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Christoph Cornelißen

Erinnerungskulturen

Version: 2.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 22.10.2012
https://docupedia.de//zg/Erinnerungskulturen_Version_2.0_Christoph_Corneli%C3%9Fen

DOI: https://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.2.265.v2

Artikelbild: Erinnerungskulturen

Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Berlin, 2009. Foto: Franziska May (<a rel="nofollow" class="external text" href="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de">CC BY-NC-ND 3.0</a>).

Obwohl der Begriff „Erinnerungskultur” erst seit den 1990er-Jahren Einzug in die Wissenschaftssprache gefunden hat, ist er inzwischen ein Leitbegriff der modernen Kulturgeschichtsforschung. In seinem umfassenden Beitrag nimmt Christoph Cornelißen diesen Begriff in den Blick, definiert ihn und setzt ihn in Zusammenhang mit anderen Begriffen und Konzepten.

Erinnerungskulturen

von Christoph Cornelißen

Obwohl der Begriff „Erinnerungskultur” erst seit den 1990er-Jahren Einzug in die Wissenschaftssprache gefunden hat, ist er inzwischen ein Leitbegriff der modernen Kulturgeschichtsforschung.[1] Während er in einem engen Begriffsverständnis als lockerer Sammelbegriff „für die Gesamtheit des nicht spezifisch wissenschaftlichen Gebrauchs der Geschichte in der Öffentlichkeit – mit den verschiedensten Mitteln und für die verschiedensten Zwecke” definiert wird,[2] erscheint es aufgrund der Forschungsentwicklung der vergangenen zwei Jahrzehnte insgesamt sinnvoller, „Erinnerungskultur” als einen formalen Oberbegriff für alle denkbaren Formen der bewussten Erinnerung an historische Ereignisse, Persönlichkeiten und Prozesse zu verstehen, seien sie ästhetischer, politischer oder kognitiver Natur. Der Begriff umschließt mithin neben Formen des ahistorischen oder sogar antihistorischen kollektiven Gedächtnisses alle anderen Repräsentationsmodi von Geschichte, darunter den geschichtswissenschaftlichen Diskurs sowie die nur „privaten” Erinnerungen, jedenfalls soweit sie in der Öffentlichkeit Spuren hinterlassen haben. Als Träger dieser Kultur treten Individuen, soziale Gruppen oder sogar Nationen in Erscheinung, teilweise in Übereinstimmung miteinander, teilweise aber auch in einem konfliktreichen Gegeneinander.

Versteht man den Begriff in diesem weiten Sinn, so ist er synonym mit dem Konzept der Geschichtskultur, aber er hebt stärker als dieses auf das Moment des funktionalen Gebrauchs der Vergangenheit für gegenwärtige Zwecke, für die Formierung einer historisch begründeten Identität ab. Sehr deutlich wird dies in den untergeordneten Begriffen der Erinnerungs-, Vergangenheits- oder Geschichtspolitik. Weiterhin signalisiert der Terminus Erinnerungskultur, dass alle Formen der Aneignung erinnerter Vergangenheit als gleichberechtigt betrachtet werden.[3] Folglich werden Textsorten aller Art, Bilder und Fotos, Denkmäler, Bauten, Feste, sowie symbolische und mythische Ausdrucksformen, aber auch gedankliche Ordnungen insoweit als Gegenstand der Erinnerungskulturgeschichte begriffen, als sie einen Beitrag zur Formierung kulturell begründeter Selbstbilder leisten.

Erinnerungskultur und kollektives Gedächtnis

Das Forschungskonzept Erinnerungskultur steht in einem engen begrifflichen und auch methodischen Verhältnis zur weiteren Diskussion über die Rolle „kollektiver Gedächtnisse”. Maßgebend hierfür ist die Theorie des französischen Soziologen Maurice Halbwachs. Sie basiert auf der Hypothese, wonach das Individuum in seiner Erinnerung auf Anhaltspunkte Bezug nehmen müsse, „die außerhalb seiner selbst liegen und von der Gesellschaft festgelegt worden sind”. Deswegen könne man von der sozialen Bedingtheit des Erinnerns sprechen. Das individuelle und das soziale Gedächtnis seien letztlich kaum unterscheidbar, denn erst über die Affekte wachse unseren Erinnerungen eine Relevanz in der gegebenen kulturellen Welt zu.[4]

Neben der Definition des kollektiven Gedächtnisses durch Maurice Halbwachs, das in seiner Interpretation regelmäßig eng an ein politisches Kollektiv angebunden wird, konzentrierte sich die Diskussion der letzten Jahre vor allem auf zwei weitere Schlüsselbegriffe. Hierbei handelt es sich zum einen um das „kommunikative” sowie zum anderen um das „kulturelle” Gedächtnis. Der erstgenannte Terminus bezieht sich auf die Erinnerung an tatsächliche beziehungsweise mündlich tradierte Erfahrungen, die Einzelne oder Gruppen von Menschen gemacht haben. Im Fall des kommunikativen Gedächtnisses ist die Rede von einem gesellschaftlichen „Kurzzeitgedächtnis”, dem in der Regel maximal drei aufeinanderfolgende Generationen zuzurechnen sind, die zusammen eine „Erfahrungs-, Erinnerungs- und Erzählgemeinschaft” bilden können.[5] Während diese im unaufhörlichen Rhythmus der Generationenabfolgen meist leise und unmerklich vergeht, wird das „kulturelle Gedächtnis” als ein epochenübergreifendes Konstrukt verstanden. Im Allgemeinen wird damit der in jeder Gesellschaft und jeder Epoche eigentümliche Bestand an Wiedergebrauchs-Texten, -Bildern und -Riten bezeichnet, „in deren ,Pflege' sie ihr Selbstbild stabilisiert und vermittelt”. Es ist „ein kollektiv geteiltes Wissen vorzugsweise (aber nicht ausschließlich) über die Vergangenheit, auf das eine Gruppe ihr Bewusstsein von Eigenheit und Eigenart stützt”.[6]

Obwohl diese Definitionen im Einklang mit einer weithin akzeptierten, dichotomischen Gegenüberstellung von „Geschichte als Wissenschaft” und „sozialem Gedächtnis” oder auch der von einem „bewohnten” Funktionsgedächtnis und einem „unbewohnten” Speichergedächtnis stehen, kommt eine gemäßigt relativistische Auffassung von Geschichte als Wissenschaft nicht umhin, die fließenden Grenzen stärker zu betonen.[7] Sicher, indem sich die Geschichte seit der Aufklärung als forschende Wissenschaft konstituierte, stellte sie sich in einen Gegensatz zur Tradition, ja sie verstand sich ihr gegenüber als eine kritische Prüfungsinstanz. Gleichwohl haben zahlreiche Studien zur Geschichtskultur, aber auch Arbeiten zur Historiografiegeschichte wiederholt verdeutlicht, dass das fachwissenschaftliche Interesse von praktischen Orientierungsbedürfnissen angeleitet, streckenweise sogar dominiert blieb.[8] Folglich müssen die Historiker/innen und ihre Werke als integraler Bestandteil der Erinnerungskultur moderner Gesellschaften begriffen werden, was keineswegs ihren Anspruch auf eine unabhängige Deutungshoheit beeinträchtigt. Dieser bleibt ein notwendiger Bestandteil ihres professionellen Selbstverständnisses, ungeachtet der Tatsache, dass sie in kollektive Deutungs- und Erinnerungshorizonte sowie prägende Zeitumstände eingebunden sind.

Dass das Konzept „Erinnerungskultur” tatsächlich erst im Laufe der 1990er-Jahre breiten Eingang in die Geschichtswissenschaft gefunden hat, sollte nicht die lange kulturhistorische Tradition der Beschäftigung mit Erinnern und Vergessen übersehen lassen.[9] Hierzu zählt neben vielem anderen Friedrich Nietzsches weithin bekannte Kritik an einem Übermaß an historischer Bildung ohne konkreten Lebensbezug. Seine Beobachtungen gipfelten 1874 in der Feststellung, dass es möglich sei, „fast ohne Erinnerung zu leben, ja glücklich zu leben, wie das Tier zeigt”. Ganz und gar unmöglich aber sei es, „ohne Vergessen überhaupt zu leben”. Der gleiche Denker hielt jedoch ebenso fest, dass „das Unhistorische und das Historische […] gleichermaßen für die Gesundheit eines Einzelnen, eines Volkes und einer Kultur nötig [sind]”.[10] Aber auch schon lange vor Nietzsche bildete die Reflexion über das Erinnern in der Wirkungsgeschichte des platonischen Anamnesisbegriffs kontinuierlich einen Gegenstand der philosophisch-historischen Diskussion.[11]

Wenn man jedoch nur die engere Forschungsgeschichte meint, so richtet sich der Blick auf die drei Gründerväter (Jan Assmann) der sozialen Gedächtnisforschung, womit neben Friedrich Nietzsche Aby Warburg und Maurice Halbwachs gemeint sind.[12] Mit ihren Arbeiten setzt die Begriffsgeschichte von Erinnerungskultur im engeren Sinne ein, brachte Warburg doch erstmals in den 1920er-Jahren den Begriff der „Erinnerungsgemeinschaft” in die Diskussion ein. Er verstand darunter einen Orient und Okzident umspannenden Kulturkreis aus Bildern und Gesten, wobei der Mensch sich derartiger kultureller Objektivationen bediene, um sich mittels mythischer und rationaler Erklärungen vor irrationalen Ängsten zu schützen.[13] Während Warburg seine Überlegungen primär auf Bildbeobachtungen stützte, nahm Halbwachs die Gesellschaft ins Visier. In seiner Theorie des kollektiven Gedächtnisses hebt er darauf ab, dass das Individuum in seiner Erinnerung auf Anhaltspunkte Bezug nehmen müsse, „die außerhalb seiner selbst liegen und von der Gesellschaft festgelegt worden sind”. Das individuelle und das soziale Gedächtnis seien daher nicht unterscheidbar, denn erst über die Affekte wachse unseren Erinnerungen eine Relevanz in der gegebenen kulturellen Welt zu.[14]

Über einen langen Zeitraum wurden jedoch weder Warburgs verstreute Äußerungen noch die kohärentere Theorie Halbwachs' zum kollektiven Gedächtnis von den Historiker/innen im In- oder Ausland aufgegriffen.[15] Es bedurfte vielmehr erst der Wiederaneignung ihrer Schriften seit den 1980er-Jahren, wobei den Publikationen von Pierre Nora in Frankreich und – mit einiger Zeitverzögerung – auch in Deutschland eine Schlüsselfunktion zukam.[16]

Pierre Nora und die Lieux de mémoire

Die außerordentlich große Wirkung der Thesen Noras verdankte sich ausgesprochen günstiger Umstände, darunter nicht zuletzt der steigenden Nachfrage nach einer historischen Vergewisserung zeithistorischer Erfahrungen. Ein Ausdruck dafür war das damals in allen Industriestaaten des Westens gestiegene gesellschaftliche Bedürfnis nach einer dinglichen Vergegenwärtigung der Vergangenheit, kurz: der Trend zur „Musealisierung”.[17] Der internationale Erfolg der Erforschung von Erinnerungskulturen verdankte sich somit in einem ganz wesentlichen Maß außerwissenschaftlichen Rahmenbedingungen.[18] Weiterhin ist bemerkenswert, dass der Begriff „Erinnerungskultur” – darin ist er dem Terminus „Geschichtskultur” vergleichbar – seinen Weg aus dem öffentlichen Sprachgebrauch in die Sprache der Wissenschaft fand, was einer der Gründe für seine bis heute anhaltende Vagheit darstellen dürfte.[19]

Im Kern sind beide Termini, Pierre Nora hat darauf mit dem Blick auf die französische Entwicklung verwiesen, mit der grundlegenden mentalitätsgeschichtlichen Wende seit Mitte der 1970er-Jahre verbunden. Die zu diesem Zeitpunkt in den entwickelten Industriestaaten ausgebrochene Wirtschafts- und Energiekrise bewirkte die allmähliche Abkehr von jahrzehntelangen, optimistischen Aufstiegserwartungen und ihre Ablösung durch zunehmend düstere Zeitdiagnosen und Zukunftsprojektionen. Dahinter trat, soweit uns diese Entwicklungen bislang in den Umrissen überhaupt bewusst geworden sind, ein grundlegender Einstellungswandel zum Vorschein, auf den zunächst die Politik und danach die Wissenschaft reagierten, indem sie ein vielschichtiges Interesse an der Historisierung der Gegenwart sowie an Fragen der nationalen Identität entwickelten.[20] Selbst Noras Projekt der „Lieux de mémoire” weist eine unverkennbar nostalgische, wenn nicht sogar kulturpessimistische Note auf. Denn nicht ohne Bedauern konstatiert er für die Mitte der 1970er-Jahre das „Ende des Bauerntums als Gedächtniskollektivs par excellence”. Zusätzlich markierte aus seiner Sicht der schleichende intellektuelle Zusammenbruch des Marxismus eine wichtige Bruchstelle in der politischen Kultur Frankreichs, signalisierte er doch eine allgemeine Abkehr von politischen Utopien und deren Ablösung durch eine Hinwendung zur Vergangenheit.[21]

Ähnliche Prozesse lassen sich in den anderen Ländern des westlichen und mittleren Europa ausmachen, vor allem aber in der Bundesrepublik, wo die Neigung zu einer vielschichtigen Historisierung der Gegenwart bis hin zu einer Welle der Nostalgie seit der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre besonders ausgeprägte Züge annahm. Daneben zeigt sich bei dem Blick über die Grenzen Frankreichs hinaus, dass in den Jahren seit 1945 vor allem die internationale Reflexion über den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust ein Dreh- und Angelpunkt für die Formierung öffentlicher Erinnerungskulturen sowohl in Europa als auch Nordamerika war, teilweise sogar über diese Räume hinaus. Das gilt in einem ungleich stärkeren Maße für Deutschland, wo die lange sogenannte Vergangenheitsbewältigung zunächst hauptsächlich das Schicksal der Deutschen im Zweiten Weltkrieg und im Gefolge der Teilung thematisierte, bevor endgültig seit den 1970er-Jahren die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Holocaust zu einem wesentlichen Bestandteil der politischen Kultur der Bundesrepublik aufrückte.[22] Gleichzeitig weist der amerikanische Fall beeindruckende Parallelen auf, war doch auch hier zunächst das anhaltende Schweigen der Überlebenden des Holocaust nach 1945 in hohem Maße durch „Marktbedingungen” verursacht, wie Peter Novick detailliert aufzeigen kann. Kaum einer war in den 1950er- und 60er-Jahren an der Geschichte jüdischer Opfer des Holocaust interessiert. Drei bis vier Jahrzehnte danach stellte sich die Lage in einem ganz anderen Licht dar. Die Nachfrage nach Erinnerungsangeboten stieg rasant an und damit die entsprechenden Deutungsangebote.[23]

Die Hinwendung zu einer intensiven Beschäftigung mit Erinnerungskulturen erklärt sich jedoch zusätzlich mit einem innerwissenschaftlichen Wandel: mit der in den 1970er-Jahren in Gang gekommenen, sich danach rasch beschleunigenden kulturgeschichtlichen Erweiterung der Geschichtswissenschaft. Nachdem zunächst in den 1970er-Jahren Untersuchungen zur Geschichte der Denkmalsbewegung und der politischen Feste im 19. Jahrhundert im Vordergrund gestanden hatten, verlagerte sich der Fokus der entsprechenden historiografischen Untersuchungen auf eine immer breiter verstandene „Erinnerungskultur”.[24] Darüber hinaus schärften die „linguistische Wende” sowie der „iconic turn” in den Kulturwissenschaften grundsätzlich das Bewusstsein für die konstruktiven Seiten der Historiografie.[25] Weitere Anstöße vermittelte ein wissenschaftlicher Diskurs an der Grenze zwischen den Naturwissenschaften, der Medizin und der Sozialpsychologie über Formen, Inhalte sowie die Wirkungsmechanismen des Gedächtnisses.[26] Das wiederum fand sich im gleichen Zeitraum mit einer intensiven Debatte über kulturelle Formen der Erinnerung verkoppelt. Wegweisend hierfür waren zum einen die Forschungsarbeiten Pierre Noras, denen in der Zwischenzeit ähnliche Projekte in anderen Ländern gefolgt sind.[27] Darüber hinaus förderten die Arbeiten von Jan und Aleida Assmann den Übergang zu einer disziplinübergreifenden Erforschung kultureller Gedächtnisformen in Deutschland, von der zuletzt insbesondere die Zeitgeschichtsschreibung profitieren konnte.[28]

Bei der bisherigen Übertragung der definitorischen Vorgaben auf konkrete Untersuchungsfelder hat sich allerdings gezeigt, dass in der Praxis oft weniger klare Grenzziehungen möglich sind und dass gerade bei modernen Gesellschaftsformationen die Unterscheidung zwischen einem kommunikativen und einem kulturellen Gedächtnis nur bedingt hilfreich ist.[29] Weiterhin fällt bei dem Blick auf die bislang vorgelegten Studien zum Thema „Erinnerungskultur” ein oftmals geradezu unbekümmert wirkender Umgang mit dem Begriff ins Auge. Denn selbst in der Phase des entwickelten Nationalstaats bildeten Völker und Nationen zu keinem Zeitpunkt einheitliche Erfahrungs- und Erinnerungskohorten aus, sondern sie blieben plurale bzw. wurden überhaupt erst jetzt zu pluralen Handlungsgruppen mit vielfältigen, sich überschneidenden diskursiven, symbolischen und zeremoniellen Formen der Erinnerung.[30]

Zeitgeschichtsforschung und Erinnerungskultur

Zu den bevorzugten Forschungsfeldern der Zeitgeschichtsforschung über Erinnerungskulturen im 20. Jahrhundert gehören die beiden Weltkriege mit ihren tiefreichenden Folgen, nicht nur im Hinblick auf die Formierung von Politik und Gesellschaft, sondern ebenso auf die Prägung von sozialen Erwartungen und Mentalitäten.[31] Dass den „totalen” Kriegen und ihren Nachwirkungen ein derart großes Augenmerk geschenkt wird, hängt vor allem mit den „harten Gegensätzen” zusammen, die sowohl nach 1918 als auch nach 1945 in ihrer Auseinandersetzung mit der unmittelbaren Vergangenheit zwischen den Angehörigen der Siegermächte und denen der Besiegten zutage traten, ohne hier die Risse innerhalb beider Lager übersehen zu wollen.[32] Gleichzeitig zeichnen sich bei einem Vergleich der ersten und zweiten Nachkriegszeit bei allen Unterschieden im Einzelnen wie auch im Grundsätzlichen bemerkenswerte Parallelen ab. Dazu gehört, um nur wenige Beispiele zu nennen, das Schweigen über die konkreten Kriegserfahrungen sowie, eng damit verbunden, die Mythisierung des konkreten Kriegserlebnisses. Gleichermaßen sticht die starke Konzentration auf die jeweils „eigenen” Opfer ins Auge. So sprach Marc Bloch schon in den 1920er-Jahren von einem „Diskurs der Schwerhörigen”.

Neben den Parallelen und Unterschieden vermag die zeithistorische Beschäftigung mit nationalen Erinnerungskulturen jedoch ebenfalls die transnationalen Perspektiven und Verflechtungen aufzudecken.[33] Obwohl Pierre Nora bereits früh das Ziel einer vergleichenden Geschichte der Erinnerungen nationaler Gemeinschaften ausgegeben hatte, stand in den 1980er-Jahren, teilweise auch noch danach, zunächst fast ausschließlich die Erforschung nationaler Erinnerungsorte im Vordergrund des Interesses.[34] Nur allmählich fanden sich diese in breiter angelegte internationale Vergleiche eingebettet, die nicht nur die Entwicklungen in Europa zu ihrem Gegenstand machten, sondern zusätzlich den Vergleich der diktatorischen Kriegsregime in einem weiteren globalen Rahmen anstrebten. Der Vergleich der Diktaturregime Deutschlands, Italiens und Japans bot hierfür einen ersten Anstoß, dem weitere Arbeiten gefolgt sind.[35] Insgesamt deutet sich inzwischen die Tendenz zu einem zeitlich, räumlich und inhaltlich weit ausgreifenden Verständnis von Erinnerungskulturen an. Das gilt auch für die methodischen Zugriffe, findet sich doch die frühe Konzentration auf die Kommemoration der Gefallenen und andere Varianten des Totenkults nach den beiden Weltkriegen inzwischen von zahlreichen anderen Ansätzen ergänzt.[36] Hierzu gehören beispielsweise Untersuchungen, welche den Überwölbungen der öffentlichen Diskurse durch die „vergifteten” Nachkriegserinnerungen nachgegangen sind, aber auch Arbeiten, die stärker den Medien und den Orten der Erinnerung eine eingehende Beachtung geschenkt haben.[37]

In einer breiteren europäischen Perspektive erweisen sich heute insbesondere die Länder und Gesellschaften Ost- und Ostmitteleuropas als fruchtbare Forschungsfelder für die Untersuchung von Erinnerungskulturen, weil hier nach dem Untergang des Kommunismus viele zeitweilig verschüttete „Gedächtnisse” gleichsam neu „erwacht” sind.[38] Dass sich neben der thematischen Breite jedoch ebenso die methodischen Ansätze weiter ausdifferenzierten, war in den letzten Jahren Anstößen aus verschiedenen Teilfächern der Geschichtswissenschaft sowie ihren Nachbarwissenschaften zu verdanken. Insbesondere von der Denkmals- und Kunstgeschichte, aber auch der Geschlechtergeschichte, der Kulturanthropologie oder auch der Landesgeschichte sind wichtige Impulse ausgegangen, welche unser Verständnis von Erinnerungskulturen weiter vertiefen konnten.[39] Bedingt durch die gestiegene Bedeutung der elektronischen Medien wird in der Zeitgeschichte mittlerweile Fragen der Visualisierung von Erinnerungen ebenfalls besondere Aufmerksamkeit geschenkt.[40]

Erinnerung an den Holocaust

Der Schwerpunkt des zeithistorischen Interesses an Erinnerungskulturen liegt in Deutschland weiterhin auf der Geschichte des Holocaust.[41] Ein Anstoß hierfür war die seit 1989/90 begonnene Neu- bzw. Umgestaltung der Erinnerungs- und Gedenkstätten.[42] Im Grunde aber ging es um weit mehr, nämlich um die Universalisierung des Gedenkens an den Holocaust.[43] Zwar können wir die Anfänge dieses Prozesses in Westdeutschland bis in die 1970er-Jahre zurückverfolgen, aber erst seit dem Untergang der kommunistisch beherrschten Volksdemokratien wurde der Holocaust hier wie auch im weiteren europäischen Raum in den Mittelpunkt einer transnationalen Erinnerungskultur gestellt. Damit ging ein grundlegender Perspektivenwandel einher, der als ein sich beschleunigender Prozess einer Geschichtsbetrachtung aus der Opferperspektive begriffen werden kann. Ob in Gedenkfeiern, medialen oder auch historiografischen Darstellungen: Zunehmend werden mittlerweile die Opfer in das Zentrum der Erinnerungskulturen gerückt, während in der Vergangenheit die nationalen Narrative meist die Figur des Helden bevorzugt hatten.[44]

Erste Anzeichen dafür lassen sich bis zu den internationalen Feiern zum 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa zurückverfolgen, aber erst mit der Stockholmer Internationalen Holocaust-Konferenz vom Januar 2000 rückte das Bemühen vieler Regierungen endgültig in den Vordergrund, den Völkermord an den Juden zu einem gemeinsamen, wenn auch negativen Hauptbezugspunkt der europäischen Erinnerungskultur zu bestimmen. Seit dieser Zeit haben viele Staaten der Europäischen Union den Tag der Befreiung des Lagers Auschwitz am 27. Januar in ihren offiziellen Gedenkkalender aufgenommen und zelebrieren alljährlich entsprechende Gedächtnisfeiern.[45] Freilich hat sich bislang gezeigt, dass die Intensität dieses öffentlichen Gedenkens in den einzelnen Staaten sehr schwankt. Zwar sind in den letzten Jahren weitere Initiativen zur Europäisierung der Erinnerung hinzugekommen, so etwa der Rahmenbeschluss des Europarats vom November 2008 zur strafrechtlichen Bekämpfung bestimmter Formen und Ausdrucksweisen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, aber dieser Vorschlag zog – wie auch seine Nachfolger – jeweils scharfe Proteste nach sich. Im Grunde reproduzieren diese Auseinandersetzungen die nationalstaatlichen Erinnerungskonflikte auf europäischer oder auch supranationaler Ebene, zum Teil werden sie sogar noch schärfer ausgetragen, weil Europa als Forum missbraucht wird, um „offene Rechnungen” zu begleichen.

Tendenzen zur Europäisierung und Universalisierung

Ob daher, wie zuletzt von vielen Seiten gefordert worden ist, die Erinnerung an den Holocaust tatsächlich zu einem herausragenden Bezugspunkt eines im Entstehen begriffenen, transnationalen europäischen Gedächtnisses werden kann, bleibt abzuwarten. Mehrere Gründe sprechen dagegen. Zunächst einmal stoßen die Bemühungen zur Europäisierung, ja Universalisierung der Holocaust-Erinnerung deswegen an ihre Grenzen, weil die konkreten Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg von Land zu Land, aber auch von Region zu Region, wie auch von sozialen Gruppen, Generationen oder auch Geschlechtern tatsächlich ausgesprochen unterschiedlich gewesen sind und langfristig die Erinnerungen prägten. Die Unterschiede wirken bis heute nach, und sie lassen sich auch nicht im Rahmen eines „verordneten” kulturellen Gedächtnisses nivellieren. Überdies zeigen kritische Blicke auf die Transnationalisierung der Erinnerung, dass sich in ihrem Windschatten inzwischen verschiedenste Gruppen lautstark zu Wort gemeldet haben, die den herausgehobenen Opferstatus der Juden in den europäischen Erinnerungskulturen vehement bestreiten. Kurz: Transnationalisierung kann eine Renationalisierung hervorrufen, wie der Sozialwissenschaftler Natan Sznaider betont.[46]

Außerdem wohnt den Bestrebungen zur Europäisierung der Erinnerungskulturen die Tendenz inne, eine ältere Fassung der europäischen Meistererzählung neu zu beleben. Europa wird hier als ein Kontinent der noblen Traditionen gezeichnet, als das Europa der Menschenrechte und der Demokratie, kurz: das Europa der westlichen Zivilisation. Damit aber werden zentrale Konfliktlinien in der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert und auch der vorangegangenen Jahrhunderte ausgeblendet, zumal sich die Frage stellt, inwiefern eine solchermaßen verstandene Erinnerungskultur in Beziehung zu den gelebten Erinnerungen steht. Noch mehr als in dem Bestreben zur Europäisierung der Erinnerungskulturen ist in der Universalisierung des Erinnerns an den Holocaust unserer Tage die Tendenz angelegt, von den realen Geschehnissen zu abstrahieren. Noch ein Letztes in diesem Zusammenhang: In der Konzentration auf Typen gemeinschaftlicher Großgedächtnisse von Völkern, Nationen oder Religionsgemeinschaften werden die differierenden Gedächtniskonstruktionen auf regionaler Ebene oder die noch tiefer anzusiedelnden Erinnerungsgemeinschaften von kleinen gesellschaftlichen Gruppen oder gar Individuen oftmals ausgeblendet beziehungsweise allzu rasch für die „Nation” vereinnahmt. Nicht nur die deutsche Geschichte bietet jedoch sowohl für die Jahre vor als auch nach 1945 vielfältige Beispiele dafür, dass die Regionalität oder Lokalität spezifischer Erinnerungskulturen jederzeit scheinbar homogene Gedächtnisnationen aufbrechen konnte.[47]

Erinnerungskulturelle Divergenzen zwischen Ost- und Westeuropa

In einer weiteren europäischen Perspektive ist in den letzten beiden Jahrzehnten eine wichtige erinnerungskulturelle Differenz von erheblichem Gewicht zum Vorschein getreten, die für die weiteren Diskussionen von großer Bedeutung sein dürfte. Denn ungeachtet des Zusammenwachsens von Ost- und Westeuropa lassen sich seit 1989/90 in beiden politischen Makroräumen starke Divergenzen darüber ausmachen, was öffentlich erinnert werden soll – und wenn ja, wo und wie dies geschehen soll. Es handelt sich daher um alles andere als einen Zufall, wenn im früheren östlichen Herrschaftsbereich die Konfrontation um den politisch-kulturellen Stellenwert der Erinnerung an die sowjetische Ära im Vergleich zum Gedenken an die deutsche Besatzungsherrschaft weit heftiger ausgetragen wird, als dies für das frühere Westeuropa gesagt werden kann. Insbesondere aus den Ländern Ostmitteleuropas ist immer wieder der mahnende Appell zu hören, den Opfern des sowjetisch geführten Kommunismus im öffentlichen Gedenken einen ebenso würdigen Platz einzuräumen wie den Opfern der NS-Diktatur und -Besatzungsherrschaft.[48]

Obwohl die Themen nur unwesentlich voneinander abwichen, entwickelte sich der Umgang mit der „Erinnerung” in den meisten postkommunistischen Gesellschaften zu einem hochpolitisierten Streitobjekt (Peter Haslinger). Diese Diskussionen sind noch keineswegs an ein Ende gelangt, und immer wieder erreichen sie eine große Siedehitze. In der eng damit verbundenen Konkurrenz um staatliche Mittel für Gedenkstätten und Maßnahmen der politisch-historischen Bildungsarbeit – das sei als Prognose gewagt – ist vorläufig kein Ende abzusehen, zumal sich kaum ein anderes Thema so sehr für ideologische Positionsnahmen eignet wie der Kampf um die Deutungshoheit auf diesem Feld.

Ohne Zweifel ist aber schon heute deutlich zu erkennen, dass die hermetischen und meist nur auf die eigene Gemeinschaft bezogenen Metanarrative nationaler Erinnerungskulturen ihre Existenzberechtigung verloren haben. Gleichermaßen ist inzwischen für viele sichtbar geworden, dass keine Erinnerungskultur, die auf einem tiefreichenden Gegensatz von privaten Erfahrungen und historiografisch-politischer Interpretation beruht, auf Dauer überleben kann. Überall stellt sich mehr als 60 Jahre nach Kriegsende im Zuge des laufenden Generationenwandels sehr konkret die Frage danach, welche Erinnerungen an die Diktaturregime und an den Zweiten Weltkrieg langfristig in den politisch-historischen Erinnerungshaushalt der Nationen eingehen sollen. Für Kinder, die im Zeichen des Jugoslawienkriegs aufgewachsen sind, oder für die noch Jüngeren bildet der Zweite Weltkrieg letztlich nicht länger Teil des verpflichtenden kollektiven Generationengedächtnisses, sondern allenfalls noch ein Ereignis aus einer fernen Vergangenheit. Diese sich abzeichnende Kluft gilt es ernst zu nehmen, und aus einer fachlichen Sicht darf sie sicherlich nicht in einer simplen Engführung von Wissenschaft, Moral und Politik aufgehen.[49]

Für die Zeithistoriker/innen in allen Ländern stellt all dies eine große Herausforderung dar. Denn es geht darum, dem Willen zum politischen Gedenken und den Ansprüchen diverser gesellschaftlicher Gruppen auf ihr Recht zur öffentlichen Kommemoration ein kritisches Medium mit selbstreflexiver Kompetenz an die Seite zu stellen. Das könnte ein verbindendes Element einer gemeinsamen europäischen Erinnerungskultur sein, was aber voraussetzt, dass sich die Zeitgeschichtsschreibung zunächst selbst aus ihren nationalen Deutungsnetzen löst.

Empfohlene Literatur zum Thema

Aleida Assmann, Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses, Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58532-6.

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Jörg Echternkamp, Stefan Martens, Der Zweite Weltkrieg in Europa. Erfahrungen und Erinnerung, Schöningh, Paderborn 2007, ISBN 3-506-76470-5.

Jan Eckel, Claudia Moisel (Hrsg.), Universalisierung des Holocaust? Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in internationaler Perspektive, Wallstein Auflage. Göttingen, 2009, ISBN 978-3-8353-0310-2.

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Zitation
Christoph Cornelißen, Erinnerungskulturen, Version: 2.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 22.10.2012, URL: http://docupedia.de/zg/Erinnerungskulturen_Version_2.0_Christoph_Corneli.C3.9Fen

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Anmerkungen

    1. Siehe zum Folgenden Christoph Cornelißen, Was heißt Erinnerungskultur? Begriff – Methoden – Perspektiven, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 54 (2003), S. 548-563.
    2. Vgl. Hans Günter Hockerts, Zugänge zur Zeitgeschichte. Primärerfahrung, Erinnerungskultur, Geschichtswissenschaft, in: Konrad H. Jarausch/Martin Sabrow (Hrsg.), Verletztes Gedächtnis. Erinnerungskultur und Zeitgeschichte im Konflikt, Frankfurt a.M. 2002, S. 39-73, hier S. 41.
    3. Vgl. Wolfgang Hardtwig, Vorwort, in: ders. (Hrsg.), Geschichtskultur und Wissenschaft, München 1990, S. 7-11, hier S. 8; Jörn Rüsen, Was ist Geschichtskultur? Überlegungen zu einer neuen Art, über Geschichte nachzudenken, in: Klaus Füßmann/Heinrich Theodor Grüttner/Jörn Rüsen (Hrsg.), Historische Faszination. Geschichtskultur heute, Köln 1994, S. 3-26; sowie zuletzt Bernd Mütter/Bernd Schönemann/Uwe Uffelmann (Hrsg.), Geschichtskultur. Theorie – Empirie – Pragmatik, Weinheim 2000.
    4. Maurice Halbwachs, Das Kollektive Gedächtnis, Stuttgart 1967, S. 35; Harald Welzer (Hrsg.), Das soziale Gedächtnis. Geschichte, Erinnerung, Tradierung. Hamburg 2001.
    5. Aleida Assmann/Jan Assmann, Das Gestern im Heute. Medien und soziales Gedächtnis, in: Klaus Merten u.a. (Hrsg.), Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft, Opladen 1994, S. 114-140, hier S. 118f.; Harald Welzer, Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung, München 2002.
    6. Jan Assmann, Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität, in: Jan Assmann/Tonio Hölscher (Hrsg.), Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a.M. 1988, S. 9-19, hier S. 15.
    7. Aleida Assmann/Jan Assmann, Gestern, S. 114-140, hier S. 122f. Siehe auch Aleida Assmann, Gedächtnis, Erinnerung, in: Klaus Bergmann u.a., Handbuch der Geschichtsdidaktik, 5. Aufl., Seelze-Veber 1997, S. 36f.
    8. Vgl. hierzu grundlegend das Konzept der „disziplinären Matrix“, in: Jörn Rüsen, Historische Vernunft. Grundzüge einer Historik, Bd. 1: Die Grundlagen der Geschichtswissenschaft, Göttingen 1983, S. 20-32. Zur Ausleuchtung einer „nationalen Schule“ siehe Peter Novick, That Noble Dream. The „Objectivity Question“ and the American Historical Profession, Cambridge 1989.
    9. Siehe beispielsweise Karl Schmid/Joachim Wollasch (Hrsg.), Memoria. Der geschichtliche Zeugniswert des liturgischen Gedenkens im Mittelalter, München 1984.
    10. Friedrich Nietzsche, Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben (1874), hier zit. nach: Gesammelte Werke, Bd. 6: Philosophenbuch. Unzeitgemäße Betrachtungen. Erstes und Zweites Stück, 1872-1875, München 1922, S. 227-327, hier S. 234, 236.
    11. Claus von Bormann, Erinnerung, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, hrsg. von Joachim Ritter, Bd. 2, Basel 1972, S. 635-644; Reinhardt Herzog, Zur Genealogie der Memoria, in: Anselm Haverkamp/Renate Lachmann (Hrsg.), Memoria. Vergessen und Erinnern, München 1993, S. 3-8.
    12. Jan Assmann, Erinnern, um dazuzugehören. Kulturelles Gedächtnis, Zugehörigkeitsstruktur und normative Vergangenheit, in: Kristin Platt/Mihran Dabag (Hrsg.), Generation und Gedächtnis. Erinnerungen und kollektive Identitäten, Opladen 1995, S. 51-75, hier S. 60f.; Oexle, Memoria, S. 22-29.
    13. Aby Warburg, Der Bilderatlas Mnemosyne, hrsg. von Martin Warnke, Berlin 2000. Vgl. dazu Roland Kany, Mnemosyne als Programm. Geschichte, Erinnerung und die Andacht zum Unbedeutenden im Werk von Usener, Warburg und Benjamin, Tübingen 1987, S. 176; Ernst H. Gombrich, Aby Warburg. Eine intellektuelle Biographie, Frankfurt a.M. 1981, S. 382-384; Michael Diers, Mnemosyne oder das Gedächtnis der Bilder. Über Aby Warburg, in: Oexle, Memoria, S. 80-94.
    14. Maurice Halbwachs, Das Kollektive Gedächtnis, Stuttgart 1967, S. 35. Vgl. Harald Welzer (Hrsg.), Das soziale Gedächtnis. Geschichte, Erinnerung, Tradierung, Hamburg 2001.
    15. Vgl. dazu die zurückhaltenden Bemerkungen von Marc Bloch, Mémoire collective, tradition et coutume, in: Revue de Synthèses Historiques 40 (1925), S. 73-83.
    16. Zu Nora siehe ders., Zwischen Geschichte und Gedächtnis. Die Gedächtnisorte, Berlin 1991, vor allem S. 7-33.
    17. Vgl. hierzu Wolfgang Zacharias (Hrsg.), Zeitphänomen Musealisierung. Das Verschwinden der Gegenwart und die Konstitution der Erinnerung, Essen 1990; Ulrich Borsdorf/Heinrich Theodor Grütter/Jörn Rüsen (Hrsg.), Die Aneignung der Vergangenheit. Musealisierung und Geschichte, Bielefeld 2004.
    18. Jay Winter, Die Generation der Erinnerung, in: Werkstatt Geschichte 30 (2001), S. 5-16. Dass Nora mit seiner Publikation der „Lieux de mémoire“ den Geist der Zeit durchaus traf, zeigt der Erfolg: Die Sammlung verkaufte sich in Frankreich über eine Million Mal.
    19. Der Begriff „Erinnerungskultur“ ist mittlerweile ebenfalls in den politischen Diskurs unterschiedlichster politischer Gruppen von der äußersten Linken bis zur äußersten Rechten integriert worden, in der Regel als Kampfinstrument gegen den politischen Gegner, dem jeweils eine Unterdrückung von Erinnerung oder das Festhalten an „falschen“ Erinnerungen vorgehalten wird. Das Suchwort „Erinnerungskultur“ gibt dazu entsprechende Angaben im Internet.
    20. Vgl. allgemein: Hermann Lübbe, Die Aufdringlichkeit der Geschichte, Graz 1989. Siehe auch Jens Hohensee, Der erste Ölpreisschock 1973/74. Die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der arabischen Erdölpolitik auf die Bundesrepublik Deutschland und Westeuropa, Stuttgart 1996.
    21. Nora, Gedächtniskultur, S. 19-23, sowie ders., Geschichte, S. 7.
    22. Siehe hierzu zuletzt Peter Reichel, Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur von 1945 bis heute, München 2001.
    23. Peter Novick, Nach dem Holocaust. Der Umgang mit dem Massenmord, Stuttgart 2001.
    24. Grundlegend hierzu war Thomas Nipperdey, Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert, in: Historische Zeitschrift 206 (1968), S. 529-585. Vgl. auch Wolfgang Hardtwig, Geschichtskultur und Wissenschaft, München 1990.
    25. Vgl. Georg Iggers, Zur „Linguistischen Wende“ im Geschichtsdenken und in der Geschichtsschreibung, in: Geschichte und Gesellschaft 21 (1995), S. 545-558; Gottfried Boehm, Die Wiederkehr der Bilder, in: ders. (Hrsg.), Was ist ein Bild?, 3. Aufl., München 2001, S. 11-38.
    26. Maßgeblich war die Neuentdeckung von Maurice Halbwachs, Das kollektive Gedächtnis, Stuttgart 1967. Vgl. außerdem die Einträge zum Begriff „Gedächtnis“ in Nicolas Pethes/Jens Ruchatz (Hrsg.), Gedächtnis und Erinnerung. Ein interdisziplinäres Lexikon, Reinbek bei Hamburg 2001; Lutz Niethammer, Gedächtnis und Geschichte. Erinnernde Historie und die Macht des kollektiven Gedächtnisses, in: Werkstatt Geschichte 30 (2001), S. 32-37.
    27. Pierre Nora, Les Lieux de mémoire, 7 Bde., Paris 2001; Etienne Francois/Hagen Schulze (Hrsg.), Deutsche Erinnerungsorte, 3 Bde., München 2001; Mario Isnenghi (Hrsg.), I luoghi della memoria. 3 Bde., Rom 1996/1997; Pim de Boer/Willem Frijhoff (Hrsg.), Lieux de mémoire et identités nationales, Amsterdam 1993; Ole Feldbaek (Hrsg.), Dans identiteshistorie, Kopenhagen 1991/1992; Moritz Csáky (Hrsg.), Die Verortung des Gedächtnisses, Wien 2001; Martin Sabrow (Hrsg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009.
    28. Jan Assmann, Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, 3. Aufl., München 2000; ders., Kollektives und kulturelles Gedächtnis. Zur Phänomenologie und Funktionalität von Gegen-Erinnerung, in: Ulrich Borsdorf/Heinrich Th. Grüttner (Hrsg.), Orte der Erinnerung. Denkmal, Gedenkstätte, Museum, Frankfurt a.M. 1999, S. 13-32; Aleida Assmann/Ute Frevert, Geschichtsvergessenheit – Geschichtsversessenheit. Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten nach 1945, Stuttgart 1999, bes. S. 35-50.
    29. So Andreas Langenohl, Erinnerung und Modernisierung. Die öffentliche Konstruktion politischer Kollektivität am Beispiel des Neuen Russland, Göttingen 2000, S. 24f.
    30. Vgl. Burke, Geschichte, S. 297. Zu einem Beispiel für das Aufeinanderprallen konfessioneller Erinnerungskulturen im Deutschen Kaiserreich siehe Peter Schellack, Sedan- und Kaisergeburtstagsfeste, in: Dieter Düding/Peter Friedemann/Paul Münch (Hrsg.), Öffentliche Festkultur. Politische Feste in Deutschland von der Aufklärung bis zum Ersten Weltkrieg, Reinbek bei Hamburg 1988, S. 278-297.
    31. Vgl. Reichel, Vergangenheitsbewältigung, S. 22-27; Volkhardt Knigge/Norbert Frei (Hrsg.), Verbrechen erinnern. Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Völkermord, München 2002; Jan Werner Müller (Hrsg.), Memory & Power in Post-War Europe. Studies in the Present of the Past, Cambridge 2002.
    32. Vgl. Kerstin von Lingen (Hrsg.), Kriegserfahrung und nationale Identität in Europa nach 1945. Erinnerung, Säuberungsprozesse und nationales Gedächtnis, Paderborn 2009, vor allem auch die weiterführende Auswahlbibliografie sowie Richard Ned Lebow/Wulf Kansteiner, Claudio Fogu (Hrsg), The Politics of Memory in Postwar Europe, Durham 2006.
    33. Siehe Jacques Le Rider/Moritz Csáky/Monika Sommer (Hrsg.), Transnationale Gedächtnisorte in Zentraleuropa, Innsbruck 2002; Andrei Corbea-Hoisie/Rudolf Jaworski/Monika Sommer (Hrsg.), Umbruch in Osteuropa. Die nationale Wende und das kollektive Gedächtnis, Innsbruck 2004.
    34. Pierre Nora, Mémoires comparées, in: Le débat 78 (1994), S. 3f.
    35. Hierzu und für das Folgende siehe die Beiträge in: Christoph Cornelißen/Lutz Klinkhammer/Wolfgang Schwentker (Hrsg.), Erinnerungskulturen. Deutschland, Italien und Japan seit 1945, 2. Aufl., Frankfurt a.M. 2004; Robert Bohn/Christoph Cornelißen/Karl Christian Lammers (Hrsg.), Vergangenheitspolitik und Erinnerungskulturen im Schatten des Zweiten Weltkrieges. Deutschland und Skandinavien seit 1945, Essen 2008; Jürgen Zimmerer (Hrsg.), Verschweigen – Erinnern – Bewältigen: Vergangenheitspolitik nach 1945 in globaler Perspektive, Leipzig 2004.
    36. Reinhart Koselleck/Michael Jeismann (Hrsg.), Der politische Totenkult. Kriegerdenkmäler in der Moderne, München 1994; Helmut Berding/Klaus Heller/Winfried Speitkamp (Hrsg.), Krieg und Erinnerung. Fallstudien zum 19. und 20. Jahrhundert, Göttingen 2000.
    37. Siehe hiezu jetzt Barbara Korte/Sylvia Paletschek/Wolfgang Hochbruck (Hrsg), Der Erste Weltkrieg in der populären Erinnerungskultur, Essen 2008; Jost Dülffer/Gerd Krumeich (Hrsg.), Der verlorene Frieden. Politik und Kriegskultur nach 1918, Essen 2002; Jörg Duppler/Gerhard P. Groß (Hrsg.), Kriegsende 1918. Ereignis, Wirkung, Nachwirkung, München 1999; Jay Winter, Sites of Memory. Sites of Mourning. The Great War in European Cultural History, Cambridge 1995; Bruno Thoß/Hans-Erich Volkmann (Hrsg.), Erster Weltkrieg – Zweiter Weltkrieg. Ein Vergleich. Krieg, Kriegserlebnisse, Kriegserfahrung in Deutschland, Paderborn 2002.
    38. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür ist: Anna Kaminsky/Dietmar Müller/Stefan Troebst (Hrsg.), Der Hitler-Stalin-Pakt 1939 in den Erinnerungskulturen der Europäer, Göttingen 2011.Vgl. im Überblick: Peter Haslinger, Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in der historischen Forschung zum östlichen Europa, in: zeitenblicke 6 (2007), Nr. 2. Siehe auch Christoph Cornelißen/Roman Holec/Jiři Pešek (Hrsg.), Diktatur – Krieg – Vertreibungen. Erinnerungskulturen in Tschechien, der Slowakei und Deutschland seit 1945, Essen 2005.
    39. Winfried Speitkamp, Die Verwaltung der Geschichte. Denkmalpflege und Staat in Deutschland 1871-1933, Göttingen 1996; Ekkehard Mai (Hrsg.), Denkmal –Zeichen – Monument. Skulptur und öffentlicher Raum heute, München 1989; Ulrich Schlie, Die Nation erinnert sich. Die Denkmäler der Deutschen, München 2002; Hans-Rudolf Meier/Marion Wohlleben (Hrsg.), Bauten und Orte als Träger von Erinnerung. Die Erinnerungsdebatte und die Denkmalpflege, Zürich 2000; Habbo Knoch (Hrsg.), Das Erbe der Provinz. Heimatkultur und Geschichtspolitik nach 1945, Göttingen 2001, S. 9-26. Siehe außerdem: Christoph Cornelißen, Der lange Weg zur historischen Identität. Geschichtspolitik in Nordrhein-Westfalen seit 1946, in: Thomas Schlemmer/Hans Woller (Hrsg.), Bayern im Bund, Bd. 3, München 2003, S. S. 411-484; Malte Thießen, Das kollektive als lokales Gedächtnis. Plädoyer für eine Lokalisierung von Geschichtspolitik, in: Harald Schmid (Hrsg.), Geschichtspolitik und kollektives Gedächtnis. Erinnerungskulturen in Theorie und Praxis, Göttingen 2009, S. 159-180.
    40. Methodisch grundlegend: Jens Jäger, Photographie: Bilder der Neuzeit. Einführung in die Historische Bildforschung, Tübingen 2000. Siehe ansonsten mit weiterführenden Hinweisen Frank Bösch/Constantin Goschler (Hrsg.), Public History. Öffentliche Darstellungen des Nationalsozialismus jenseits der Geschichtswissenschaft, Frankfurt a.M. 2009.
    41. Ulrich Baer (Hrsg.), „Niemand zeugt für den Zeugen“. Erinnerungskultur und historische Verantwortung nach der Shoa, Frankfurt a.M. 2000; Hermann-Josef Rupieper, Der Holocaust in der deutschen und israelischen Erinnerungskultur, Halle 2000; Habbo Knoch, Die Tat als Bild. Fotografien des Holocaust in der deutschen Erinnerungskultur, Hamburg 2001; Dörte Hein, Erinnerungskulturen online. Angebote, Kommunikatoren und Nutzer von Websites zu Nationalsozialismus und Holocaust, Konstanz 2009.
    42. Vgl. Wolfgang Benz (Hrsg.), Orte der Erinnerung 1945 bis 1995, Dachau 1995; Petra Haustein/Rolf Schmolling/Jörg Skriebeleit (Hrsg.), Konzentrationslager. Geschichte und Erinnerung. Neue Studien zum KZ-System und zur Gedenkkultur, Ulm 2001.
    43. Jan Eckel/Claudia Moisel (Hrsg.), Universalisierung des Holocaust? Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in internationaler Perspektive, Göttingen 2008.
    44. Henry Rousso, Eine neue Sicht des Krieges, in: Jörg Echternkamp/Stefan Martens (Hrsg.), Der Zweite Weltkrieg in Europa: Erfahrungen und Erinnerungen, Paderborn 2007, S. 269-276, hier S. 275f.
    45. Vgl. Harald Schmid, Europäisierung des Auschwitzgedenkens? Zum Aufstieg des 27. Januar 1945 als „Holocaustgedenktag“ in Europa, in: Jan Eckel/Claudia Moisel (Hrsg.), Universalisierung des Holocaust? Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in internationaler Perspektive, Göttingen 2008, S. 174-202.
    46. Natan Sznaider, Gedächtnisraum Europa. Die Visionen des europäischen Kosmopolitismus. Eine jüdische Perspektive, Bielefeld 2008. Siehe jetzt auch: Claus Leggewie/Anne-Katrin Lang, Der Kampf um die europäische Erinnerung. Ein Schlachtfeld wird besichtigt, München 2011 sowie Pim den Boer/Heinz Duchhardt/Georg Kreis/Wolfgang Schmale (Hrsg.), Europäische Erinnerungsorte, 3 Bde., München 2012.
    47. Clemens Wischermann, Wettstreit um Gedächtnis und Erinnerung, in: Westfälische Forschungen 51 (2001), S. 1-18, hier S. 3, 12; Harald Schmid (Hrsg.), Erinnerungskultur und Regionalgeschichte, München 2009.
    48. Ulf Brunnbauer/Stefan Troebst (Hrsg.), Zwischen Nostalgie und Amnesie. Die Erinnerung an den Kommunismus in Südosteuropa, Köln 2007.
    49. Vgl. Martin Sabrow, Das Unbehagen an der Aufarbeitung. Zur Engführung von Wissenschaft, Moral und Politik in der Zeitgeschichte, in: Schaarschmidt (Hrsg.), Historisches Erinnern und Gedenken im Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 2008, S. 11-20.