die Kritik am Paradigma vom „deutschen Sonderweg“ seit den 1970er Jahren, in: Stefan Berger (Hrsg.), Historikerdialoge: Geschichte, Mythos und Gedächtnis im deutsch-englischen kulturellen Austausch, Göttingen 2003, S. 383-483; Bernd Weisbrod, Der englische „Sonderweg“ in der neueren Geschichte, in: Geschichte und Gesellschaft 16 (1990), S. 233-252; Peter Baldwin, The Narcissism of Minor Differences: How America and Europe Are Alike, Oxford 2009.
- ↑ Jürgen Osterhammel, Die Verwandlung der Welt. Ein Geschichte des 19. Jahrhunderts, München 2009; Christopher A. Bayly, Die Geburt der modernen Welt. Eine Globalgeschichte 1780-1914, Frankfurt a. M. 2006. Der veränderte Zugang zum deutsch-französischen Vergleich wird besonders deutlich in: Hélène Miard-Delacroix, Deutsch-französische Geschichte. 1963 bis in die Gegenwart, Darmstadt 2011.
- ↑ Marc Bloch, Pour une histoire comparée des sociétés européennes (1928), in: Marc Bloch, Mélanges historiques, Bd. 12, hg. von Charles-Edmond Perrin, Paris 1963, S. 16-40.
- ↑ Vgl. Kenneth Pomeranz, The Great Divergence: China, Europe, and the Making of the Modern World Economy, Princeton 2001; Andre G. Frank, ReOrient: Global Economy in the Asian Age, Berkeley 1998; Jürgen Osterhammel, Die Verwandlung der Welt, Kap. 12.
- ↑ Vgl. dazu Heinz-Gerhard Haupt, Comparative History, in: International Encyclopedia of the Social and Behavioral Sciences, Amsterdam, 2001, Bd. 4, S. 2397-2403; Hartmut Kaelble, Der historische Vergleich. Eine Einführung zum 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt 1999, S. 48ff.
- ↑ Charles Tilly, Big Structures, Large Processes, Huge Comparisons, New York 1984, S. 82ff., 145ff.
- ↑ Michel Espagne, Les transferts culturels franco-allemands, Paris 1999; Hartmut Kaelble/Jürgen Schriewer (Hrsg.), Vergleich und Transfer. Komparatistik in den Sozial-, Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt a. M. 2003; Hartmut Kaelble, Die Debatte über Vergleich und Transfer und was jetzt?, in: H-Soz-u-Kult, Berlin 2005, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/id=574&type=artikel; engl: Between Comparison and Transfers – and what now?, in: Heinz-Gerhard Haupt/Jürgen Kocka (Hrsg.), Comparative and Transnational History. Central European Approaches and new Perspectives, New York/Oxford 2009, S. 33-38; Matthias Middell, Kulturtransfer und Historische Komparatistik – Thesen zu ihrem Verhältnis, in: Comparativ 10 (2000), S. 7-41; Johannes Paulmann, Internationaler Vergleich und interkultureller Transfer. Zwei Forschungsansätze zur europäischen Geschichte des 18.bis 20. Jahrhunderts, in: Historische Zeitschrift 267 (1998), S. 649-685; Hannes Siegrist, Comparative History of Cultures and Societies. From Cross-Societal Analysis to the Study of Intercultural Interdependencies, in: Comparative Education 42 (2006), S. 377-404; Michael Werner/Bénédicte Zimmermann, Vergleich, Transfer, Verflechtung. Ansatz der Histoire croisée und die Herausforderung des Transnationalen, in: Geschichte und Gesellschaft 28 (2002), S. 607-636.
- ↑ Vgl. Heinz-Gerhard Haupt/Jürgen Kocka (Hrsg.), Geschichte und Vergleich. Ansätze und Ergebnisse international vergleichender Geschichtsschreibung, Frankfurt 1996; Haupt/Kocka (Hrsg.), Comparative and Transnational History; Heinz-Gerhard Haupt, Comparative History, in: International Encyclopedia of the Social and Behavioral Sciences; Chris Lorenz, Comparative Historiography: Problems and Perspectives, in: History and Theory 38 (1999), S. 25-39; Hartmut Kaelble, Les mutations du comparatisme international, in: Les cahiers Irice 2010, No 5, S. 9-20; deutsch: Der internationale Vergleich seit den 1970er Jahren, in: Thies Schulze (Hrsg.), Vergleich, Transfer, Histoire croisée, vorauss. 2012.
- ↑ Vgl. Reinhard Bendix, Herrschaft und Industriearbeit, Untersuchungen über Liberalismus und Autokratie in der Geschichte der Industrialisierung, Frankfurt a. M. 1960; Barrington Moore, Social Origins of Dictatorship and Democracy: Lord and Peasant in the Making of the Modern World, Boston 1966; Tilly, Big Structures, Large Processes, Huge Comparisons; Stein Rokkan, Vergleichende Sozialwissenschaft: Die Entwicklung der inter-kulturellen, inter-gesellschaftlichen und inter-nationalen Forschung, Frankfurt a. M./Berlin/Wien 1972; dazu auch: Peter Flora/Elisabeth Fix (Hrsg.), Stein Rokkan. Staat, Nation und Demokratie in Europa. Die Theorie Stein Rokkans aus seinen gesammelten Werken, Frankfurt a. M. 2000.
- ↑ Vgl. Bloch, Pour une histoire comparée des sociétés européennes (1928); Otto Hintze, Soziologie und Geschichte. Gesammelte Abhandlungen zur Soziologie, Politik und Theorie der Geschichte, Bd. 2, 2. Aufl., Göttingen 1964, S. 251. Vgl. als Beispiel für einen klassischen soziologischen Vergleich Max Webers: Hinnerk Bruhns/Wilfried Nippel (Hrsg.), Max Weber und die Stadt im Kulturvergleich, Göttingen 2000.
- ↑ Siehe dazu die angeführte Literatur in Anm. 7.
- ↑ Wie Anm. 8.
- ↑ Vgl. als hervorragende jüngere Gegenbeispiele Dominic Sachsenmaier, Global Perspectives on Global History. Theories and Approaches in a Connected World, Cambridge 2011; Osterhammel, Die Verwandlung der Welt; Bayly, Die Geburt der modernen Welt.
- ↑ Vgl. zuletzt Sachsenmaier, Global Perspectives on Global History, S. 59ff., 110ff., 122ff.
- ↑ Marcel Detienne, Comparer l’incomparable, Paris 2000; Espagne, Les transferts culturels franco-allemands; Haupt/Kocka (Hrsg.), Geschichte und Vergleich; Kaelble, Der historische Vergleich; Jürgen Kocka, Comparison and Beyond, History and theory 42 (2003), S. 39-44; ders. Asymmetrical Historical Comparison; Lorenz, Comparative Historiography; Middell, Kulturtransfer und Historische Komparatistik; Jürgen Osterhammel, Sozialgeschichte im Zivilisationsvergleich. Zu künftigen Möglichkeiten komparativer Geschichtswissenschaft, in Geschichte und Gesellschaft 22 (1996), S. 143-164; Paulmann, Internationaler Vergleich und interkultureller Transfer; Shalini Randeria, Geteilte Geschichte und verwobenen Moderne, in Jörn Rüsen u.a. (Hrsg.), Zukunftsentwürfe. Ideen für eine Kultur der Veränderung, Frankfurt a. M. 1999, S. 87-96.
- ↑ Espagne, Les transferts culturels franco-allemands; vgl. auch Middell, Kulturtransfer und Historische Komparatistik; Kaelble, Die Debatte über Vergleich und Transfer und was jetzt?
- ↑ Sebastian Conrad/Shalini Randeria, Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale Perspektiven in der Geschichte der Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt a. M. 2002; Randeria, Geteilte Geschichte und verwobene Moderne; breiter Ansatz unter Einschluss des Vergleichs: Dominic Sachsenmaier, Global History, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 11. 2.2010, https://docupedia.de/zg/Global_History?oldid=75519.
- ↑ Werner/Zimmermann, Vergleich, Transfer, Verflechtung.
- ↑ Akira Iriye/Pierre-Yves Saunier (Hrsg.), The Palgrave Dictionary of Transnational History, Houndmills/New York 2009, S. VIII; vgl. zudem Gunilla Budde/Sebastian Conrad/Oliver Janz (Hrsg.), Transnationale Geschichte. Themen, Tendenzen und Theorien, Göttingen 2006; Madeleine Herren/Martin Rüesch/Christiane Sibille, Transcultural History. Theories, Methods, Sources, Heidelberg/Berlin 2011; Wolfram Kaiser, Integration als Europäisierung. Transnationale Netzwerke und grenzüberschreitende Interaktion, in: Arnd Bauerkämper/Hartmut Kaelble (Hrsg.), Europa als Gesellschaft, Wiesbaden 2012, S. 43-62; Wilfried Loth/Jürgen Osterhammel (Hrsg.), Internationale Geschichte. Themen – Ergebnisse – Aussichten, München 2000; Kiran Klaus Patel, Transnationale Geschichte, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2010-12-03, http://www.ieg-ego.eu/patelk-2010-de; Albert Wirz, Für eine transnationale Gesellschaftsgeschichte, in: Geschichte und Gesellschaft 27 (2001), S. 489-498.
- ↑ Patrick O’Brien, Historiographical Traditions und modern Imperatives for the Restoration of Global History, in Journal of Global History, 1 (2006), S. 3-39.
- ↑ Vgl. Haupt/Kocka (Hrsg.), Comparative and Transnational History; Haupt, Comparative History; Thomas Welskopp, ComparativeHhistory, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2010-12-03, http://www.ieg-ego.eu/welskoppt-2010-en; Hartmut Kaelble, Les mutations du comparatisme.
- ↑ Vgl. Peter Schöttler, Die historische „Westforschung” zwischen „Abwehrkampf” und territorialer Offensive, in: ders. (Hrsg.), Geschichtsschreibung als Legitimationswissenschaft 1918-1945, Frankfurt a. M. 1997, S. 204-226; Karl Ditt, Die Kulturraumforschung zwischen Wissenschaft und Politik. Das Beispiel Franz Petri (1903-1993), in: Westfälische Forschungen 46 (1996), S. 73-176; Konrad Jarausch/Hannes Siegrist (Hrsg.), Amerikanisierung und Sowjetisierung in Deutschland 1945-1970, Frankfurt a. M./New York 1997.
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